Schweiz
Blaulicht

Was wir über den Angriff in Salez wissen – und was nicht

VIDEO GRAB --- A train stands at the trainstation Salez - Sennwald following an attack onboard a train, in Salez, Switzerland, 13 August 2016. According to St. Gallen Canton Police Department, a 27 ye ...
In diesem Waggon ging der Salez-Täter auf Passagiere los.Bild: KEYSTONE VIDEO/TVO

Rechtskonservativ, frauenfeindlich, «ein Alien» – Neue Details über den Täter von Salez

Nach dem schrecklichen Angriff in einem Regionalzug bei Salez werden immer mehr Details über den Täter bekannt. Offenbar galt er als Einzeltäter, der einen schweren Stand bei Frauen hatte.
16.08.2016, 08:5716.08.2016, 09:57
Mehr «Schweiz»

Zwei Tage ist es her, dass ein 27-jähriger Schweizer in einem Zug in Salez SG Feuer legt und mehrere Passagiere angreift. Der Täter erliegt seinen Verbrennungen, eine 34-jährige Frau stirbt, eine 17-jährige Passagierin kämpft noch immer um ihr Leben.

Gesicherte Informationen über das Motiv des Täters gibt es nicht. Und doch ist einiges über den jungen Mann bekannt. Gemäss «Blick» stammte er aus gutbürgerlichem Haus, wuchs mit einem zwei Jahre jüngeren Bruder in einem kleinen Dorf im Kanton Schwyz auf und wurstelt sich dort mehr schlecht als recht durch seine Schulzeit. 

Auf Frauen habe er nie attraktiv gewirkt, schreibt der «Blick» weiter – trotz der Liebesbriefe, die er geschrieben habe. Zu stark war sein Schielen. Auch sonst beschreibt das Umfeld den Täter als kurrligen Menschen, musisch zwar, freundlich, doch irgendwie «ein Alien».

Der Täter hasste offenbar Frauen

Später auf dem Gymnasium sei er an eine Lehrerin geraten, die, politisch «eher links», seine rechts-konservative Einstellung nicht akzeptiert habe. Der 27-Jährige habe Drohungen gegen Lehrerin und Schule ausgestossen, und weil daraufhin bei einer Hausdurchsuchung ein Kampfmesser gefunden worden war, habe er fortan als «potenzieller Amokläufer» gegolten.

Der Eklat kostet den Täter seine Schulkarriere: Er habe alles hingeschmissen, heisst es weiter, ohne Gymnasium eine Lehre als Automatiker begonnen und ein Studium an einer Hochschule angetreten.

Die Aussagen über sein mutmassliches Motiv sind Spekulation. Und doch scheinen sich seine ehemaligen Schulkollegen einig zu sein: Nach der Auseinandersetzung mit der Lehrerin habe er alle Frauen gehasst – gar als minderwertig und weniger intelligent abgestempelt. (dwi)

Flammenattacke im Zug – die Bilder

1 / 11
Messerattacke in Zug bei Salez SG
Arbeiter säubern den Bahnsteig am Bahnhof Salez-Sennwald: Ein 27-jähriger Schweizer stach am Samstagnachmittag in einem Zugwagen der Südostbahn auf mehrere Passagiere ein und setzte eine brennbare Flüssigkeit ein.
quelle: x90184 / arnd wiegmann
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
79 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
m:k:
16.08.2016 09:34registriert Mai 2014
Interessant wie jetzt die Kommentare auf blick.ch ausfallen. Da wird die Lehrerin für die Tat mitverantwortlich gemacht. Der Täter also zum Opfer der "linksextremen" Lehrerin hochstilisiert. Richtig grotesk, wenn man bedenkt, dass doch genau dieselben sonst immer den angeblichen Täterschutz anprangern. Erstaunlich wie wenig einige Leute zur Selbstreflexion fähig sind. Die Tat ist so oder so schrecklich und der junge Mann hatte bestimmt viele Probleme. Mobbing ist schrecklich, entschuldigt aber so eine Tat nicht.
1275
Melden
Zum Kommentar
avatar
panaap
16.08.2016 10:53registriert Mai 2015
Wo sind all die moderaten konservativen? Warum distanzieren sie sich nicht? ... Wer verstehen will versteht es...
11414
Melden
Zum Kommentar
avatar
Sapere Aude
16.08.2016 11:19registriert April 2015
"Offenbar galt er als Einzeltäter, der einen schweren Stand bei Frauen hatte." Interessantes Framing, man sehe, die Ideologie welche man vertritt ist entscheiden, ob man als Amokläufer, Einzeltäter, Extremist oder Terrorist gilt. Am ende ist Gewalt immer noch Gewalt, ob man einen schweren Stand bei den Frauen hat, irgendeinem Gott nacheifert oder einfach Spass daran hat. Alles keine Rechtfertigung.
913
Melden
Zum Kommentar
79
Schwerer Unfall auf der A1: Fünf Personen verletzt – stundenlange Sperrung

Bei einem Verkehrsunfall mit vier beteiligten Autos sind am Donnerstagmittag auf der A1 bei Bertschikon (Gemeinde Wiesendangen) vier Personen leicht bis mittelschwer und eine Person schwer verletzt worden. Die stundenlange Sperrung der Autobahn in Richtung St. Gallen sorgte für Stau.

Zur Story