Dass Helene Fischer mehr will als sich einfach so durchs deutsche Schlagergewerbe durchzuwursteln, hätten wir schon 2013 merken können. Da trug sie für ihren Überhit «Atemlos» einen roten Catsuit. Einen roten Catsuit? Kannten wir den nicht schon von Britney Spears? Genau! Aus dem vorsintflutlichen Spassjahr 2000, aus «Oops! ... I Did It Again»! Helene Fischer trug 2013 eine mit Rüschen, Schulterzacken und Glitter gepimpte Fassung des Britney-Suits. Er schrie: Move over, Bitch!
Und siehe da, 2018, nur fünf Jahre später, hat Helene mehr Geld verdient als Britney! Und Céline Dion! Sie ist auf Platz 8 der Weltrangliste der bestverdienenden weiblichen Popstars. Etwas Luft nach oben ist noch, aber hey, für eine deutsche Interpretin ist Platz 8 echt fucking unfassbar.
Klar, dass da jetzt auch im Liebesleben was gehen muss. She's the boss now. Ihr Schwanz – pardon – ist jetzt sehr, sehr gross. Sie darf jetzt auch einfach mal an ihr Vergnügen denken. Sie leistet sich jetzt zur Abwechslung mal keinen Schlagerspargel, sondern einen heissen Body. Einen, der ihr all das gibt, was sie in «Atemlos» so bejubelt:
Vor ihr haben das schon unzählige Bossladys getan: Madonna, Jennifer Lopez, Christina Aguilera, Ariana Grande – sie alle schnappten sich die leckersten unter ihren Tänzern, und natürlich Britney herself – okay, die hatte mit ihrem Kevin Federline von allen am meisten Pech, trashigerer White Trash als er ist auch heute noch nicht vorstellbar.
Egal! Es geht um Helene! Die jetzt den Flori gegen den Thomy getauscht hat. Einen Mann, der sie schon seit Jahren nicht nur sprich-, sondern auch wortwörtlich «zum Fliegen» bringt. Der sie «festhält» und «auffängt», ihr mittels seiner puren Körperstärke Sicherheit und Vertrauen in die Mannheit im Allgemeinen gibt. Der immer da, immer nah ist.
Es scheint, als wäre Helene Fischer, ein Erfolgsroboter mit einem Oeuvre voller Songs über One-Night-Stands und wilde Nächte, endlich zum Leben erwacht.
Und, ganz ehrlich, ich hab mich ja schon seit Jahren gefragt, wie das denn gehen soll bei der Fischerin und dem versilberten Eisen: Wie viel Zeit die beiden ausserhalb von Fernsehshows eigentlich überhaupt zusammen verbringen, ob es neben gemeinsamen Duetten eigentlich überhaupt gemeinsame Betten gibt.
Und dann war da also dieser Thomas, immer immer an Helenes Seite, immer immer in Körperkontakt mit ihr, und dies auch noch in «den grössten Hallen Deutschlands», «vor einem TV-Millionenpublikum», wie es so schön heisst. Gemeinsam schwebten sie von Erfolg zu Erfolg. Wie euphorisierend ist das denn! «Auf 70 Shows trug er den Schlagerstar durch die Luft», heisst es in einem Beitrag des «Hessischen Rundfunks» vom Oktober. Wo Thomas folgendes Statement zum besten gab:
Ja, das glauben wir gern. Es geht hier ganz offenbar um Sex. Spass. Sport. Adrenalin. Endorphine. Also um allerlei crazy befriedigende Oberflächenreize. Nicht ums Geschäft, wie das im blond-blonden Schlagercelebrity-Arrangement Fischer-Silbereisen wohl oft der Fall gewesen sein mochte.
Blöd bloss, dass die beiden schon eine grosse gemeinsame TV-Show angeleiert haben. Da muss man jetzt durch. Weshalb der Flori allerbeste Miene zum verlorenen Spiel macht und sagt, dass der Thomy «ein toller Kerl» sei und er beiden «ganz viel Glück» wünsche. Da muss er jetzt durch. Helene fliegt.