Der Nebel hat es sich bequem gemacht in der Schweiz. Im Mittelland grüsst er in diesen Wochen oft. Freude daran haben aber wenige. Wir haben bei Simone Eveline Rössler, Psychologin an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW), nachgefragt, was der Nebel mit uns macht: «Das wenige Licht führt zu erhöhter Melatonin-Produktion. Das kann zu Müdigkeit, Schlafproblemen oder sogar zu einer saisonalen Depression führen.»
Aber was passiert wirklich mit uns, wenn wir im Nebel sind? Rössler erklärt: «Nebel erleben einige Menschen wie eine Art ‹Deckel›, der auf ihnen lastet und so auf ihre Stimmung drückt. Nebel nimmt die Sicht in die Weite, wir werden so stärker auf uns selbst zurückgeworfen. Nebel weckt nach einer gewissen Zeit oft die Sehnsucht nach Sonnenschein.»
Und was können wir dagegen machen? Rössler weiss: «Es ist wichtig, dass man sich auch bei Nebel möglichst viel draussen bei Tageslicht aufhält. Während gelegentlichen Wochenendausflügen oberhalb des Nebelmeers kann man dem Nebel bewusst entfliehen und Sonne tanken.»
Womit wir beim Thema wären. Wie findet man die nebelfreien Orte? Neben Webcams hilft auch die Nebelkarte. Was kann die genau? Stefan Keller, Professor für Informatik an der OST— Ostschweizer Fachhochschule, gibt Auskunft: «Die Nebelkarte zeigt, auf welcher Höhe die Nebelgrenze für vier Grossregionen der Schweiz liegt. Nebel ist allerdings ständig in Bewegung, trotzdem hilft die Karte für einen guten Überblick.» Darum soll die Karte auch weiterentwickelt werden. Geplant ist die Anzeige von Aussichtsbänken, Bushaltestellen und auch ein Routenplaner soll kommen.
Bis es so weit ist, haben wir hier vier Wandervorschläge aus der Umgebung von Wald ZH, unserem Wohnort. Übrigens ein Ort, der oft nebelfrei ist. Dies liegt zum einen an der Höhe von über 600 Metern, zum anderen auch an der Topografie, da der Bachtel und die umliegenden Hügel den Nebel hier abblocken.
Distanz: 10 Kilometer
Dauer: 3 Stunden
Kondition: Mittel
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Die atemberaubende Wanderung beginnt am Bahnhof Gibswil und geht am TCS-Parkplatz vorbei zum Wissengubel. Bereits dort hat es eine Feuerstelle (mit Rost), wo man etwas auf den Grill werfen kann. Auch wenig später folgt noch eine Brätlistelle.
Danach geht es weiter Richtung Bachtelweiher. Im Bachtelweiher können die Mutigen im frisch renovierten Weiher baden gehen (bitte Anweisungen lesen). Danach geht es aufwärts: Der erste happige Stutz führt mit einer Steigung von bis zu 18 Prozent auf den Bachtel.
Auf dem Bachtel angekommen gilt es, die wunderschöne Aussicht zu bestaunen. Die Besteigung des 30 Meter hohen Turmes lohnt sich ebenfalls. Zur Mittagszeit kann man auch grillieren (Feuerstelle mit Rost).
Jetzt geht es runter zum Bachtelspalt. Auch bei diesem hat es eine Feuerstelle (mit Rost). Durch den schmalen Bachtelspalt gehen, ist für jedermann ein Muss. Der Rückweg nach Wald ist dann der Abschluss.
Distanz: 12 Kilometer
Dauer: 4 Stunden
Kondition: Hoch
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Auch diese Wanderung startet beim Bahnhof Gibswil und geht zunächst über gut ausgebaute Strässchen auf die Oberegg. Bei der Oberegg kann man schon die erste Pause einlegen und die wunderschöne Aussicht geniessen.
Ab dann geht es nur noch über Wanderwege – die zum Teil auch steil und eher schlecht begehbar sind – weiter aufwärts. Ist man dann am höchsten Punkt angekommen, geht es bis in die Scheidegg nur noch mehr oder weniger gerade aus.
Etwas oberhalb der Scheidegg hat es einen Rastplatz, aber leider ohne Feuerrost. Man kann, wenn man nicht grillieren will, auch in das Berggasthaus Alp Scheidegg und etwas warmes Essen (Öffnungszeiten auf der Webseite).
Nach dem Bestaunen der Aussicht geht es weiter dem Grat entlang hinunter nach Hischwil und Hüebli. Im Hintererli kann man am Ufer des kleinen Weihers noch eine Pause machen. Danach folgt der steile Abstieg (aber gut zu begehen), bevor man der idyllischen Jona entlang auf gut ausgebauten Wegen ins Dorf Wald kommt. Auf dem Weg zum Bahnhof Wald kann man sich im Dorf zum Schluss der rund vierstündigen Wanderung auch nochmals verpflegen.
Distanz: 10 Kilometer
Dauer: 3:30 Stunden
Kondition: Hoch
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Wir haben noch eine Wanderung auf die Scheidegg. Diese ist etwas kürzer und bietet die Option als Rundwanderung. Sie führt vom Bahnhof Gibswil über das Lättenholz zum Raad.
Jetzt beginnt der Aufstieg auf dem Grat zur Scheidegg. Die frische Luft und die Natur sind einfach herrlich. Es geht steil aufwärts, aber der Ausblick auf der Scheidegg beim Restaurant entschädigt für die Mühen.
Jetzt wandern wir am Josenberg vorbei in einer kleinen Schlaufe zurück nach Hischwil und von dort zurück zum Bahnhof Gibswil.
Distanz: 8 Kilometer
Dauer: 2:45 Stunden
Kondition: Mittel
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Für diese Wanderung fahren wir erst mit dem Postauto zum Rehazentrum auf dem Faltigberg. Dort beginnt die atemberaubende Wanderung. Du kannst aber auch zuerst noch im Bistro die schöne Aussicht geniessen.
Die dreistündige Wanderung beginnt gemütlich entlang der Chrinnenstrasse bis zum TCS-Parkplatz. Der erste steile Teil wird dann in Angriff genommen. Der Weg zur Farneralp ist steil und meist einfach. Aber einen Kinderwagen kannst du da wohl trotzdem nicht hochschieben.
Auf der Farneralp geniesst man eine kulinarische Kost und eine traumhafte Aussicht auf das Nebelmeer. Weiter geht es mehrheitlich auf Kieswegen hinunter bis zum Oberholz. Hier kannst du wieder aufs Postauto, durch das Sagenraintobel nach Wald wandern oder auch wieder zum Ausgangspunkt bei der Zürcher Höhenklinik.