Mit ersten Evakuierungen hat sich die Ostküste der USA am Montag auf den Hurrikan «Florence» eingestellt. Nach Angaben des Nationalen Hurrikan-Warnzentrums (NHC) sollte das Zentrum des Wirbelsturms am Donnerstag auf die Küste treffen.
To the incredible citizens of North Carolina, South Carolina and the entire East Coast - the storm looks very bad! Please take all necessary precautions. We have already began mobilizing our assets to respond accordingly, and we are here for you! pic.twitter.com/g74cyD6b6K
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 10. September 2018
Im Bundesstaat South Carolina sollen etwa eine Million Einwohner ihre Häuser verlassen. «Florence» wurde im Laufe des Montags auf der fünfstufigen Hurrikan-Skala von Kategorie eins auf Kategorie vier hochgestuft.
Am Montagabend (18.00 Uhr MESZ) lag das Zentrum des Wirbelsturms nach Angaben des NHC 925 Kilometer süd-südöstlich von Bermuda. Er zog demnach mit 20 Stundenkilometern weiter in nord-nordwestliche Richtung, die Windgeschwindigkeiten betrugen 195 Stundenkilometer.
Am Dienstag und Mittwoch soll «Florence» zwischen den Bahamas und Bermuda hindurch in Richtung der US-Ostküste ziehen, wo er am Donnerstag erwartet wird. Bis dahin werde sich «Florence» zu einem «extrem gefährlichen, bedeutenden Hurrikan» auswachsen, erklärte das NHC.
Dem Hurrikanzentrum zufolge dürfte der Hurrikan einen langen Streifen der US-Ostküste vom Norden Floridas bis nach New Jersey treffen. Am stärksten würden voraussichtlich die Bundesstaaten North- und South Carolina sowie Virginia getroffen.
Crazy! Akkumulierter Niederschlag #Florence pic.twitter.com/sFLwH07cQN
— Stefan Bauer (@EQvsIQ) 10. September 2018
Die drei Bundesstaaten riefen bereits den Notstand aus, um die Vorbereitungen zu beschleunigen. Ab Dienstag war laut NHC in einigen Gegenden mit Sturmflutwarnungen zu rechnen.
Der Gouverneur von South Carolina, Henry McMaster, ordnete an, einen fast 320 langen Küstenabschnitt zu evakuieren. Bis zu eine Million Menschen in der Region wurden aufgerufen, sich ab Dienstagmittag in Sicherheit zu bringen. «Dies ist ein sehr gefährlicher Hurrikan», sagte McMaster. Daher dürfe kein Risiko eingegangen werden.
Virginias Gouverneur Ralph Northam bezeichnete «Florence» als möglicherweise «bedeutendsten Hurrikan seit Jahrzehnten». Er warnte vor «katastrophalen» Überschwemmungen, starken Winden und weitflächigen Stromausfällen. Das gefährlichste an Hurrikans seien nicht der starke Wind, sondern Überschwemmungen, warnte er.
Governor Northam orders the coastal evacuation of Zone A, the lowest-lying areas of Coastal Virginia and the Eastern Shore, effective 8 a.m. tomorrow (9/11). Call 2-1-1 to learn your zone or visit https://t.co/2KayE6mphY.
— VDEM (@VDEM) 10. September 2018
Zone A residence should move to higher ground. pic.twitter.com/8YRE0HSci0
Die US-Marine erteilte sämtlichen Schiffen auf ihrem Stützpunkt Hampton Roads in Virginia die Anweisung, aufs offene Meer auszuweichen, da ein Verbleib im Hafen zu gefährlich sei. Später wies sie zudem 30 Kriegsschiffe ihres Stützpunktes in Norfolk (Virginia) an, aufs Meer hinauszufahren.
«Unsere Schiffe können Hurrikane dieser Stärke besser aushalten, wenn sie in Bewegung sind», sagte Marinekommandant Christopher Gerdy.
US-Präsident Donald Trump sagte «zur Sicherheit» einen Wahlkampftermin in Jackson im Bundesstaat Mississippi am Freitag ab, wie er am Montag mitteilte.
The Storms in the Atlantic are very dangerous. We encourage anyone in the path of these storms to prepare themselves and to heed the warnings of State and Local officials. The Federal Government is closely monitoring and ready to assist. We are with you!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 10. September 2018
Zwei weitere Wirbelstürme folgten bereits dem Pfad von «Florence»: «Helene» erreichte am Montag laut NHC Windgeschwindigkeiten von 165 Stundenkilometern. «Isaac» steuerte mit Windgeschwindigkeiten von 120 Stundenkilometern auf die Kleinen Antillen zu. Die Inseln leiden noch immer unter den Folgen von Hurrikan «Maria».
Im August und September 2017 hatten innerhalb weniger Wochen die drei Wirbelstürme «Harvey», «Irma» und «Maria» schwere Schäden in der Karibik und im Südosten der USA angerichtet. Tausende Menschen kamen ums Leben. (sda/afp/vom)