Das Tessiner Burka-Verbot trifft laut einer Meldung des «SonntagsBlick» vorwiegend Hooligans. Die Zeitung beruft sich auf eine Auswertung der Fälle zu dem seit rund zwei Jahren geltenden Verhüllungsverbot. In den ersten vier Monaten 2018 seien elf Verfahren gestützt auf das Verhüllungsverbot eröffnet worden. In keinem einzigen Fall sei eine Muslimin involviert gewesen.
Laut der Tessiner Justizdirektion richteten sich zehn der Verfahren gegen vermummte Fussball- und Eishockeyfans. In einem Fall habe die Polizei sogar einen verkleideten Mann verhaftet, der in einem Kostüm der Comicfigur «Deadpool» an eine Filmpremiere in Lugano gehen wollte. In den Jahren 2016 und 2017 habe es dagegen mehrere Strafverfahren gegeben, die tatsächlich Frauen im Nikab betrafen. Der Grossteil davon sei aber auf Schweizer Konvertitinnen zurückzuführen gewesen, die eigens ins Tessin gereist waren, um absichtlich zu provozieren.
Der Direktor der Finanzmarktaufsicht (Finma), Mark Branson« äussert sich in einem Interview mit der »NZZ am Sonntag« zu den schweren Vorwürfen seiner Behörde gegen die Bank Raiffeisen. »Die Kontrolle der Geschäftsleitung ist eine zentrale Aufgabe des Verwaltungsrats. Er hat diese Aufgabe viel zu lasch wahrgenommen«, sagte Branson. Vor allem die persönliche Involvierung des früheren Konzernchefs von Raiffeisen, Pierin Vincenz, in bestimmte Transaktionen sei sehr heikel gewesen. »Dass der CEO nicht in den Ausstand treten musste, zeigt, dass der Verwaltungsrat den CEO nicht im Griff hatte«, erklärte er weiter.
In einem Interview mit der »SonntagsZeitung« sagte der Verwaltungsratsvizepräsident von Raiffeisen, Pascal Gantenbein, dass der Finma-Bericht über die Untersuchung schärfer als erwartet formuliert gewesen sei. »Die Tonalität hat mich überrascht. Ich glaube, die Finma wollte deutlich machen, dass das Enforcement-Verfahren von grosser Wichtigkeit sei. Das Ausmass der Probleme hat mich dagegen nicht überrascht«, sagte Gantenbein.
Der Chef der Raiffeisen-Bank, Patrik Gisel, nutzt laut einer Meldung der »SonntagsZeitung« häufig sein eigenes Flugzeug für Geschäftsreisen und lasse sich von dem Geldhaus jeweils einen Teil der Kosten als Spesen vergüten. Verrechnet werde der reguläre Flug-Tarif und Gisel mache dies seit Jahren, bestätigte er der Zeitung. Der Manager handle dadurch analog zum ehemaligen CEO Pierin Vincenz, dem unter anderem extrem hohe Spesenabrechnungen vorgeworfen würden, die oft keinen Bezug zur Geschäftstätigkeit erkennen liessen.
In Schweizer Spitälern wurden laut der »SonntagsZeitung« bei Kampfhandlungen verletzte Libyer behandelt. Sie seien im Rahmen eines Verwundetenprogramms der libyschen Regierung ins Land gekommen. Die Schweizer Behörden unterstützten das Ganze durch rasch ausgestellte Visa. Dokumente des italienischen Auslandsgeheimdienstes Aise zeigten nun allerdings, dass dieses Programm von Jihadisten unterwandert war. Unklar sei zudem, wie viele Libyer überhaupt in die Schweiz gekommen sind. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA spreche von 44 Personen; libysche Quellen gingen von mindestens 68 fällen aus. Laut dem Staatssekretariat für Migration (SEM) sei obendrein unklar, ob die betreffenden Personen die Schweiz wieder verlassen hätten.
Der SVP-Nationalrat Alfred Heer ist laut dem »SonntagsBlick« in Zürich bei einer Fahrt unter unerlaubten Alkoholeinfluss erwischt worden. Der ehemalige Präsident der Zürcher SVP und das Mitglied der Schweizer Delegation im Europarat habe bei einer Kontrolle 0,9 Promille gehabt. Seinen Führerschein habe er auf der Stelle abgeben müssen und nun sei der Promillesünder von der Zürcher Staatsanwaltschaft schuldig gesprochen worden: Bezahlen müsse er eine Busse und die Verfahrenskosten von 1600 Franken.
Gegenüber dem »SonntagsBlick« erklärte der Politiker, dass er an einem Anlass gewesen und dann selber erschrocken sei, dass er über 0,5 Promille hatte. Es sei ein klarer Fehler gewesen, kein Taxi genommen zu haben, betonte Heer gegenüber der Zeitung. (sda/vom)