International
UserInput

Akten von «IS»-Deserteuren aufgetaucht – darunter ein Bosnier aus der Schweiz

epa05752726 Iraqi soldiers inspect the wreckage of the tomb of the Prophet Yunus (Jonah) Which was destroyed by Islamic state fighters in central Mosul, northern Iraq, 26 January 2017. Iraqi forces co ...
Irakische Soldaten inspizieren die Ruinen des Grab des Propheten Jonas im befreiten Osten Mossuls (26.01.2017).Bild: STR/EPA/KEYSTONE

Akten von «IS»-Deserteuren aufgetaucht – darunter ein Bosnier aus der Schweiz 

27.01.2017, 16:0727.01.2017, 22:37
Kian Ramezani
Folge mir
Mehr «International»

watson-User Shalashaska hat in den Sozialen Medien angebliche Akten von ausländischen «IS»-Kämpfern entdeckt, die den Dienst verweigern und nach Hause wollen. Bei einem von vier Personen handelt es sich offenbar um einen Bosnier mit Wohnsitz in der Schweiz. 

«IS»-Personalakte von «Abu Wael al-Suissry». Bürgerlicher Name, Geburtsdatum und Bild sind aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes geschwärzt.
«IS»-Personalakte von «Abu Wael al-Suissry». Bürgerlicher Name, Geburtsdatum und Bild sind aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes geschwärzt.bild via twitter; übersetzung: watson

Laut dem Dokument handelt es sich um einen Mann Anfang 20 mit dem Nome de Guerre «Abu Wael al-Suissry», der sich im August 2015 dem «IS» angeschlossen hat. Ganz oben ist in Grossbuchstaben der Name seines Bataillons angegeben: «Tariq ibn Ziyad», der muslimische Feldherr, der im 8. Jahrhundert die iberische Halbinsel eroberte. Gleich darunter steht ebenso deutlich «Probleme». Was genau sein Problem ist, wird weiter unten spezifiziert: «Will nicht kämpfen». 

Des Weiteren soll «Abu Wael al-Suissry» an Maschinengewehr («PKC») und Panzerabwehrwaffe («RPG») russischer Machart ausgebildet worden sein sowie eine Unterweisung in islamischem Recht («Scharia») erfahren haben. Bei Gesundheitszustand steht etwas von Krämpfen im Hüftbereich. Er hat eine Frau und keine Sklavinnen.

Die Echtheit des Dokuments kann nicht unabhängig bestätigt werden. Der Nachrichtendienst des Bundes erklärt auf Anfrage lediglich, dass er Kenntnis von 64 mutmasslichen Dschihadisten hat, die seit 2001 aus der Schweiz nach Syrien und in den Irak gereist sind. Wie viele davon derzeit in Mossul in der Falle sitzen und allenfalls in die Schweiz zurückkehren wollen, kommentiert er nicht.

Den irakischen Sicherheitskräfte ist es kürzlich gelungen, den gesamten Ostteil Mossuls unter ihre Kontrolle zu bringen. Der «IS» kontrolliert zwar noch immer das bevölkerungsreichere Westufer des Tigris. Doch die Schlinge zieht sich zusehends zu.

Der beschwerliche Kampf um Mossul

1 / 22
Der beschwerliche Kampf um Mossul
Irakische Soldaten und kurdische Kämpfer versuchen am 3. November 2016, den Belagerungsring um Mossul enger zu ziehen.
quelle: ap/ap / felipe dana
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
28 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Theor
27.01.2017 16:18registriert Dezember 2015
Ich weiss ja nicht, ob ich dafür jetzt im Blitzmeer ertrinke, aber ich sags ganz brutal: Kein Mitleid. Wer sich für einen solchen Weg entschieden hat, soll auch mit ihm sterben.
17727
Melden
Zum Kommentar
avatar
Follower
27.01.2017 16:41registriert Juni 2016
Aus dem warmen und sicheren Schweizer Wohnzimmer war der Krieg wohl glorreicher als in Wirklichkeit... Die Einsicht über die Realität muss brutal sein.
1041
Melden
Zum Kommentar
avatar
Raembe
27.01.2017 17:38registriert April 2014
Lasst ihn da. So Einer gehört nicht hierher. Wer sich dem IS angeschlossen hat, verdient kein Mitleid.
847
Melden
Zum Kommentar
28
Kim Jong-un probt jetzt den Atomkrieg
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat nach Angaben staatlicher Medien eine Übung zur Simulation eines «nuklearen Gegenangriffs» überwacht.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat nach Angaben staatlicher Medien eine Übung zur Simulation eines «nuklearen Gegenangriffs» überwacht. Kim habe eine «kombinierte taktische Übung» geleitet, bei der «ein nuklearer Gegenangriff mit supergrossen Mehrfachraketen-Artilleristen simuliert» worden sei, berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag. Die Übung habe am Vortag stattgefunden. Das Militär in Südkorea hatte mitgeteilt, Nordkorea habe mehrere ballistische Kurzstreckenraketen abgefeuert. Japan bestätigte den Start.

Zur Story