Rund ein Jahr vor den eidgenössischen Wahlen vom 20. Oktober 2019 hat die Forschungsstelle sotomo für das Wahlbarometer der SRG den Puls der Bevölkerung gefühlt.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
Das wird SVP-Präsident Albert Rösti nicht gefallen. Laut dem SRG-Wahlbarometer verliert die SVP aktuell zwei Prozentpunkte. «Damit käme sie mit 27,4 Prozent immer noch auf das drittbeste Ergebnis ihrer Geschichte», halten die Studienautoren fest.
Die CVP büsst 1,5 Prozentpunkte ein. Der Verlust ist deutlich gravierender, als die Christdemokraten nur noch knapp im zweistelligen Bereich liegen. «Seit ihrem letzten Wahlsieg 2007 hat die CVP damit fast einen Drittel ihrer Wählerschaft verloren», heisst es weiter.
Der BDP droht der Absturz in die Bedeutungslosigkeit: Mit einem Rückgang von 0,9 Prozentpunkte käme die Partei bloss noch auf 3,2 Prozent.
Mit einem Plus von 1,6 Prozentpunkte legen die Grünen aktuell am meisten zu, die neu 8,7 Prozent Wahleranteil erreichen.
Zweite Gewinnerin ist die FDP, welche 1,3 Prozentpunkte zulegen und auf 17,7 Prozent kommen.
Ebenfalls im Aufwind befinden sich zurzeit die Grünliberalen mit einem Plus von 1,1 Prozentpunkten. Auch die SP steigert ihren Wähleranteil leicht. Sie legt um einen halben Prozentpunkt auf 19,3 Prozent zu.
Die politische Ausrichtung der Parteien ist laut Wahlbarometer für eine Mehrheit der Stimmenden der wichtigste Faktor für ihren Wahlentscheid. Sie wollen damit Einfluss auf die Ausrichtung von Parlament und Bundesrat nehmen. Wie zufrieden sind die Leute aber mit der Ausrichtung?
Für fast die Hälfte der Wählenden ist der Nationalrat in der laufenden Legislatur politisch eher zu rechts ausgerichtet. Ein Drittel ist der Ansicht, er politisiere eher zu links. Nur 20 Prozent sind der Meinung, dass das Parlament richtig austariert ist. Interessant: Für mehr als die Hälfte der Anhänger der bürgerlichen Parteien CVP und BDP ist der Nationalrat derzeit zu rechts ausgerichtet.
Wo drückt der Schuh bei der Bevölkerung? Die Top-3-Herausforderungen der Schweizer sind:
Die Anhänger der verschiedenen Parteien nennen unterschiedliche Themen als grösste Herausforderung. Lediglich die Krankenkassenprämien finden sich bei allen Parteien auf einem der ersten drei Ränge. Für Anhänger von CVP, BDP und SP haben sie die höchste Priorität. Unter den FDP-Anhängern ist die Reform der Altersvorsorge die grösste Herausforderung, unter den SVP-Sympathisanten das Thema Zuwanderung/Ausländer. Unter den Anhänger der Grünen hat das Thema Klimawandel/CO2-Austoss die höchste Priorität.
Die Umfrage fand zwischen dem 13. und dem 18. September 2018 statt. Die Befragung erfolgte online auf den Webportalen der SRG sowie durch ein Online-Panel der Forschungsstelle sotomo. Insgesamt wurden 14’985 Stimmberechtigte befragt. Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten wurden die Angaben 12’179 Stimmberechtigten für die Auswertung verwendet werden. Die Stichprobe wurden nach räumlichen, soziodemographischen und politischen Kriterien gewichtet. Die Autoren der Umfrage geben einen Strichprobenfehler von +/- 1,5 Prozentpunkte an.
(amü)