International
USA

Oklahoma will Täter wie Tiere im Schlachthof hinrichten

FILE - This Oct. 9, 2014, file photo shows the gurney in the the execution chamber at the Oklahoma State Penitentiary in McAlester, Okla. A state with one of the busiest death chambers in the country  ...
Weil das Gift fehlt, suchen die USA Alternativen zur Hinrichtung per Giftspritze.Bild: AP/AP

Oklahoma will Verurteilte wie Tiere im Schlachthof hinrichten

15.03.2018, 06:04
Mehr «International»

Bisher wurde diese Methode nur zum Schlachten von Tieren verwendet: Der US-Bundesstaat Oklahoma will zum Tode verurteilte Häftlinge künftig durch die Inhalation von Stickstoff hinrichten.

Oklahoma habe sich für diese Methode entschieden, weil es erwiesen sei, dass zahlreiche Bundesstaaten Schwierigkeiten bei der Beschaffung der für Todesspritzen erforderlichen Mittel hätten, sagte Staatsanwalt Mike Hunter am Mittwoch vor Journalisten.

Die erzwungene Inhalation von Stickstoff führt zum Tod durch Sauerstoffmangel. Bei Hinrichtungen wurde sie noch nie eingesetzt - nur bei der Schlachtung von Tieren. Der Anwalt Dale Baich, der Todeskandidaten in Oklahoma vertritt, forderte die Strafvollzugsbehörden angesichts der völlig unerprobten Hinrichtungsmethode zu «Vorsicht» und «vollständiger Transparenz» auf.

Zu wenig Gift

Die USA haben seit mehreren Jahren Probleme bei der Beschaffung der für die Giftinjektionen verwendeten Mittel, weil europäische Firmen sich weigern, die Betäubungsmittel zu liefern. Mehrere Bundesstaaten, die in den USA noch die Todesstrafe vollstrecken, benutzen seitdem für Hinrichtungen neue Mittel, die teils aber nicht offiziell zugelassen und erprobt sind.

In einigen US-Bundesstaaten besteht noch die Möglichkeit, Todeskandidaten in einer Gaskammer hinzurichten. Seit 1976 war dies nach Angaben des Informationszentrums zur Todesstrafe (DPIC) elf Mal der Fall. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
25 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
amRhein
15.03.2018 06:56registriert März 2016
Wenn diese Methode übel ist, dann sagt die vor allem aus, wie übel man mit Tieren umgeht.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Thisguy
15.03.2018 07:29registriert Februar 2018
Verstehe ich überhaupt nicht. Beim inhalieren von Stickstoff „verbrennt“ die Lunge von innen. Dieser Tod ist mit sehr vielen schmerzen verbunden. Diese Art ist auch für Tiere NICHT angemessen
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Keeloo
15.03.2018 08:00registriert Januar 2016
Todesstrafe ist keine Option. Trotzdem: Unsere Luft hat bereits einen Stickstoffanteil von ca 78%. Eine langsame Steigerung dieses Gehalts würde gar nicht bewusst bemerkt werden. Es tritt meines Wissens ein haluzinogener Zustand ein, ohne dass die Person dies realisiert. Eine weitere Steigerung führt selbstverständlich zur Bewusstlosigkeit und anschliessendem Tod.
Direkt reinen Stickstoff einzuatmen wäre da natürlich eine andere Geschichte.
Ironischerweise sind viele Verfechter der Meinung, dass erstere Methode zu sanft wäre, und dass das Leiden des Opfers damit nicht vergolten wird...MURICA
00
Melden
Zum Kommentar
25
McKinsey zahlt 650 Millionen Dollar zur Abwehr von Opioid-Prozessen

Wegen seiner Rolle in der verheerenden Opioid-Krise in den USA zahlt die US-Unternehmensberatung McKinsey & Company weitere 650 Millionen Dollar zur Abwehr von Klagen und Prozessen.

Zur Story