Als die 22-jährige Marie Laguerre am 24. Juli um 18.30 Uhr in Paris auf dem Nachhauseweg ist, ist sie müde. Es war ein langer Tag. Auf einmal macht ein Mann «dreckige Geräusche/Kommentare/Pfiffe/Ausdrücke» in ihre Richtung. Was danach geschieht, ist im Video, das die Studentin auf Facebook postete, zu sehen:
«Es war nicht das erste Mal, dass mich an jenem Tag ein Mann blöd angemacht hat», schreibt Laguerre zum Post dazu. Daher habe sie «ta gueule» (dt.: Halt den Mund) gesagt und sei weitergegangen.
Dies gefiel dem Mann gar nicht. Er griff nach einem Aschenbecher und schleuderte ihn in ihre Richtung. «Er hat meinen Kopf nur um Zentimeter verfehlt», erzählt Laguerre. Kurz darauf holte der Mann die Studentin ein und ohrfeigte sie hart. Zufällig wurde die Szene durch die Überwachungskamera eines nahen Cafés aufgenommen.
Die junge Frau konnte es zuerst gar nicht glauben, stand unter Schock. Gäste des Restaurants hatten die Szene mitverfolgt und redeten nun vehement auf den Mann ein. Laguerre sei dann aber einfach nach Hause gegangen. Erst dann sei ihr gedämmert, dass sie wohl Anzeige erstatten sollte. Dazu schrieb sie in ihrem Post:
Auch heute noch fühle sie sich auf der Strasse nicht vollkommen sicher. Das Trauma habe seine Spuren hinterlassen. Das Video habe sie aber dennoch veröffentlichen wollen, um zu zeigen, was auf dieser Welt täglich vor sich gehe.
Nach dem Angreifer wird zur Zeit noch gefahndet.
(doz)