Schweiz
Bundesrat

Städte fordern Lärmblitzer gegen Autoposer – Bund lässt sie abblitzen

ARCHIV - 19.08.2016, Baden-W
Autoposer sind laut und machen schlechte Laune. Der Bundesrat möchte ihnen nun einen Riegel schieben.Bild: DPA

«Dringend notwendig» – Städte fordern Lärmblitzer, doch der Bund lässt sie abblitzen

Der Bundesrat will «Auto-Poser» bremsen, setzt aber auf Lärmdisplays statt Lärmblitzer. Der Städteverband kritisiert das und fordert rasches Handeln.
12.12.2025, 13:0512.12.2025, 16:35

Der Bundesrat will den Strassenlärm reduzieren und setzt vorerst auf sogenannte Lärmdisplays am Strassenrand. Diese sollen Autofahrenden eine Rückmeldung zu ihren Geräuschemissionen geben. Gleichzeitig bremst der Bund den breiten Einsatz von Lärmradargeräten für Bussen.

Laut der am Freitag veröffentlichten Mitteilung des Bundesrates sind Geräuschmessungen im Alltag deutlich komplexer als Tempokontrollen: Messungen bei Regen oder nasser Fahrbahn gelten als wenig sinnvoll. Umgebungsgeräusche können Resultate verfälschen, und heutige Instrumente können die Lärmquelle nicht zuverlässig trennen.

Zudem fehlt eine klare rechtliche Basis: Grenzwerte müssten gesetzlich festgelegt werden, und die geltende Kontrolllogik lasse sich beim Lärm derzeit kaum anwenden.

Städteverband fordert Lärmradar

Der Schweizerische Städteverband hält diese Zurückhaltung für falsch, wie er in einer Medienmitteilung schreibt. In vielen Städten sei der Leidensdruck wegen «Auto-Posing» gross – absichtlich lautes, auffälliges Fahren, das Anwohnende besonders nachts belaste. Solche Fahrten könnten Lärmimmissionen «wie ein Presslufthammer» auslösen und hätten negative gesundheitliche Folgen, schreibt der Verband.

Tests und Pilotprojekte zeigten aus seiner Sicht, dass die Geräte technisch reif seien. Entscheidend sei, dass Fehlverhalten sanktioniert werden könne. Der Bund müsse dafür rasch die nötigen rechtlichen Grundlagen schaffen. So schreibt der Verband: «Dieser Schritt ist dringend notwendig, um die Menschen in den Städten vor unnötig verursachtem Fahrzeuglärm zu schützen.»

Petition mit mehreren tausend Unterschriften

Im August 2024 hatte die Lärmliga eine Petition mit fast 20’000 Unterschriften für eine landesweite Installation von Lärmblitzern beziehungsweise Lärmdisplays eingereicht. Ein Testlauf in Genf war erfolgreich.

Bereits im Oktober 2024 nahm der Bundesrat «Pop-and-Bang»-Knalle in die Liste der zu vermeidenden Geräusche auf – Knallgeräusche, die in der Tuning-Szene etwa durch Fehlzündungen oder abrupte Gaswegnahme provoziert werden.

(sda/kma)

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69 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hans Jürg
12.12.2025 12:14registriert Januar 2015
"Eigenverantwortung" bei Autoposern.
😅🤣😂🤣😅😂🤣😅🤣😆😅
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Schlaf
12.12.2025 11:58registriert Oktober 2019
Will man so auf Eigenverantwortung setzen??
Lärmdisplays erhöhen doch eher den Lärmpegel.
Wer hat den Lautesten...
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kusel
12.12.2025 13:31registriert Januar 2015
Es wäre so einfach - indem man nur jenen Fahrzeugen eine Betriebserlaubnis gestatten würde, welche maximal 75db erreichen. Dann bräuchte es den Ganzen Firlefanz nicht.
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