Die dreitägige Vernehmung von Michael Cohen, dem einstigen Anwalt und Vertrauten von US-Präsident Donald Trump, hat am Dienstag begonnen. Bei der Befragung am Mittwoch nahm der ehemalige Trump-Intimus kein Blatt vor den Mund. «Trump ist ein Rassist», sagte Cohen vor dem Kongress. Und weiter:
Die Republikaner versuchten die Rassismusvorwürfe zu widerlegen. Dazu lud Mark Meadows Lynne Patton ein. Die Afroamerikanerin wurde von Trump eingestellt und ist im Departement für Wohnungswesen und Stadtentwicklung in New Jersey tätig, wie «HuffPost» berichtet.
A GOP congressman introduced a high-ranking political official at Dept. of Housing and Urban Development as a guest at Cohen's hearing.
— CNN Politics (@CNNPolitics) 27. Februar 2019
He said Lynne Patton, who is black, doesn't agree with Cohen that Trump is a racist since she was hired to work for him https://t.co/nn0gwhGCfY pic.twitter.com/aHOeykE6UN
«Sie haben einige sehr demütigende Kommentare über den Präsidenten abgegeben, mit denen Frau Patton nicht einverstanden ist», sagte Meadows. Es wäre für sie unmöglich, für einen Rassisten zu arbeiten. Weiter fügte der Republikaner an, er hätte sich «schon mehr als 300 Mal mit Trump getroffen» und dieser hätte sich noch nie rassistisch geäussert.
Die Demokratin Brenda Lawrence schenkte Meadows keinen Glauben. Eine Person öffentlich zu präsentieren, würde die Vorwürfe noch lange nicht widerlegen.
Rep. Brenda Lawrence (D-MI) to Rep. Mark Meadows (R-NC): To prop up one member of our entire race of black people to say that nullifies Trump’s history of racism is totally insulting.
— Keith Boykin (@keithboykin) 27. Februar 2019
- Michael Cohen hearing pic.twitter.com/mbx2yCCuil
Deutliche Worte fand auch Rashida Tlaib. Die Demokratin nannte das ganze Schauspiel einen rassistischen Akt.
Watch: Democratic Rep. Rashida Tlaib and Republican Rep. Mark Meadows get into a heated exchanged after Tlaib said that bringing a black woman to the #CohenHearing to help prove President Trump isn't racist could be considered "racist." https://t.co/fnXAEZ9NZr pic.twitter.com/zm4LASXkcH
— Newsweek (@Newsweek) 28. Februar 2019
Der Auftritt von Patton war zweifellos skurril – sie selber kam während der ganzen Anhörung nicht zu Wort und sass nach ihrem Auftritt wieder ab. Sie äusserte sich nach der Anhörung gegenüber Reportern und bekräftigte, dass Trump kein Rassist sei.
Lynne Patton: "I've known Michael Cohen for 10+ years. I've known the President for probably the same amount...Michael Cohen knows I know the truth & the truth is that it doesn’t take 15 years to realize somebody is a racist, unless of course they're not." https://t.co/cWURlDaToV pic.twitter.com/RLf4Q9qePt
— The Hill (@thehill) 28. Februar 2019
Und wer ist eigentlich Mark Meadows? Er war unter anderem dafür verantwortlich, dass Trumps Vorstoss zur Abschaffung des von Barack Obama eingeführten Gesundheitssystems «Obamacare» im März 2017 scheiterte.
WATCH: .@RepMarkMeadows on camera saying
— Josh Smith (@broshutupjosh) 27. Februar 2019
"2012 is the time we are going to send Mr. Obama home to Kenya or wherever it is"
Yes, the same guy who shouted at the House Oversight Committee “I’m not racist” #CohenHearing #MarkMeadows pic.twitter.com/Sx1krRqC6b
Das heisst aber noch lange nicht, dass er Obama gut leiden kann. Für Empörung sorgte Meadows mit einer rassistischen Aussage bei einem seiner öffentlichen Auftritten im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen von 2012. Obama solle zurück nach Kenia nach Hause geschickt werden «oder wo auch immer das ist». (vom)