Schweiz
Bachelor(ette)

Kapitel 1: Die Vandalen der Liebe überfallen das «Bachelorette»-Land

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Kapitel 1: Die Vandalen der Liebe überfallen das «Bachelorette»-Land

Das «Bachelorette»-Abenteuer als Groschenroman: Eine Frau sucht am Strand von Thailand nach der grossen Liebe – und findet samtene Musiker und nackte Kosmetikstudio-Besitzer. 
16.04.2018, 22:2617.04.2018, 14:04
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Kapitel 1

Adela war noch nie verliebt, doch sie will nun endlich auch dieses viel beschworene Feuerwerk der Gefühle erleben. Sie sitzt im feuchten Sand, als sich plötzlich eine pazifische Welle erdreistet, ihren schaumigen Saum über ihre Schenkel zu ergiessen. Sie glänzen eine Weile in der spätnachmittäglichen Sonne, bis die Hitze die Tröpfchen auf ihrer braunen, zarten Haut wieder verdunsten lässt. Der Kreislauf der Natur hat eine neue Bühne gefunden: Ein Körper, der zittert und bebt vor feuriger Erwartung. 

Adela schliesst die Augen und atmet tief ein. Der Wind spielt mit ihrem blonden Haar, ihre Lippen sind zum Bersten voll von Sehnsucht. Gespritzt warten sie auf Küsse, die kein Ende kennen. Gespannt harren sie der unendlichen Süsse, die nur das Glück der Liebe schenken kann. Verführerisch zeichnet sie ein Herz in den thailändischen Sand. Es ist ihr eigenes, hungriges Herz. 

«Wo ist der Mann, der tief in mein Inneres einzudringen vermag?», schreit es.

Ja, wo bleibt der Kerl, wo?!?
Ja, wo bleibt der Kerl, wo?!?bild: 3+

«Wo ist der Mann, der mich aus der Schublade der Oberflächlichkeiten herauszieht, in die ich fraglos gesteckt werde?»

Adela mochte ihren Körper nicht immer. «Athletisch, flach und unweiblich ist er», wie sie fand. Und so liess sie sich die Brüste machen. Doch jetzt sehen die Männer nur noch ihren Körper. Sie sehen nicht mehr hinter die Fassade. Sehen nicht, was hinter den enormen Bergen liegt. Dass dort eine sensible Seele darauf wartet, einfach nur geliebt zu werden.

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bild: 3+

Und während ihr Herz nach wahrer Liebe lechzt, stählt David seine Muskeln. Er ist einer der 22 Männer, die unter der südostasiatischen Sonne um Adela kämpfen wollen. Wie wird sie aussehen, diese Junggesellin, die Bachelorette, für die sie sich in den Ring wagen? 

David schwitzt. Das Kraftöl läuft in kleinen Rinnsalen seinen Bizeps hinunter. David schaut ihnen zu. Ob sie den Weg zum Ozean finden? Sein Tanktop scheint zu schweben über dieser hügeligen Muskellandschaft, in deren Schluchten der Tod lauert – selbst für erfahrene Bergsteiger.

Davids rechte Schulter ist bemalt mit Zeichen aus einer fernen, wilden Zeit, als die Menschen im Busch lebten und sich ihrer Nacktheit noch nicht schämten. Wie ein urzeitlicher Krieger steht er da, gemeisselt aus härtestem Marmor.

David stellt seinen Mitstreitern die Gretchenfrage:

Das Fitness-Model David: Ist er auch nur ein Opfer der Gesellschaft?
Das Fitness-Model David: Ist er auch nur ein Opfer der Gesellschaft?bild: 3+,bearbeitung watson

Die Antworten fallen verschieden aus. Aber einen knackigen Hintern wünscht sich Fitnesstrainer Marc schon. Wie ein noch nicht ganz reifer Pfirsich sollte er sein, dessen Haut beinahe zu fest ist, um dem hungrigen Biss nachzugeben.

Umso mehr möchte Marc seine Zähne hineinschlagen. 

Doch weil er das nicht kann, hat er sie anderswo vergraben. Vorläufig. 

Armer Matteo. 
Armer Matteo. bild: 3+, bearbeitung watson

In Matteos Schulter.

22 Köpfe stellen sich gerade vor, wie die Bachelorette aussehen mag. 22 Stossgebete werden zum Himmel geschickt, und alle verlangen sie nach Adela.

Sam wünscht sich die Bachelorette als furchterregende Medusa – allerdings in Schön.
Sam wünscht sich die Bachelorette als furchterregende Medusa – allerdings in Schön.bild: 3+, bearbeitung watson

Mario ist der Mann, der mit reichen Menschen Tennis spielt. Weil er damit selbst nicht reich geworden ist. Sicherlich wäre er es gern. Eifersüchtig schaut er hoch zu Cem, dem Personaltrainer einer arabischen Königsfamilie. Denn der kann Adela alles bieten, was einer Frau aus dem 21. Jahrhundert wichtig ist – einen guten Job, und daraus sich selbstverständlich ergebend: finanzielle Sicherheit.

Zuversichtlich taucht er seine Füsse in den Pool. Er ist sich sicher, dass Adela ihn auswählen wird. Er hält sich für den König unter den Kandidaten.

Mario weiss, wie Schweizer Frauen sind.
Mario weiss, wie Schweizer Frauen sind.bild: 3+, bearbeitung watson

Thomas hingegen feilt an seinen Sprüchen. Unruhig schwimmt er seine Runden im Pool, bis ihm endlich die rettende Idee kommt: «Ich paare mein Selbstvertrauen mit meinem profunden Wissen über die Geschichte der Malerei und deren ästhetische Gesetze!», denkt er sich ganz aufgeregt:

Thomas hat gerade den besten Anmachspruch der Welt erfunden.
Thomas hat gerade den besten Anmachspruch der Welt erfunden.bild: 3+, bearbeitung watson

Thomas' Gesicht im Museum ...

Surprise
Kunst bedeutet nicht zwangsläufig schön, lieber Thomas.bild: watson

Noch ist sein Zusammenbruch fern, noch hat er Adela kein T-Shirt mit seinem eigenen Gesicht drauf geschenkt. Doch bald wird Thomas die Bätschi nur noch vom Krankenbett aus per Videobotschaft grüssen können.

Wie ein mächtiger Feuerball färbt die Sonne allmählich alles rot, sie kennt kein Erbarmen, weder mit dem Himmel noch mit dem Meer. Und unter diesem Abendrot steht nun Adela auf ihrem Balkon und schaut sehnsüchtig in die Ferne. Wird sich ihr Traummann unter den 22 Kandidaten befinden?

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bild: 3+, bearbeitung watson

Die Limousine fährt vor, doch niemand steigt aus. Adela wird allmählich nervös, was geschieht hier? 

Nach einer Weile kommt er dann doch noch. Der Mann, der eine Ausstrahlung hat wie ein Berg. Wie ein nackter Berg. 

Safak. 

Safak hat ein Kosmektikstudio. Was braucht er also Klamotten?
Safak hat ein Kosmektikstudio. Was braucht er also Klamotten?bild: 3+

Und Adela schaut an dem Berg hinunter und lächelt. 

Hanspeter hingegen hat sich in samtige Schale geworfen und singt Adela ein Ständchen. Hin und weg von dessen hemmungsloser Darbietung fragt sie:

«Welcher Mann macht das schon für eine Frau?»
Hanspeter hat keine «Hemmige» – und schaut Adela nicht nur «chly uf d'Bei».
Hanspeter hat keine «Hemmige» – und schaut Adela nicht nur «chly uf d'Bei».bild: 3+

Jetzt schreitet Sam auf Adela zu. Selbstbewusst öffnet er seine Arme, fast so, als würde er sich ihr als Geschenk anerbieten. Doch Sam hat nicht nur sich selbst und seine verschmitzten Blicke mitgebracht. Er hat auch ein Gedicht für Adela vorbereitet, dessen letzte Zeile sie mit ihm gemeinsam beendet. 

Es ist eins von Adelas Lieblingsgedichten. 

Die kreuzfalsche Version von Sam. Erich Frieds Gedicht geht eigentlich so: «Es ist Unsinn, sagt die Vernunft. Es ist, was es ist, sagt die Liebe. Es ist Unglück, sagt die Berechnung. Es ist nicht ...
Die kreuzfalsche Version von Sam. Erich Frieds Gedicht geht eigentlich so: «Es ist Unsinn, sagt die Vernunft. Es ist, was es ist, sagt die Liebe. Es ist Unglück, sagt die Berechnung. Es ist nichts als Schmerz, sagt die Angst ...» Aber es ist nun mal, wie es ist.bild: 3+, bearbeitung watson

Poesie, überall Poesie. Gee bricht das Eis mit einem Eispickel. Und Kevin wachte vor fünf Jahren aus dem Koma auf, um heute hier vor Adela stehen zu können. 

Und vielleicht ist seine Leidensgeschichte zu gross, da gibt es keinen Platz mehr für einen zweiten Kevin. Adela schickt ihn heim, gemeinsam mit Patrick und Reto.

Dabei hätte er gern hinter ihre Fassade geguckt. 

Er durfte nur die Fassade sehen: Kevin2.
Er durfte nur die Fassade sehen: Kevin2.bild: 3+

Und das Beste zum Schluss: Lyas wunderbares Bätschi-Video für euch:

Video: watson/Lya Saxer

Diese 22 Herren kämpfen ums Herz der Bätschi:

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Diese 22 Herren werden ums Herz von Bätschi Adela kämpfen
Marc ist Basler, romantisch, kämpferisch veranlagt und 32 Jahre alt. bild: 3plus
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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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GenerationY
16.04.2018 22:50registriert Dezember 2017
Cillo: Ich würde dir 20 Rosen ans Bett bringen.
Adela: Weshalb genau 20?
Cillo: ....
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picknicker86
17.04.2018 09:46registriert Juni 2016
Schade dass Ihr nicht auf Adelas schönsten geistigen Erguss der Folge eingegangen seid.
"Ihr sind Stiefbrüedere? Ihr gsehnd eu aber gar nid ähnlich!"
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Nelson Muntz
16.04.2018 23:55registriert Juli 2017
Gute Bojen hat sie aber...
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