CVP-Politiker Michael Hugentobler tritt per sofort von allen Ämtern zurück. Die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen verurteilte den 37-Jährigen wegen versuchter sexueller Handlung mit einer Minderjährigen und mehrfacher Pornografie.
Überführt wurde Hugentobler von einem verdeckten Ermittler, der sich auf einer Chatplattform als 13-jähriges Mädchen ausgab. Laut dem «Tages-Anzeiger» kontaktiere der St. Galler CVP-Kantonsrat «Sara» und forderte von ihr Nacktfotos.
Damit aber noch nicht genug: Hugentobler zeigte sich per Webcam und nahm sexuelle Handlungen an sich vor. Er forderte das Mädchen auf, sich vor laufender Kamera ebenfalls auszuziehen. Zudem soll er angeblich zwei 15-Jährigen Bilder seines erigierten Gliedes gesendet haben.
Das Strafmass beläuft sich auf eine Geldstrafe von 180 Tagessätzen à 100 Franken und einer zusätzlichen Busse von 3600 Franken.
Hugentobler zeigt sich reuig. «Ich habe einen grossen Fehler begangen und würde es nur zu gerne rückgängig machen. Das geht aber leider nicht», zitiert der «Tages-Anzeiger» den ausgebildeten Pädagogen.
Gegenüber seiner Partei gab er gestern seinen Rücktritt bekannt. Neben seinem Amt als Kantonsrat leitete Hugentobler die CVP-Fachkommission Bildung und Erziehung und war bis Juli 2017 als Lehrer an einer Schule tätig.
Bei der CVP ist man äusserst enttäuscht. Andreas Widmer, Vizepräsident der kantonalen CVP, verurteilt Hungentoblers Taten: «So etwas ist weder tolerier- noch entschuldbar. Wir begrüssen seinen Rücktritt aus allen Ämtern».
Der Skandal könnte laut dem «Blick» für die Partei böse Folgen haben. Besonders treffen könnte es den St. Galler Regierungsrat Benedikt Würth. Er tritt im Ständerat zur Wahl an und will den Sitz der neugewählten Bundesrätin Karin Keller-Sutter zurückerobern. Bis zu den Wahlen im März dürfte der Fall Hugentobler noch nicht vergessen sein und könnte Würth viele Stimme kosten. (vom)