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Rammstein: Dieser Deutsche sammelte Geld für Rammstein-Anwalts-Opfer

Er sammelte Geld für «Rammstein-Anwalts-Opfer» – und wurde überrannt

Ein Twitter-User aus Berlin ist von einer Followerin angeschrieben worden: Angeblich hat sie juristischen Ärger. Er startete eine Sammlung – und wird nun angefeindet.
15.06.2023, 16:2616.06.2023, 13:13
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Ein Artikel von
t-online

Der Twitter-User «DennisKBerlin» hat 20'000 Follower, nennt sich in seinem Profil Antifa-Jurist, liebt Fussball, guten Wein und Techno. Da sich der Berliner immer wieder auf der Social-Media-Plattform engagiert, wenn ihm Dinge ungerecht erscheinen, hat er einerseits eine recht ansehnliche Fan-Gemeinde gesammelt – wird andererseits aber auch wegen seiner Haltung zu kontroversen Themen regelmässig angefeindet.

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screenshot: twitter/DennisKBerlin

Jetzt steht er mal wieder im Hagel der Kritik. Grund ist eine jüngst von ihm gestartete Spendenkampagne auf der Seite «GoFundMe». Dabei geht es um Rammstein.

Wie DennisKBerlin schreibt, sammelt er dort «Hilfe für Rammstein-Anwalts-Opfer». Leider habe sich eben die erste Followerin bei ihm gemeldet, «die im Zuge der Berichterstattung über Rammstein Post bekommen hat», heisst es in dem am Wochenende veröffentlichten Text.

Und weiter: «Es ist ein unerträglicher Zustand, dass Opfer sexualisierter Gewalt zum Schweigen gebracht werden sollen, während Täter sich feiern lassen.»

Was ist das Ziel?

Die Spenden sollten dazu beitragen, der Followerin juristisch zu helfen. Sollte mehr Geld als dafür nötig zusammenkommen, werde «die überschüssige Summe verwendet, um weiteren Opfern in diesem Fall zu helfen, die es vermutlich in den nächsten Tagen geben wird».

Sofort fingen die Leute an zu spenden: Bis Montagmorgen zückten mehr als 400 Menschen ihre Kreditkarte, es kamen mehr als 8000 Euro zusammen. Das ursprüngliche Spendenziel war bereits am Sonntag erreicht worden, DennisKBerlin löschte daraufhin seinen Tweet, der auf die Spendenkampagne hinwies.

«Ich habe den Tweet zum Go fund me gelöscht, da da immer noch weiter Geld eingeht, obwohl wir das Ziel gestern Abend schon erreicht haben. Leider kann ich das go fund me selber nicht beenden, also muss ich den Link irgendwie weg bekommen.»
Tweet vom 12. Juni 2023quelle: twitter

Wer droht?

Gleichzeitig wies er darauf hin, dass es offenbar Menschen gebe, denen seine Spendensammlung gar nicht gefalle: «Es gibt da leider gerade eine Kampagne, die gegen mich gefahren wird», schrieb er.

Die Methoden seien «ekelhaft»: Sowohl per Mail als auch per Direktnachricht hätten ihn Drohungen erreicht, zigfach werde zudem in den Raum gestellt, die Sammlung wäre Fake.

Kritik am juristischen Umgang von Bandmitgliedern mit den Vorwürfen gegen Sänger Till Lindemann hatte es bereits zuvor gegeben. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) sah Einschüchterungsversuche gegenüber recherchierenden Medien.

Die bekannte Kanzlei Schertz Bergmann hatte in einer Presseerklärung rechtliche Schritte gegenüber Medien angedroht. Dass sich der Rammstein-Sänger in Schweigen hülle, verhindere Berichterstattung nicht, so lange weitere glaubwürdige Informationen vorlägen, sagte dazu der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall. Medien sollten sich von der Presseerklärung des Lindemann-Anwalts nicht einschüchtern lassen:

«Die Vorwürfe gegen den Frontmann einer der bekanntesten deutschen Bands sind so schwerwiegend, dass sie recherchiert und berichtet werden müssen.»

Quellen

(t-online/dsc)

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61 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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IZO
15.06.2023 18:47registriert März 2019
Bosetti will reden, zum thema. Beide sendungen.
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Nevermind
15.06.2023 21:17registriert Mai 2016
Hey DennisK. Die Dead Kennedys haben aus dem Kalifornien der 80er angerufen. Die hätten gerne ihr Logo zurück. 😉

Geile Band mit intelligenten Texten (meistens). Auch Antifa durch und durch. Von daher passt das schon.
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