
Ja, wir sind hier in einem Gletscher drin. Mehr dazu bei Punkt 6.Bild: Engelberg Titlis
Rauszeit
In der Schweiz existieren noch rund 1400 Gletscher. Einige von diesen sind nur noch kümmerliche Reste, andere noch sehr beeindruckend. Wir stellen dir hier acht vor, die du gut erreichen und bestaunen kannst.
14.01.2025, 10:5216.01.2025, 08:15
Präsentiert von

Präsentiert von

Normalerweise stelle ich bei «Rauszeit» ja eher Geheimtipps der Schweiz vor und lasse die eh schon bekannten Perlen mehrheitlich aus. Das ist meist auch kein Problem: Weil Bergseen, die es mit dem Oeschinensee aufnehmen können, gibt es unzählige. Bergbeizen, welche sich vor dem Aescher nicht verstecken müssen, finden sich vielerorts.
Bei den schönsten Gletschern der Schweiz führt aber einfach kein Weg am Aletschgletscher oder anderen bekannten Schönheiten vorbei.
Aletschgletscher

Herrliche Aussichtsbank mit Blick auf den Grossen Aletschgletscher.Bild: Pascal Bourquin
Der Grosse Aletschgletscher ist nicht nur der grösste der Alpen, er lockt auch mit wunderbaren und einfach erreichbaren Aussichtspunkten. So kannst du mit der Gondel direkt mit der Seilbahn zur Moosfluh, aufs Bettmerhorn oder zum Eggishorn, wo sich die besten Aussichtspunkte befinden.

Auf einer der Aussichtsplattformen beim Eggishorn.Bild: Shutterstock
Beim Eggishorn wartet auf fast 3000 Metern über Meer zudem ein rund 500 Meter langer Rundweg auf dich. Informationstafeln vermitteln unterwegs Wissenswertes zum grössten Eisstrom der Alpen. Sehr zu empfehlen ist auch eine Gletschertour auf den Eismassen selbst. Da musst du allerdings mit einem Bergführer unterwegs sein.

Unterwegs auf dem Grossen Aletschgletscher.Bild: Aletscharena/Marco Schnyder
Gleich geht es weiter mit unseren tollen Gletschern, zuerst aber eine kurze Werbeunterbrechung:
Ein Genuss, so einzigartig wie die Schweizer Gletscher
Während du dich von der majestätischen Schönheit unserer Gletscher inspirieren lässt, haben wir etwas genauso Einzigartiges für dich: die neue Tafel im Munz-Sortiment! Der unverwechselbare Klassiker Munz Prügeli Weiss – jetzt neu als Tafel mit acht praktischen Riegeln zum Abbrechen und Teilen. Erfahre mehr und entdecke den Geschmack, der begeistert!

Zurück zur Story:
Clariden- und Hüfifirn
Schwieriger zu erreichen ist die Gletscherwelt an der Grenze der Kantone Uri und Glarus. Hier fliessen vom Clariden-/Hüfipass die jeweils gleichnamigen Gletscher nach Uri (Hüfifirn) und Glarus (Claridenfirn).

Blick von der Planurahütte auf den Windkolk und den Clariden-/Hüfipass.Bild: Reto Fehr
Die Planurahütte ist hier für Skitourengänger oder Wanderer ein beliebtes Ziel, das allerdings nicht ganz einfach erreichbar ist. Belohnt wirst du da oben auf fast 3000 Metern über Meer mit einer Gletscherwunderwelt, welche mit dem grössten Windkolk Europas und seinem kleinen Bruder direkt unter der Planurahütte ihren Höhepunkt findet.
Was für Ausflugstipps willst du?
Wöchentlich präsentieren wir bei «Rauszeit» Ausflugstipps in der Schweiz. Das Spektrum ist fast endlos. Gerne möchte ich auch wissen, was für ein Thema dich interessieren würde. Darum:
Schreib mir auf Instagram oder auf reto.fehr@watson.ch, was du an dieser Stelle gerne einmal lesen möchtest.
Feegletscher
Zurück zu einem leichter erreichbaren Gletscher. Den Feegletscher bestaunst du am besten von der Längflue, welche du im Sommer auf Wanderwegen oder mit der Gondel erreichst. Im Winter (und auch im Sommer) kannst du hier auch auf und um den Gletscher Ski fahren.

Blick von der Längflue über den Feegletscher zum Felskinn. Bild: keystone
Wenn du eine Gletschertour mit einem Bergführer machst, erreichst du auf dem Eis einen der für mich schönsten Aussichtspunkte der Schweiz.
Früher reichte der Gletscher bis runter ins Dorf Saas-Fee. Er kam so nahe, dass die Einwohner beteten, damit sich der Gletscher zurückziehe. Heute sieht man ihn unten vom Dorf nur noch knapp. Wir besuchten den Feegletscher diesen Sommer, um zu erleben, was der Klimawandel hier verändert.
Klimawandel auf dem Feegletscher:
Video: watson/david indumi
Die Gletscherbilanz 2024:
Klein Matterhorngletscher
Nicht auf, aber in den Gletscher kannst du beim Klein Matterhorn. Der gleichnamige Eisstrom fliesst zwischen der Bergstation der höchsten Luftseilbahn Europas (3883 m) und dem Breithorn los. Du hast schon in der Gondel herrliche Blicke auf die Gletscherwelt. Übrigens: Diesen Ausflug empfahl vor wenigen Wochen die Reisebibel «Lonely Planet».

Die letzte Etappe auf dem Weg zum Klein Matterhorn: Links der Klein Matterhorngletscher, rechts der (untere) Theodulgletscher.Bild: Reto Fehr
Erleben kannst du da den höchstgelegenen Gletscher-Palast der Welt. Neben Figuren aus Eis kannst du hier auch in eine Gletscherspalte. Der Palast befindet sich rund 15 Meter unter der Oberfläche.
Du brauchst keine spezielle Ausrüstung. Warme Bekleidung und geschlossene Schuhe sind aber empfohlen. Der Gletscher-Palast ist ganzjährig geöffnet. Und ja: Verpasse die kurze Eisrutsche durch die kleine Höhle nicht.
Morteratschgletscher
Am Fuss des einzigen 4000ers Graubündens, dem Piz Bernina, erstreckt sich der Morteratschgletscher. Auch dieser schrumpft von Jahr zu Jahr. Einen Besuch wert ist er insbesondere wegen des Gletscherwegs. Im Tal ist der Rückzug auf dem Wanderweg nämlich eindrücklich mit Jahres- und Informationstafeln dokumentiert. Du wirst dabei auch den kühlen Gletscherwind spüren, der dir hier entgegenblasen kann.

2015 kam der Gletscher noch bis hierhin. Heute hat sich der Gletscher weit zurückgezogen. bild: keystone
Von Zeit zu Zeit bilden sich hier auch Gletschergrotten am unteren Ende des Gletschers. Diese kannst du dann mit einem Bergführer begehen. Die Höhlen brechen nach einigen Wochen wieder zusammen. Aktuell sind sie wieder zu bewundern.
In der Gletschergrotte 2024.
Titlisgletscher
Eine Gletschergrotte gibt's auch im Titlisgletscher, der noch knapp 1500 Meter lang ist und zwischen dem kleinen Titlis und dem Hauptgipfel liegt.
Allerdings kannst du diese Grotte hier beim beliebten Ausflugsziel das ganze Jahr über und gefahrlos besuchen. Das Eis im 150 Meter langen Tunnelweg sei bis zu 5000 Jahre alt. Du befindest dich rund 10 Meter unter der Oberfläche.

In der Gletschergrotte.Bild: Roger Grütter
Auch hier brauchst du keine spezielle Ausrüstung, um in die Eiswelt einzutauchen und die Eisformationen zu bewundern. Den besten Blick auf den Gletscher hast du übrigens in der ersten Drehseilbahn der Welt.

Die Rotair-Drehseilbahn über dem Titlisgletscher.Bild: Roger Grütter
Mehr Wanderungen zu Gletschern:
Tsanfleurongletscher
Auf dem Glacier 3000 wurde im November das neue Restaurant eröffnet, nachdem es vor zwei Jahren abgebrannt war. Die neue Bergstation alleine ist eigentlich einen Besuch wert.

Blick von der eindrücklichen Hängebrücke auf die neue Bergstation.Bild: keystone
Die Gletscher hier oben leiden auch. So wurde der Col de Tsanfleuron im Sommer 2022 erstmals seit 2000 Jahren schneefrei, weil der Scex-Rouge- und Tsanfleurongletscher schmolzen. Trotzdem ist die Gegend hier oben noch immer wunderschön.

Die Quille du Diable bei der Refuge l'Espace. Bild: Glacier 3000/Raphael Dupertuis
Und du kannst auch auf einem präparierten Weg über den Gletscher zur Quille du Diable und dort im Refuge l'Espace die Aussicht ins Wallis geniessen. Ein phänomenaler Ort.
BONUS: Höhlengletscher Monlési
Zum Abschluss ein kleines unterirdisches Bijou. Dafür müssen wir nur auf etwas über 1100 Meter. Im Val de Travers existieren noch immer Höhlengletscher. Einer der eindrücklichsten ist dabei der Monlési.
Von der Bushaltestelle Les Sagnettes, Bif. Charbonni erreichst du diesen mit einer einfachen Wanderung durch den Wald und über Wiesen. Die Eishöhle (ja, da hat's auch im Sommer Eis drin) liegt vertieft in einem Loch, in welches du mithilfe einer Eisenleiter gut absteigen kannst. Am besten gehst du da im Sommer hin, im Winter und bei Nässe ist der Abstieg rutschig.

Blick in den Höhlengletscher.Bild: Reto Fehr
In der Höhle empfehlen sich Steigeisen, weil du auf Eis gehen musst – und nimm auch eine Taschenlampe mit. Ein surreales Erlebnis.
Ein Genuss, so einzigartig wie die Schweizer Gletscher
Während du dich von der majestätischen Schönheit unserer Gletscher inspirieren lässt, haben wir etwas genauso Einzigartiges für dich: die neue Tafel im Munz-Sortiment! Der unverwechselbare Klassiker Munz Prügeli Weiss – jetzt neu als Tafel mit acht praktischen Riegeln zum Abbrechen und Teilen. Erfahre mehr und entdecke den Geschmack, der begeistert!

Reto Fehr
Man muss die Schweiz verdammt gut kennen, wenn man sie besser kennen will als Reto Fehr. Mit seiner Tour dur d'Schwiiz radelte er 2015 alle damals 2324 Gemeinden ab. Entstanden ist daraus das preisgekrönte Buch Tour dur d'Schwiiz. Als einer von wenigen besuchte er somit schon jede Gemeinde der Schweiz. In der Folge absolvierte Reto die Ausbildung zum Wanderleiter des Schweizer Bergführerverbandes SBV und ist in seiner Freizeit meist in der Natur unterwegs, wozu er dich auf seinem Instagram-Account immer mal wieder mitnimmt. Als Mitglied des Rätsel-Kollektivs geoblog.ch lässt er die User zudem mehrmals wöchentlich die Schweiz in Bildern entdecken.
Schneefiguren, wie du sie vermutlich noch nie gesehen hast
1 / 30
Schneefiguren, wie du sie vermutlich noch nie gesehen hast
Eine gute Idee, um fremde Kinder vom eigenen Grundstück fernzuhalten.
Reto & Sergio ziehen blank im Schnee (Ascona Locarno Tag 1)
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Das wechselhafte Wetter bleibt bis und mit Freitag erhalten. Am Nationalfeiertag muss überall immer wieder mit Regen gerechnet werden. Auch für das Wochenende sieht es nicht viel besser aus.
Für den Nationalfeiertag gibt es keine Ausnahme: Auch am Freitag wird das Wetter eher herbstlich statt sommerlich.