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USA: Die 6 wichtigsten News zum Biden-Rückzug in der Nacht

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Die Amtszeit von Joe Biden in Bildern
Joe Biden will nicht mehr: Der amtierende US-Präsident zieht sich aus dem Rennen um die Präsidentschaft zurück.
quelle: keystone / christophe petit tesson
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Die 6 wichtigsten News zum Biden-Rückzug in der Nacht

Joe Biden verkündete am Sonntagabend (Schweizer Zeit) seinen Rückzug – und löste ein Feuerwerk aus. Alle wichtigen Entwicklungen in der Nacht auf Montag im Überblick.
22.07.2024, 05:0925.07.2024, 10:16
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Nach dem Rückzug von Joe Biden von seiner Position als Kandidat für die US-Präsidentschaftswahlen im November überschlugen sich die Ereignisse kurzzeitig. Die Demokraten müssen einen neuen Kandidaten – oder, nach aktuellem Stand, eine Kandidatin – finden.

Donald Trump reagiert indes gehässig auf Bidens Rückzug – es erweckt den Eindruck, als wäre er lieber gegen seinen schwächelnden Dauerkonkurrenten angetreten. Seine Republikaner nehmen Kamala Harris, die als Favoritin bei den Demokraten gehandelt wird und die in der Nacht weitere namhafte Rückendeckung erhielt, bereits ins Visier.

epa11490917 Glenn Boyce holds a sign thanking US President Joe Biden after Biden decided to drop out of the 2024 presidential race outside the White House in Washington, DC, USA, 21 July 2024. Joe Bid ...
Ein demokratischer Wähler bedankt sich bei Joe Biden.Bild: keystone

Hier ist eine Übersicht zu allen Entwicklungen der Nacht:

Die aktuellen Entwicklungen gibt es auch stets in unserem Liveticker:

Harris in der Pole-Position – grosse Unterstützung

Kamala Harris gilt als Favoritin auf das demokratische Ticket, um gegen Donald Trump anzutreten. Als Vizepräsidentin und mit der Unterstützung Bidens, der ihr diese nach seinem Rückzug öffentlich zusicherte, hat sie die beste Ausgangslage. Eine Garantie, als Kandidatin auserkoren zu werden, gibt es für Harris aber nicht.

In den Stunden nach Bidens Rückzug scharten sich aber zahlreiche prominente Demokraten hinter Harris. Einige Beispiele:

  • Gavin Newsom, Gouverneur von Kalifornien
  • Roy Cooper, Gouverneur von North Carolina
  • Josh Shapiro, Gouverneur von Pennsylvania
  • Jim Clyburn, einflussreicher Abgeordneter aus South Carolina
  • Bill und Hillary Clinton, ehemaliger Präsident und ehemalige Aussenministerin
  • Mindestens 27 Demokraten im Senat (von 51)
  • Mindestens 60 Demokraten im Repräsentantenhaus (von 212)
  • Die «überwältigende Mehrheit» der 50 demokratischen Landesparteien (so etwas wie kantonalen Sektionen der Parteien in der Schweiz) laut deren Vorsitzenden Ken Martin.

Andere gewichtige Stimmen wollten sich indes noch nicht festlegen. Dazu gehören:

  • Barack Obama, Ex-Präsident
  • Chuck Schumer, Mehrheitsführer im Senat
  • Gretchen Whitmer, Gouverneurin von Michigan
  • Nancy Pelosi, ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses
  • Hakeem Jeffries, aktueller Minderheitsführer der Demokraten im Repräsentantenhaus

Einige Demokraten deuteten an, dass sie ein offenes Nominationsverfahren bevorzugen würden, um den oder die Kandidatin zu bestimmen. Dazu gehört auch Barack Obama, der sagte, man werde sich in den kommenden Tagen auf «unbekanntem Terrain» bewegen. Sehr direkt formulierte Peter Welch, Senator von Vermont, die Forderung nach einem offenen Verfahren. Es bedürfe eines breiten Konsenses in der Partei, um den oder die geeignete Kandidatin zu finden, welche Donald Trump schlagen könne.

Laut Informationen der New York Times versuchen die Spitzen des Biden/Harris-Lagers in diesen Stunden in Telefongesprächen möglichst viele gewichtige Stimmen zu überzeugen, sich hinter Harris zu stellen, auch um damit Einigkeit zu demonstrieren.

Manchin überlegt sich, zu kandidieren

Bisher gibt es keine Kandidaten oder Kandidatinnen, die sich offiziell gemeldet haben, um Harris ihre derzeitige Pole-Position streitig zu machen und selbst um das Kandidatenticket zu kämpfen. Allerdings berichtete CNN, dass Joe Manchin, bis Mai 2024 demokratischer Senator West Virginias und seither im selben Amt als Parteiloser, erwägt, sich als Gegenkandidat aufstellen zu lassen. Dazu müsste Manchin sich wieder als Mitglied der demokratischen Partei registrieren lassen.

FILE - Sen. Joe Manchin, D-W.Va., stands for the Pledge of Allegiance at an event, Jan. 12, 2024, in Manchester, N.H. It's five months before the general election, and Manchin isn't running  ...
Joe Manchin schwamm in der demokratischen Partei oft gegen den Strom.Bild: keystone

Republikaner nehmen Harris bereits ins Visier

Das Trump-Lager rechnet allem Anschein nach ebenfalls bereits damit, dass dieser nun anstelle von Biden gegen Harris antreten wird.

Die Republikaner haben keine Zeit verloren – und entsprechendes Material wohl schon vorbereitet gehabt –, um Harris schlechtzumachen. In den stets umkämpften Bundesstaaten Pennsylvania, Georgia und Arizona schalteten sie unmittelbar nach Bidens Rückzugsankündigung Videos, die Harris in ein schlechtes Licht rücken sollten und in denen ihr unter anderem vorgeworfen wurde, «mitgespielt» und über Joe Bidens Gesundheitszustand gelogen zu haben.

Der Anti-Harris-Spot der Republikaner:

Donald Trump selbst gab sich nach Bidens Rückzug empört. Sein Wahlkampfteam habe Zeit und Geld in «den Kampf gegen den betrügerischen Joe Biden» investiert. «Jetzt müssen wir wieder von vorn anfangen», schrieb Trump auf der von ihm mitbegründeten Internet-Plattform Truth Social. Der 78-Jährige stellte eine Entschädigung der Republikaner für diesen «Betrug» an seiner Partei in den Raum.

Angesichts der miserablen Umfragewerte für den 81-jährigen Biden – besonders nach seiner desaströsen Leistung bei einer TV-Debatte Ende Juni – hatte Trump gehofft, für die Wahl im November leichtes Spiel zu haben. Nun werden die Karten im Wahlkampf neu gemischt. Wohl sehr zum Missfallen des Republikaners.

Die zahlreichen weiteren Reaktionen auf Bidens Rückzug findest du hier:

Biden offenbar hässig auf Obama

Dass Bidens Rücktritt nicht aus komplett freien Stücken erfolgte, liegt derweil nahe. Der Druck war stetig angewachsen, auch wenn sich viele der führenden Demokraten öffentlich noch zu ihm bekannten. Hinter den Kulissen sah es offenbar anders aus.

Einem Bericht der «New York Times» zufolge soll Biden seinen einstigen Kompagnon Barack Obama als Strippenzieher hinter einer Kampagne gegen ihn sehen. Auch Chuck Schumer und Nancy Pelosi sollen mitgeholfen haben, Bidens Rückzug zu orchestrieren. Das gaben Biden nahestehende Personen gegenüber der Zeitung an. Biden soll insbesondere vom Verhalten Obamas enttäuscht sein.

Die ganze Geschichte gibt es hier:

Trump spendete einst für Harris

Donald Trump war Kamala Harris gegenüber nicht immer so abgeneigt, wie er es heute ist. Als sie in Kalifornien als Generalstaatsanwältin kandidierte, spendete Trump zweifach Geld an Harris. Das war in den Jahren 2011 und 2013. Trump, damals noch nicht Politiker, sondern Immobiliengeschäftsmann, erhoffte sich wohl Vorteile von den «Investitionen». Er hatte während seiner Karriere als Geschäftsmann immer wieder für Kandidaten beider Parteien gespendet.

Die ganze Geschichte, und was Harris mit Trumps Geld machte, liest du hier:

Spenden schiessen in die Höhe

Nachdem Joe Biden seinen Rückzug verkündet hatte, sind die Spenden für den Wahlkampf der Demokraten explodiert. Wie die «New York Times» schrieb, wurden innert fünf Stunden nach der Ankündigung Bidens mehr als 30 Millionen US-Dollar gespendet. So viel wurde zuletzt 2020 an einem Tag einbezahlt – und der Sonntag dauert in den USA noch einige Stunden.

Berichten zufolge haben viele Kleinspender ihre Beträge zurückgehalten, weil sie nicht davon überzeugt gewesen seien, dass die Wahl mit Joe Biden gewonnen werden kann. Nach seinem Rückzug scheint ein Damm gebrochen worden zu sein: Zwar äusserten verschiedene demokratische Wähler Zweifel an Kamala Harris, die nun als Favoritin gilt, als Kandidatin gegen Trump ins Rennen zu gehen. Doch viele seien auch bereit, nun alles auf eine Karte zu setzen und dafür Geld zu investieren, egal, wer letztendlich gegen Trump antritt.

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Komod
22.07.2024 05:40registriert Februar 2021
Sein Wahlkampfteam habe Zeit und Geld in «den Kampf gegen den betrügerischen Joe Biden» investiert. «Jetzt müssen wir wieder von vorn anfangen», …

Hier zeigt sich doch, wie kaputt dieses ganze Wahlsystem inzwischen ist. Nicht die Sache oder die eigene Kompetenz steht im Fokus, sondern nur das Niedertrampeln des Gegners. Da wundert sich noch jemand, wenn Schüsse fallen…?
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Romani ite domum
22.07.2024 06:42registriert April 2022
Trump ist wütend, dass er nicht mehr gegen Biden antreten kann? Ja logisch, nun ist er der alte Mann und seine ganze Rhetorik zu diesem Thema fällt nun auf ihn selbst zurück.
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Hundshalter Leno
22.07.2024 05:32registriert September 2023
Dieser Trump ist doch eine unvorbereitete Heulsause. Eine Variable ändern und der heult schon wieder in der Gegend rum. WiR hAbEn MiT bIdEn GeReChNeT. Meine Güte- der ist doch Unternehmer. Zwar ein verdammt schlechter Unternehmer aber immerhin Unternehmer. Märkte, Geschäftspartner, Konkurrenten, Kunden- manchmal passieren halt unvorhergesehene Dinge und fähige Führungspersonen können sich darauf vorbereiten. Nicht aber Kinderfinger Donnie. Dieser Blindgänger kann sich offenbar nichtmal auf Dinge vorbereiten die halbwegs vorhersehbar sind. Pfeife.
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