Das Cover des aktuellen «stern»-Magazins sorgt für hitzige Diskussionen. Darauf abgebildet ist US-Präsident Donald Trump. Eingehüllt in die amerikanische Flagge, das Gesicht starr, hält er seinen rechten Arm vor sich gestreckt. Unter dem Bild ist getitelt: «Sein Kampf». Die Anlehnung an Adolf Hitler ist unübersehbar.
In der Unterzeile des Titels heisst es: «Neonazis, Ku-Klux-Klan, Rassismus: Wie Donald Trump den Hass in Amerika schürt.» Im Editorial schreibt der Chefredaktor des Magazins, Trump habe sich nach dem Anschlag in Charlottesville zum Anführer von Rassisten gemacht.
Das Bild provoziert. Auf den sozialen Medien wird diskutiert, ob man Trump so darstellen darf. Ist ein Vergleich mit Hitler gerechtfertigt?
Viele werten das Cover als geschmacklos. Die Geschichte werde mit solchen Darstellungen relativiert.
Traurige Relativierung von Geschichte! Nichts ist zu eklig für einen Titel, über den man spricht, oder @sternde? #stern #sterncover pic.twitter.com/SnbN4m5Mu1
— Kathrin Schmid (@KathrinS) 23. August 2017
Der #stern überzieht maßlos mit dem Titelbild. #trump https://t.co/o2tc0INmBr
— Walter Baù (@WBau111) 23. August 2017
German news magazine @sternde features Trump. Text = "His fight" a play title of Hilter's book 'mein kampf'. V. strong stuff in Europe. pic.twitter.com/swvg4UURou
— Andrew Beatty (@AndrewBeatty) 23. August 2017
Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, kritisiert das Cover scharf. Gegenüber der Berliner Zeitung «Tagesspiegel» sagt er: «Die Darstellung von Präsident Trump als vermeintlich neuer Hitler ist geschmacklos und völlig deplatziert.» Zwar lasse sich Trump zu Recht kritisieren, ihn aber so abzubilden, verharmlose das eliminatorische Wirken der Nationalsozialisten und relativiere Hitlers ideologische Propagandaschrift «Mein Kampf».
Nach Charlottesville stellten auch andere Magazine den Präsidenten auf ihren Covers in die Rassistenecke.
Der «New Yorker» wie auch der «Economist» bedienen sich dabei der weissen Spitzmützen des Ku-Klux-Klan. Damit symbolisierten sie Trumps Sympathien für die rechtsextreme Alt-Right-Bewegung.
Schon im Februar sorgte der «Spiegel» mit seinem Cover für Diskussionen. Dort wurde Trump mit einem Messer in der einen und dem abgetrennten Kopf der Freiheitsstatue in der anderen Hand dargestellt. (sar)