Wikileaks-Gründer Julian Assange ist nach Angaben der Enthüllungsplattform in den USA angeklagt worden. Die genauen Vorwürfe gegen Assange waren zunächst aber unklar.
Staatsanwälte hätten die Existenz der unter Verschluss gehaltene Anklage versehentlich in Gerichtsdokumenten in einem anderen Fall enthüllt, erklärte Wikileaks am Donnerstagabend (Ortszeit).
Die «Washington Post» berichtete, die Anklage sei schon vor langer Zeit erhoben worden. Die Zeitung berief sich ebenfalls auf die Gerichtsunterlagen, die in keinem Zusammenhang mit dem Gründer der Enthüllungs-Plattform selbst stehen.
Die USA machen den gebürtigen Australier Assange unter anderem dafür verantwortlich, dass über seine Enthüllungsplattform brisante US-Dokumente aus den Kriegen in Afghanistan und im Irak veröffentlicht worden sind. Assange befürchtet deswegen, dass ihm in den USA ein Prozess wegen Geheimnisverrats und womöglich sogar die Todesstrafe drohen könnte.
Im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 veröffentlichte Wikileaks zudem von Hackern gestohlene E-Mails der Demokratischen Partei. Die Plattform schadete damit der später gegen Donald Trump unterlegenen Hillary Clinton.
2012 floh er in die ecuadorianische Botschaft in London, nachdem wegen Vorwürfen von Sexualstraftaten in Schweden ein europäischer Haftbefehl gegen ihn ausgestellt worden war. Assange befürchtete, nach einer Überstellung an die schwedische Justiz später an die USA ausgeliefert zu werden.
Die Stockholmer Staatsanwaltschaft legte den Fall vergangenes Jahr zu den Akten. Allerdings besteht nach wie vor ein britischer Haftbefehl, weil Assange 2010 gegen Bewährungsauflagen verstossen haben soll. Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, dass Ecuador das Asyl für Assange beenden wolle. (sda/afp/dpa)