Das Leben in der Schweiz ist dieses Jahr teurer geworden. Vielerorts stiegen die Preise für das Heizen, das Brot oder auch die Ferien. Gemäss dem Bundesamt für Statistik lag die Teuerung in der Schweiz Ende November bei drei Prozent. So hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr.
Die höhere Teuerung schlägt sich auch in höheren Löhnen nieder. Die Gewerkschaft Travail Suisse sprach von den höchsten Lohnerhöhungen in 20 Jahren. Doch die Löhne steigen nicht in allen Branchen an – und vor allem auch nicht in gleichem Ausmass wie die Teuerung. Zu Beginn des Lohnherbsts forderten die Gewerkschaften Erhöhungen von vier bis fünf Prozent. Resultiert haben gemäss Travail Suisse schliesslich Anstiege von durchschnittlich 2,5 Prozent.
Exakt so viel beträgt auch der Teuerungsausgleich, den der Bund seinen Angestellten gewährt. Der volle Ausgleich läge nicht drin, mahnte der abtretende Finanzminister Ueli Maurer. Einerseits wegen der desolaten Aussicht bei den Bundesfinanzen. Andererseits wegen der unsicheren wirtschaftlichen Lage.
Nun zeigt sich: Nicht nur die knapp 40'000 Angestellten der Bundesverwaltung können sich über eine Lohnerhöhung freuen, sondern auch die Departementschefs an der Spitze. Die sieben Bundesrätinnen und Bundesräte sowie der Bundeskanzler bekommen ebenfalls einen Teuerungsausgleich von 2,5 Prozent. Und bei ihnen geht es mehr als um ein paar hundert Franken.
In der Lohnklasse 1 der Bundesverwaltung lag dieses Jahr der Bruttojahreslohn bei 63'553. Auf Anfang nächstes Jahr steigt er um 2,5 Prozent – oder eben 1589 Franken. Das macht im Monat plus 132 Franken. Die Bundesräte verdienten im ablaufenden Jahr 456'854 Franken brutto. Mit dem Teuerungsausgleich von 2,5 Prozent steigt das Einkommen um 11'421 Franken auf 468'275 Franken. Pro Monat entspricht dies einem Zustupf von etwas mehr als 950 Franken. Der Lohn des Bundeskanzlers beträgt 81,6 Prozent eines Bundesratsgehalts; die Bundesrichterinnen und Bundesrichter erhalten 80 Prozent eines Bundesratslohns. Auch ihre Löhne steigen also.
Die entsprechende Verordnung ist seit 2002 in Kraft. Verabschiedet wurde sie vom Bundesparlament. Darin ist auch festgehalten, dass das Einkommen der Bundesräte der Teuerung angepasst wird. Vor 20 Jahren lag das Gehalt eines Bundesrates bei 404'791 Franken pro Jahr.
Zusätzlich zum Einkommen erhalten die Mitglieder der Landesregierung eine Spesenpauschale von jährlich 30'000 Franken. Der Bundespräsident erhält ausserdem eine Entschädigung von 12'000 Franken. Nach ihrem Rücktritt bekommen die alt Bundesräte lebenslang eine Rente: Sie beträgt die Hälfte des Bundesratslohns.
Die Gehälter der Regierungen werden auch in den Kantonen der Teuerung angepasst. So bekommen etwa die St.Galler Regierungsräte ab nächstem Jahr 1,5 Prozent mehr Lohn – genau wie ihr Personal. Neu beträgt ihr Einkommen 292'660.80 Franken. Ihre Aargauer Kollegen bekommen 1,55 Prozent mehr – neu sind es 309'204 Franken. Auch in Luzern erhalten die Regierungsräte einen Teuerungsausgleich von 1,5 Prozent. Generell erhalten Regierungs- und Bundesräte keine individuellen Lohnerhöhungen. Für die Luzerner Staatsangestellten sind dafür 0,5 Prozent reserviert; für die Aargauer 0,45 Prozent.
Nicht in allen Kantonen bekommen die Regierungsräte aber den gleich hohen Teuerungsausgleich wie die Staatsangestellten. So rechnet der Kanton Basel-Stadt mit einer Teuerung von 2,9 Prozent. Nur die Lohnklassen 1 bis 8 (Bruttojahreseinkommen bis 63'189.75 Franken) erhalten den vollen Ausgleich. Danach sinkt der Teuerungsausgleich bis zur höchsten Lohnklasse.
Das macht Sinn: Denn die Teuerung trifft die tiefen Einkommen stärker. Die Regierungsmitglieder bekommen noch maximal 65 Prozent der Jahresteuerung – also knapp 1,9 Prozent. Nebst dem abgestuften Teuerungsausgleich weist das Basel-städtische Lohnsystem eine weitere Besonderheit auf: Nicht alle Regierungsrätinnen und Regierungsräte verdienen gleich viel. Der Einsteigerlohn beträgt brutto rund 301'000 Franken jährlich. Der maximale Lohn liegt bei rund 338'000 Franken, allerdings muss das jeweilige Regierungsratsmitglied dafür 20 Jahre im Amt sein.
Es grüsst eine Pflegefachperson
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Ach ja und von wegen welche Gruppe gar nicht im Bundestat vertreten ist;
Die Armen.