Diese Bloggerin zeigt die Absurdität von Schönheitsidealen in nur einem Instagram-Post
Schon gewusst, dass Marylin Monroe bei einer Körpergrösse von 1,65 Metern etwa 57 Kilo gewogen hat? Damit würde sie heute auf keinem Laufsteg zu sehen sein. Und mit ihrer eher unsportlichen Figur würde sie wohl auch kaum erfolgreiche Instagrammerin werden. Schönheitsideale ändern sich ständig. Ein Hintern wie der von Kim Kardashian wäre noch vor wenigen Jahren ein vermeintlicher Grund zum Fett-Absaugen gewesen. Jetzt sterben Frauen, wenn sie ihn sich aufspritzen lassen.
Welcher Körper darf es sein?
Wie absurd die sich ständig ändernden Schönheitsideale sind, will Cassey Ho aka «Blogilates» mit einem Instagram-Post zeigen. Dafür hat sie ihren Körper photoshoppen lassen. Und zwar so, dass er dem Schönheitsideal verschiedener Epochen genau entspricht.
Los geht's Mitte der 2010er bis heute: grosser Hintern, schlanke Taille. Nur eine Körper-Epoche früher ist beinahe des Gegenteil «in»: grosse Brüste zwar, dazu flache Bäuche, zierliche Taillen und Hintern, Beine bis in den Himmel. Und davor: Bitte einfach so dünn wie irgendwie möglich. Cassey spielt das Spiel bis in die italienische Renaissance durch. Eine Epoche, in der nur arme Leute dünn waren und ein dicker Bauch bei Frauen ein Zeichen von Wohlstand war. Die Bloggerin will zeigen: Der Frauenkörper unterliegt einem ständig wechselnden Mode-Diktat.
Seht selbst:
In einem weiteren Post zeigt Cassey dann, wie sie wirklich aussieht. Und sie gesteht: Das Spannende an dem Projekt sei für sie gewesen, zu sehen, ob sie einen der gephotoshoppten Körper nachher insgeheim besser finden würde als ihren eigenen. Cassey sagt: Nein, sie habe zwar einen kleinen Po, kleine Brüste, einen weichen Bauch und «Hip Dips», also Wölbungen unterhalb der Hüftknochen (ja, dafür gibt es offenbar eine eigene Bezeichnung!). Dafür habe sie aber auch starke Beine und Schulten. Und einen Körper, der ihr gehört. Ihre Message: Hört auf, euren Körper wie eine Modeerscheinung zu behandeln!
Und so sieht Cassey wirklich aus:
So gut das Projekt von Cassey Ho wohl gemeint ist. Am Ende muss man sich dann auch fragen: What!? Wir sehen da keine «Hip Dips» oder was auch immer sonst an Casseys Körper verkehrt sein soll. Mit ihrem durchtrainierten Yoga-Body entspricht Cassey wohl ziemlich genau einem anderen Schönheitsideal unserer Zeit: «Healthy is the new skinny.»
(tam)