Diese 11 Grafiken zeigen dir, wie der Gesundheitszustand der Schweizer Bevölkerung ist
Am 3. November hat das Bundesamt für Statistik in ihrer Medienkonferenz die neuen Zahlen zur siebten Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2022 veröffentlicht. Schweizweit wurden rund 21'930 Personen zu ihrem Gesundheitszustand und ihrem Gesundheitsverhalten befragt. Diese Grafiken geben dir einen Überblick.
Allgemeiner Gesundheitszustand der Schweizer Bevölkerung
Ob der Gesundheitszustand gut ist oder nicht, hängt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) stark mit der sozialen Position in der Gesellschaft zusammen. In der folgenden Grafik wurde das Bildungsniveau als Indikator für die soziale Position verwendet. Bei der Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands geben Personen ohne nachobligatorischen Schulabschluss deutlich weniger an, dass sie einen «sehr guten» Gesundheitszustand haben.
Im Allgemeinen geben rund 85 Prozent der Schweizer Bevölkerung ihren Gesundheitszustand als «gut» oder «sehr gut» an. Nur drei Prozent beschrieben ihre Gesundheit als «schlecht» oder «sehr schlecht». Je älter die Personen sind, desto rückläufiger ist die Einschätzung nach einem guten Gesundheitszustand. 
Besonders Menschen ab 75 Jahren geben an, dass sich der Gesundheitszustand seit Covid massiv verschlechtert hat. Von allen Altersgruppen empfanden dies rund 13 Prozent.
Der Anteil an betroffenen Personen mit dauerhaften Gesundheitsproblemen beträgt bei Männern 34 Prozent und bei Frauen 38 Prozent.
Psychische Gesundheit
Im Jahr 2022 empfand der Grossteil der Bevölkerung sehr viel häufiger positive Gefühle als negative. Mehr als 80 Prozent gaben an, dass sie im Monat vor der Erhebung meistens glücklich oder ruhig und gelassen waren.
Besonders Frauen berichten häufiger über mittlere oder hohe psychische Belastungen. So waren es rund 21 Prozent Frauen, die sich stark psychisch belastet fühlen und 14 Prozent Männer. Von psychischen Problemen betroffen waren 2022 rund 18 Prozent. Gegenüber 2017 ist dies ein Anstieg von drei Prozent. Auffällig ist der Anstieg bei jungen Frauen: 9 Prozent der jungen Frauen geben eine starke psychische Belastung an.
Mittlere oder hohe psychische Belastung
Die häufigsten körperlichen Beschwerden
Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist auch bei den körperlichen Beschwerden deutlich zu erkennen. So verspüren besonders Frauen eine allgemeine Schwäche. Zudem haben Frauen häufiger Mühe beim Einschlafen oder Durchschlafen. Männer geben in allen Bereichen weniger Beschwerden an.
Körperliche Aktivitäten
Das Bewegungsniveau der Schweizer Bevölkerung ist gegenüber den Vorjahren stabil geblieben. Von den unter 25-Jährigen bewegen sich mehr als vier von fünf jungen Erwachsenen in ihrer Freizeit ausreichend und nur fünf Prozent sind inaktiv. 
In der Regel sind Männer in ihrer Freizeit etwas häufiger aktiv als Frauen. 
Personen, die viel sitzen, haben ein grösseres Gesundheitsrisiko, denn langes Sitzen kann zu Übergewicht, Rückenschmerzen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Auffällig ist, dass besonders ältere Menschen weniger Zeit im Sitzen verbringen. Im Durchschnitt hat die Bevölkerung ab 15 Jahren 2022 rund fünf bis sechs Stunden im Sitzen verbracht. Zudem sitzen Männer (32 %) häufiger als Frauen (24 %).
Männer sind häufiger übergewichtig und erkranken häufiger an Adipositas als Frauen. Gesamthaft sind rund 43 Prozent der Schweizer Bevölkerung von Übergewicht oder Adipositas betroffen. Weltweit gehört die Schweiz jedoch zu den Ländern mit dem niedrigsten Anteil an übergewichtigen Personen.
Alkohol- und Tabakkonsum
Seit 1992 ist der Alkoholkonsum der Schweizer Bevölkerung um gut die Hälfte gesunken. Besonders in der älteren Altersgruppe ist der Alkoholkonsum hoch. Von den über 74-Jährigen tranken 2022 rund 37 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen täglich Alkohol. Einen tendenziell chronisch riskanten Alkoholkonsum haben 2022 rund vier Prozent der Bevölkerung.
Rund 24 Prozent der Bevölkerung rauchten Tabak im Jahr 2022. Männer mit 27 Prozent etwas häufiger als Frauen mit 21 Prozent. Der Anteil an Rauchenden ist aber seit 1992 um sechs Prozent gesunken. Zu starken Raucher und Raucherinnen (mehr als 20 Zigaretten pro Tag) gehören besonders Männer, Personen ohne Tertiärabschluss sowie Personen ab 45 Jahren.
Tabakkonsum:
Ernährung
Wie man sich ernährt, kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Rund 71 Prozent der Schweizer und Schweizerinnen achten auf ihre Ernährung. Bei Männern ist dieses Bewusstsein mit 66 Prozent etwas weniger ausgeprägt als bei Frauen mit 76 Prozent.
Gegenüber den Vorjahren wurde 2022 etwas weniger Gemüse gegessen. Nur 16 Prozent essen mindestens an fünf Tagen die Woche Gemüse. Frauen essen fast zweimal häufiger so viel Gemüse wie Männer. Ausserdem essen Personen ohne nachobligatorische Ausbildung weniger oft Gemüse als Personen mit einer Hochschulausbildung (19 Prozent gegenüber 9 Prozent).
Obst- und Gemüsekonsum 2022
Auch beim Fleischkonsum gab es einen Rückgang. Der Anteil der Personen, die mehr als dreimal pro Woche Fleisch essen, hat sich zwischen 1992 und 2022 um 12 Prozent reduziert. Seit 1992 hat sich der Anteil an Personen, die mehrmals täglich Fleisch essen, mehr als halbiert. Der Anteil derjenigen, die kein Fleisch essen, hat sich verdreifacht.


