Verwaiste Fische, gesuchte Marathon-Läufer und gepimpte Fahrzeuge: auch das Jahr 2021 hatte einige gute Polizeigeschichten zu bieten. Wir schauen auf die 12 kuriosesten Meldungen des Jahres zurück:
Betrunken mit dem Auto fahren ist dumm. Dann noch einen Unfall bauen – noch dümmer. Aber was diese zwei betrunkenen Herren im Dezember anstellten, übertrifft so ziemlich alles.
Die zwei 19-Jährigen krachten im Kanton Luzern mit ihrem Auto betrunken in eine Steinmauer. Das Auto überschlug sich und schlitterte mehrere Meter weiter.
Fahrer und Beifahrer blieben unverletzt – und hatten danach eine «geniale» Idee: sie holten sich einen Hoflader und luden das zerstörte Auto kurzerhand auf einen Kipper. Damit fuhren sie davon. Die Polizei schnappte die beiden Schnapsnasen trotzdem. Es entstand ein Sachschaden von 24'000 Franken.
Da staunten die Polizisten nicht schlecht, als sie mitten im Januar ein Aquarium auf dem Trottoir in Bern vorfanden. Die Verwunderung wuchs, als sie entdeckten, dass sich im Aquarium immer noch Wasser und mehrere lebendige Zierfische befanden.
Wer die Fische dort abgestellt hatte und warum, konnte nicht geklärt werden. Die Tiere befinden sich nun in der Obhut von Fachleuten, wie die Polizei mitteilte.
Ein 42-jähriger Algerier hätte in Zug eigentlich wegen Diebstählen und Drogendelikten eine Freiheitsstrafe von 91 Tagen absitzen sollen. Er befand sich dafür im offenen Vollzug und verschwand wenige Tage nach dessen Antritt. Sieben Wochen später nahm er am Luzerner Marathon teil und wurde dort prompt von einem Kadermitglied der Zuger Kantonspolizei erkannt, der sich dort privat aufhielt. Nun muss er seine Strafe in Zug doch noch absitzen.
In Mels SG wurde eine Polizeistreife frech von einem Jugendlichen auf seinem Mofa überholt. Als die Beamten die Verfolgung aufnahmen, stellten sie schnell fest: Dem frisierten Mofa sind sie nicht gewachsen. Der Jugendliche entwischte.
Später entdeckten die Beamten das Renngerät dann allerdings abgestellt an einem Waldrand. Den Fahrer stellten sie kurz darauf zu Fuss. Bei der Kontrolle des schnellen Ofens stellen die Polizisten fest, dass die Höchstgeschwindigkeit des Mofas bei über 100 Kilometern pro Stunde lag. Die Polizei vermutet, dass der Raser ein Rennset in sein Mofa integriert hatte.
Einem Schaffhauser Busfahrer fiel während seiner Schicht ein kleines Mädchen auf, das seit längerer Zeit alleine in seinem Bus sass. Er benachrichtigte die Polizei, welche das Kind pünktlich zu ihrem Geburtstag wieder bei den Eltern abliefern konnte.
Die Vierjährige war, anstatt nach dem Kindergarten auf ihren Vater zu warten, einfach losgezogen und hatte sich in einen Bus gesetzt.
In Spanien wurde ein grösseres Paket für Belgien aufgegeben. Die darauf genannte Postleitzahl gibt es aber auch in der Schweiz. Deshalb wurde es irrtümlicherweise in die Schweiz geliefert und landete bei der Zollverwaltung. Auch nach intensiven Abklärungen konnte der Empfänger nicht ermittelt werden.
Die Beamten öffneten das Paket in der Hoffnung, weitere Hinweise auf den Empfänger zu erhalten. Stattdessen fanden sie 12 Kilogramm Gras darin.
Die Polizei im aargauischen Gränichen staunte nicht schlecht, als sie den Lenker eines E-Bikes wegen überhöhter Geschwindigkeit stoppten. Der selbstgebaute Drahtesel war mit einem 5000-Watt-Motor ausgestattet und konnte Geschwindigkeiten bis über 100 Kilometern pro Stunde erreichen.
«Wegen der Leistung und der zu erreichenden Geschwindigkeit wird das E-Bike als Motorrad klassifiziert und somit dürfte sich der Lenker nicht nur wegen eines Delikts, wie zum Beispiel des Frisierens eines Motorfahrrades zu verantworten haben, sondern wegen Fahren ohne Versicherungsschutz, ohne Fahrberechtigung und vielem anderen», sagte der Chef der Regionalpolizei Suret zur «Aargauer Zeitung».
Wir erinnern uns an den verregneten Sommer und die Hochwasser. Damals galt in vielen Schweizer Gewässern ein Schwimm- und Badeverbot. So auch auf dem Rhein in Basel. Das kümmerte einen Stand-Up-Paddeler aber nicht sonderlich, er fuhr trotz massiven Hochwassern auf dem Rhein.
Schutz und Rettung Basel-Stadt fuhr deshalb einen grösseren Einsatz, um den Mann aus dem Wasser zu holen. Die Kosten des Einsatzes – rund 2500 Franken – muss der Paddler nun selber tragen.
Zwei junge Männer, 19 und 21 Jahre alt, wurden im April wegen Fahrens ohne Führerschein von der St. Galler Polizei verzeigt. Im Mai gerieten die beiden erneut in eine Kontrolle und erhielten erneut eine Busse. Als die Polizei die beiden Männer am selben Abend zum dritten Mal beim Autofahren erwischten, wurde das Auto kurzerhand eingezogen.
Im bernischen Oberwangen wurde im April ein 12-jähriger Bub vermisst. Er war im Wald mit dem Velo unterwegs und tauchte danach nicht wieder auf. Eine grössere Suchaktion wurde gestartet, dabei waren auch Drohnen im Einsatz.
Fast 48 Stunden später wurde er von der französischen Polizei aufgegriffen, er war in Frankreich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Wo er genau gefunden wurde, will die Polizei nicht mitteilen, Oberwangen liegt aber fast 100 Kilometer von der französischen Grenze entfernt.
Im Emmental fiel einer Patrouille ein Militärfahrzeug durch gefährliche und unsichere Fahrweise auf. Als sie die Verfolgung aufnahmen, versuchten die Fahrer zu fliehen. Sie wurden schliesslich mehrere Kilometer weiter von einer Strassensperre angehalten.
Erst unter Androhung von Waffengewalt konnten der 23-jährige Lenker und zwei Mitfahrer festgenommen werden – alle waren in zivil. Das Militärfahrzeug war wenige Stunden zuvor in einer Militärkaserne entwendet worden.
Im Kanton Aargau machte sich im Sommer eine Strassenwalze selbstständig. Erst eine Häuserwand brachte das tonnenschwere Gefährt zum Stehen. Vorher touchierte das Baugerät zwei Autos, mehrere Verkehrsschilder und eine Gartenanlage, wie die Kantonspolizei Aargau schreibt. Verletzt wurde bei der Geisterfahrt zum Glück niemand.
Und weil uns das ganze Jahr über immer wieder kuriose Geschichten mit der Polizei und Tieren erreichen, hier als kleiner Bonus nochmals die lustigsten Facebook-Posts dazu: