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Offiziell war Aarau 1798 ein halbes Jahr lang Hauptstadt der Schweiz. Inoffiziell ist sie es noch immer. Zumindest für die, die ihr Herz an die Kleinstadt verloren haben. Es soll ja sogar Aargauer geben, die noch nie in der aargauischen Machtzentrale waren. Für all die Nie-in-Aarau-gewesenen, die Mit-dem-Zug-Durchfahrer und die Heimweh-Aarauer empfiehlt die Redaktion 31 Dinge, die man in Aarau gesehen, gegessen und gemacht haben muss.
Den Wartenden regnet's zwar auf die Köpfe, aber immerhin bleibt der Bus trocken.
Leider dieses Jahr ohne die «Flössi-Disco» ...
Für Nicht-Aarauer: Das ist die grosse Party am Donnerstagabend des Maienzug-Wochenendes, in der Aarau aus allen Nähten platzt und Heimweh-Aarauer auf ihre verflossenen Schulschätze treffen ...
Höhepunkte des Maienzug sind der Umzug der Schuljugend durch die Altstadt und das grosse Bankett auf dem Maienzugplatz. Er findet jeweils am ersten Freitag im Juli statt. Die schönsten Bilder vom letzten Jahr gibt's hier.
... und auf den krassesten Aussenseiter wetten. Die Renntage sind hier ersichtlich.
... und danach im Restaurant ein grosses Cordon bleu essen und dabei zugucken, wie sich Kinder (und Eltern!) um die kleinen elektrischen Autos auf dem Spielplatz streiten.
... dass man sich die Häuschen dort leider nie wird leisten können.
... weil es so gut riecht und sich das Wochenende dort so sehr nach Wochenende anfühlt. Danach beim Kaffee in der Tuchlaube darüber klönen, dass man für die Oliven viel zu viel bezahlt hat.
... dass sie früher ganz anders war und trotzdem immer noch gleich aussieht.
Das «Haus zum Schlossgarten» im Hintergrund war übrigens das erste Bundeshaus der Schweiz.
– am besten auf einer der offiziellen Stadtführungen. Einen multimedialen Vorgeschmack darauf gibt's hier.
– weil dort die Zeit still gestanden ist und keine einen freundlicher bedient als Besitzerin Irene Schmid.
Am besten im alten Aarelauf. Wenn man da auf dem Rücken schwimmend die Aare runter treibt und in den Augenwinkeln die Baumwipfel vorbei zieht, stellt sich auch ohne vorbeifliegenden Papagei das Amazonas-Gefühl ein.
... oder zumindest ein Selfie mit ihm schiessen.
... weil man in Aarau da das Gefühl von Weite bekommt, beziehungsweise, dass die Welt nach dem «Gösger Kübel» doch noch weiter geht.
Mit ein bisschen Glück zeigt sich deren neuster Bewohner.
Nur was? Die Redaktion ist sich uneinig:
Die süsse Spezialität aus Aarau besteht aus einem Ganache-Herz und Marzipan, umhüllt von Schokolade mit gerösteten Mandelsplittern. Seit über 90 Jahren wird die Brändlibombe handgefertigt.
... weil man immer alleine dort ist und jetzt sogar Frösche drin schwimmen.
Weil es das grösste Abenteuer war, sich dort in Gummistiefeln hinzutrauen vor dem Bachfischet, wenn das Wasser abgelassen war. Leider passiert das seit einigen Jahren nicht mehr – und die Aarauer Redaktoren passen auch nicht mehr zwischen den Gitterstäben durch.
Oder beim Alpenzeiger, wo man beim Hochlaufen die Treppenstufen zählen kann (es sind 217… oder?).
... damit im Kasinopark im Rasen liegen und die Sonne geniessen.
Solange sie noch nicht durch den geplanten «Pont Neuf» ersetzt ist (was noch ewig dauern kann).
... bevor das neue Stadion kommt (was ebenfalls noch ewig dauern kann).
Die coolste Raserstrecke für faule Velofahrer (bergauf muss man allerdings kräftig in die Pedalen treten).
Neben dem Maienzug hat dieser traditionelle Anlass einen festen Platz im Schulkalender – und in den Herzen der Aarauer. Fotos und Videos vom Bachfischet 2015 gibt's hier.
– von innen und von aussen. (Der Anbau stammt übrigens von den Star-Architekten Herzog & De Meuron.)
Die Aarauer auf der Redaktion empfehlen:
Und ein Feierabendbier trinken. Hier kennt jeder jeden.