Schweiz
Gesundheit

Oh nEIn!!! Auch in der Schweiz landeten die vergifteten Eier im Handel

ZU DEN UMSATZZAHLEN 2013 DER MIGROS-GRUPPE STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES THEMENBILD ZUR VERFUEGUNG - Logo Migros, aufgenommen an einer Medienkonferenz in Zuerich am Mittwoch, 28. Maerz 2012. Der Betrieb ...
Hat die Migros in puncto verseuchte Eier zu spät reagiert?Bild: KEYSTONE

Eierskandal: Migros findet in M-Budget-Eiern Spuren von Fipronil

04.08.2017, 18:3105.08.2017, 16:26
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Bei Eier-Lieferungen aus den Niederlanden in die Schweiz sind Rückstände des Insektizids Fipronil festgestellt worden, meldete das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Freitagabend. Migros hat in M-Budget-Eiern Spuren von Fipronil gefunden.

Bei weiterführenden Abklärungen stellte die Migros fest, «dass ein Teil ihrer importierten M-Budget-Eier mit Spuren des Insektizids Fipronil verunreinigt sind», heisst es in einer Mitteilung. Vorsorglich zieht der Detailhändler die betroffenen Eier mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum bis zum 26. August sofort aus dem Verkauf zurück.

epa06124360 Eggs are place in a crate in Dresden, Germany, 04 August 2017. Aldi reported on 04 August 2017 that it was removing all eggs from it's store shelves across Germany, as a precaution ov ...
Europa hat ein Eier-Problem.Bild: EPA/EPA

Kundinnen und Kunden, die diese Eier gekauft haben, können diese in die Filialen zurückbringen. Der Verkaufspreis werde ihnen erstattet, verspricht die Migros. Alle M-Budget-Eier ab dem Mindesthaltbarkeitsdatum 27. August seien nicht betroffen.

Coop hat vorsorglich importierte Eier, die sie unter der Marke Prix-Garantie anbietet, für den Verkauf gesperrt. Doch: «Nach dem aktuellsten Kenntnisstand sind diese importierten Eier nicht betroffen», sagte Sprecher Ramón Gander auf Anfrage. Im Sortiment von Coop stammen nach eigenen Angaben knapp 95 Prozent der Eier zum Konsum aus der Schweiz.

Ausmass für die Schweiz noch unklar

In der Schweiz wurden laut BLV die Rückstände des Insektizids im Rahmen von Selbstkontrollen von Schweizer Eier-Importeuren gefunden. Das Ausmass klärt die Behörde mit den kantonalen Vollzugsorganen und den Importeuren ab.

Fest steht, dass Eier aus sieben niederländischen Betrieben auch in Verkaufsregale von hiesigen Detailhändlern gelangt seien, schreibt das BLV. Es empfiehlt, die betroffenen Eier aus dem Verkauf zurückzuziehen.

Bereits im Verlauf des Tages hatte der Detailhändler Aldi Schweiz vorsorglich alle Importeier aus dem Verkauf genommen. Die Massnahmen von Aldi erfolgten im Einklang mit dem deutschen Mutterkonzern. Dieser ist aber noch weiter gegangen: er nahm in Deutschland sämtliche Eier aus dem Verkauf. Dem Discounter dürfen künftig nur noch Importeier geliefert werden, für die ein negativer Fipronil-Nachweis vorliegt.

Aufgrund der bisher gefundenen Werte sei für Konsumentinnen und Konsumenten «nicht von einer Gesundheitsgefährdung auszugehen», heisst es beim BLV. Auch bei der Migros heisst es, es bestehe keine Gefahr für die Gesundheit.

Fipronil in der Schweiz seit 2014 verboten

Der Einsatz des Insektizids Fipronil ist in der Schweizer Landwirtschaft seit 2014 verboten. Es gebe keine Hinweise, dass das Insektizid in Schweizer Hühnerbetrieben eingesetzt worden sei.

Der Skandal mit den verseuchten Eiern hatte sich seit Anfang Woche von Belgien und den Niederlanden aus zunächst auf Deutschland ausgeweitet.

Zudem wurde am Freitagabend bekannt, dass belastete Eier auch nach Schweden geliefert worden sind. Die schwedische Lebensmittelaufsicht teilte mit, dass sie darüber von der EU-Kommission informiert worden sei, schreibt die Nachrichtenagentur dpa. Demnach hatte ein Grosshändler die Eier aus den Niederlanden importiert.

Fipronil wird unter anderem gegen Flöhe, Läuse, Zecken, Schaben und Milben eingesetzt. Dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zufolge besteht durch den Verzehr belasteter Eier «keine konkrete» Gesundheitsgefährdung. Nach Angaben des deutschen Landwirtschaftsministeriums ist ein gesundheitliches Risiko für Kinder aber nicht völlig auszuschliessen.

Dem Nachrichtenmagazin «Spiegel» zufolge rückte ein Chemikalienhändler aus dem belgischen Weelde ins Zentrum der Ermittlungen. Dieser soll um den Jahreswechsel in einer Fabrik in Rumänien grosse Mengen des Tiermedikaments Fiprocid geordert haben, das den gefährlichen Wirkstoff Fipronil enthält, berichtete das Magazin.

Das Kontaktgift war offenbar einer Flüssigkeit namens «Dega 16» beigemischt, die der Säuberung von Geflügelställen dienen sollte. (sda)

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52 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Linus Luchs
04.08.2017 19:50registriert Juli 2014
Warum brauchen wir Eier aus den Niederlanden? Warum ist es für Aldi Schweiz günstiger, Eier über Hunderte von Kilometern zu importieren, statt Schweizer Eier anzubieten? Warum gibt es so viele Konsumenten, die lieber supergünstige Eier aus den Niederlanden kaufen, statt etwas teurere aus der Region? Fragen über Fragen. Dieser Fall wäre vielleicht ein Anlass, darüber nachzudenken.
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Kuunib
04.08.2017 18:39registriert März 2016
Huch da habe ich gerade ein schweizer Bio-Ei gegessen vom Bauernhof um die Ecke
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Madison Pierce
04.08.2017 19:02registriert September 2015
"Ich bin ein Aldi-Kind und will Schweizer Produkte" oder ähnlich war kürzlich eine Werbung.

Billig und Qualität schliessen sich halt meist aus. Von der Tierhaltung ganz zu schweigen.
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