Die US-Ladenkette Nordstrom hat die Modekollektion von Ivanka Trump aus dem Sortiment genommen und damit den Zorn ihres Vaters auf sich gezogen. Seine Tochter werde von Nordstrom «so unfair» behandelt, schrieb US-Präsident Donald Trump am Mittwoch auf Twitter.
Trumps Twitter-Attacken sind bei US-Firmen gefürchtet. Frühere Ziele waren unter anderem die Flugzeughersteller Boeing und Lockheed-Martin, deren Aktienkurs prompt einbrach. Im Fall von Nordstrom geschah das Gegenteil: Die Aktie schloss am Mittwoch um 4,1 Prozent höher, und das in einem insgesamt stagnierenden Markt.
My daughter Ivanka has been treated so unfairly by @Nordstrom. She is a great person -- always pushing me to do the right thing! Terrible!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 8. Februar 2017
Das ist bemerkenswert, denn Nordstrom geht es wie vielen Detailhändlern nicht besonders gut. Das Unternehmen begründete die Entfernung von Ivanka Trumps Kleidern, Schuhen und Accessoires mit rein wirtschaftlichen Erwägungen. Die Verkäufe seien zuletzt stark rückläufig gewesen.
Unabhängige Marktbeobachter bestätigen dies laut der «Financial Times». Andere Händler zogen nach. Sowohl das Luxuswarenhaus Nieman Marcus wie auch die Discounter TJ Maxx und Marshalls haben Ivanka Trumps Kollektion zwar nicht entfernt, sie wird jedoch nicht mehr prominent beworben, berichtet die «New York Times».
Für Donald Trump sind dies in mehrfacher Hinsicht Bad News. Nicht nur läuft es seiner Tochter geschäftlich nicht rund, seine «Twitter-Waffe» scheint stumpf zu werden. In den Chefetagen wird man dies zur Kenntnis nehmen – und sich vermutlich nicht mehr so leicht einschüchtern lassen. (pbl)