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Jahresrückblick 2021: Das waren die Good-News, die uns gefreut haben

Nicht alles war schlecht – 18 Good-News, die 2021 (fast) alle gefreut haben

19.12.2021, 13:5819.12.2021, 14:02
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2021 hat uns wieder einiges abverlangt. Das Pandemie-Ende wurde erneut verschoben, in Afghanistan haben die Taliban das Land wieder im Griff und selbst das Wetter war in diesem Jahr beschissen nicht so gut.

Ein Jahr zum vergessen also?

Moooment!

Es ist auch in diesem Jahr bei Weitem nicht alles so düster wie das aktuelle Flachland-Wetter. Auch die dickste Nebeldecke wird manchmal durchbrochen – und auch 2021 hatte mehr Gutes gebracht, als vielleicht noch in deiner Erinnerung ist. Deshalb: Vorhang auf für eine volle Ladung Good-News:

Die USA kehren zurück zum Pariser Klimaabkommen

2015 erklärten 195 Staaten, die globale Erderwärmung auf unter zwei Grad begrenzen zu wollen. Einer der Hauptakteure der Übereinkunft war der damalige US-Präsident Barack Obama.

Sein Nachfolger, Donald Trump, hält den Klimawandel als eine Erfindung und kündigte 2017 den Austritt aus dem Abkommen an. Im November 2020 kam es dann zum offiziellen Austritt. Dieser hielt aber nicht lange an. Nachdem Trump bei den Wahlen Joe Biden unterlag, machte der neue US-Präsident als eine der ersten Amtshandlungen den Austritt rückgängig und kehrte zum Pariser Klimaschutzabkommen zurück.

Erstes HIV-Medikament für Säuglinge erhielt in Europa seine Zulassung

Als bestes Mittel bei der Bekämpfung von HIV stuft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Medikament Dolutegravir ein. 2013 ist das Medikament auf den Markt gekommen, aber nur für Personen im Alter von sechs Jahren. Säuglinge können sich jedoch auch während der Geburt oder beim Stillen mit dem Virus infizieren.

Zu Beginn dieses Jahres folgte die Zulassung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) einer neuen Rezeptur des Medikaments, welche auch bei Säuglingen im Alter von einem Monat eingesetzt werden kann. Um die Einnahme zu erleichtern, lösen sich die Tabletten im Wasser auf und schmecken nach Erdbeeren. Je früher infizierte Säuglinge behandelt werden, desto schneller kann das Virus im Körper eingedämmt werden. In der Schweiz ist das Medikament bisher noch nicht zugelassen.

Banksy versteigerte Superheldinnen-Gemälde für einen guten Zweck

Während Spider-Man und Batman im Papierkorb liegen, spielt ein Junge mit einer Krankenhaus-Superheldin. Das zeigt das Bild des britischen Street-Art-Künstlers Banksy, dessen wahre Identität trotz seiner grossen Bekanntheit bisher geheim geblieben ist.

Das Werk wurde im März dieses Jahres für rund 19,5 Millionen versteigert. Es war einer der höchsten Beträge, welche Banksy je erzielt hat. Der Erlös behielt der Künstler nicht für sich, sondern kam einer Universitätsklinik in Southampton im Süden Englands zugute. Banksy wollte sich damit beim Gesundheitspersonal für deren Einsatz in der Corona-Pandemie bedanken.

Venedig verbannt Kreuzfahrtschiffe aus der Lagune

Die italienische Regierung beendete den jahrelangen Streit zwischen Aktivisten, Einheimischen und der Tourismus-Branche um die Kreuzfahrtschiffe in der Lagune von Venedig. Die Riesenschiffe zerstören nach Ansicht der Kritiker die Lagune, beschädigen die Fundamente der Stadt und verschmutzen die Luft. Seit dem 1. August gilt für grosse Kreuzfahrtschiffe ein Einfahrverbot.

Müllstrudel im Pazifik wurde ein wenig eingedämmt

Knapp 29 Tonnen Plastikmüll hat die Organisation «The Ocean Cleanup» in einer mehrwöchigen Testphase aus dem Pazifik gefischt. Der Müllfänger war eine 800 Meter lange Netzkonstruktion, die von zwei Schleppern in U-Form langsam durchs Wasser gezogen wurde. Der Abfall wurde danach an Land gebracht und recycelt.

The ocean clean up
Bild: the ocean clean up

Gemäss Schätzungen haben sich im sogenannten Great Pacific Garbage Patch (dt. Grosser Pazifischer Müllteppich) – einem grossen Müllstrudel voller Plastik im Nordpazifik – 1,8 Billionen Plastikteile angesammelt.

the ocean clean up
Bild: the ocean clean up

Mit dem Müllfänger können die Ozeane von Plastik gereinigt werden, sagte der Initiator und Leiter der Organisation Boyan Slat. «Ich denke, dies ist wirklich ein Erfolg für die Menschheit», sagte der Niederländer im September.

Die Schweizer Nati schaffte es ins Vierteilfinale!

Im Sommer war die Schweiz fünf Wochen im Ausnahmezustand – und das für einmal nicht wegen der Coronapandemie. Die Fussball-Europameisterschaft wurde in diesen Sommer nachgeholt. Und wir durften ausnahmsweise mal richtig lange mitfiebern.

Switzerland's goalkeeper Yann Sommer celebrates after winning the Euro 2020 soccer tournament round of 16 match between France and Switzerland at the National Arena stadium, in Bucharest, Romania ...
Bild: keystone

Die Schweiz schlug im Achtelfinale den Weltmeister Frankreich im Penaltyschiessen 5:4, nachdem sie einen 1:3-Rückstand aufgeholt hatte. Die Nati schaffte damit erstmals seit 1954 wieder den Einzug in ein Viertelfinale. Dort findet das Schweizer Märchen leider ein Ende. Die Nati scheiterte im Elfmeterschiessen an Spanien. Trotzdem wird das Team vom In- und Ausland gelobt.

Israel verbietet als erstes Land den Pelzhandel –Schweiz zieht ein Importverbot in Erwägung

«Die Verwendung der Haut und des Pelzes von Wildtieren für die Modeindustrie ist unmoralisch und mit Sicherheit unnötig», sagte die israelische Politikerin und Umweltministerin Gila Gamliel. Die Regierung erliess in diesem Jahr als erstes Land ein Handelsverbot für Pelze. Ausnahmen sollen für wissenschaftliche Untersuchungen sowie für religiöse Zwecke gelten, darunter Pelzhüte ultraorthodoxer Juden.

Wer gegen das neue Gesetz verstösst, muss mit einer hohen Geldstrafe oder bis zu einem Jahr Gefängnis rechnen. Bereits verboten ist der Pelzhandel in den US-Städten San Francisco und Los Angeles. In São Paulo sind Import sowie Export von Pelzwaren strafbar. In Kalifornien tritt ab 2023 ein Pelzverbot in Kraft.

Auch hierzulande will man dem Pelzmantel an den Kragen gehen. Der Nationalrat wird am Montag über ein Importverbot von Pelzen aus tierquälerischer Produktion entscheiden.

Das Volk sagte Ja zur «Ehe für alle»

Lange hat's gedauert, bis das Parlament im Dezember 2020 einer Gesetzesänderung zustimmte, welche die Ehe auch gleichgeschlechtlichen Paaren ermöglicht und lesbischen Paaren die medizinisch unterstützte Fortpflanzung erlaubt.

Bild
bild: keystone

Da ein Referendum gegen die «Ehe für alle» zustande kam, musste die Schweizer Stimmbevölkerung darüber abstimmen. Mehr als 64 Prozent der Stimmbevölkerung stimmte dem Anliegen zu, kein Kanton lehnte die Vorlage ab. Die Gesetzesänderung tritt am 1. Juli 2022 in Kraft.

WHO feiert den ersten Malaria-Impfstoff

Seit Jahrzehnten forscht die Wissenschaft an einem Impfstoff gegen Plasmodien, die Erreger der Malaria. Die Entwicklung einer Malaria-Impfung ist deutlich schwieriger, da die Erkrankung nicht durch Viren, sondern durch Parasiten verursacht wird. Anders als bei den Viren durchlaufen Malaria-Parasiten verschiedene Stadien im Körper, wodurch sie sich ständig verändern.

«Eine Malaria-Impfung ist viel komplexer als ein COVID-Impfstoff oder jeder andere Impfstoff, den wir heute haben. Das ist so, als würde man ein Fahrrad mit einem Space Shuttle vergleichen.»
Pedro Alonso, Malaria-Forscher Weltgesundheitsorganisation

Im Oktober dieses Jahres empfahl die Weltgesundheitsorganisation WHO das erste Mal einen Impfstoff, welcher Kindern in den betroffenen Regionen zugutekommen soll. Die Organisation sprach von einem Durchbruch.

Einige Wissenschaftler sind noch etwas vorsichtiger und sehen den Impfstoff nicht als Durchbruch. «Diese Impfung ist keine Wunderwaffe. Sie ist ein zusätzliches Werkzeug», sagte der Schweizer Arzt Nicolas Peyraud zur NZZ.

Derselben Meinung ist auch Epidemiologe Marcel Tanner, der sich seit über 40 Jahren mit der Krankheit befasst. Er betont jedoch, es der Impfstoff selbst dann ein Erfolg sei, wenn die Todesfälle um ein Drittel reduziert werden können.

#FreeBritney

Im November brach vor dem Gerichtsgebäude in Los Angeles lauter Jubel aus. Britney Spears' langer Kampf vor Gericht findet ein Ende. Nach 13 Jahren ist der Vater der Sängerin als Vormund seiner Tochter abgesetzt worden.

Fans and supporters of pop star Britney Spears protest at the Lincoln Memorial, during the "Free Britney" rally, Wednesday, July 14, 2021, in Washington. Rallies have been taking place acros ...
Bild: keystone

Jamie Spears erhielt 2008 die Vormundschaft für seine Tochter, nachdem der Popstar wegen privater und beruflicher Probleme psychisch zusammengebrochen war. Spears hatte vor Gericht ausgesagt, sie habe während mehr als 10 Jahren keine Entscheidung in ihrem Leben selbst treffen können. Ihr sei sogar verboten worden, Kinder zu bekommen.

ABBA feierte Comeback nach fast 40 Jahren Pause

Die einen empfanden eine Riesenfreude – die anderen schwankten zwischen Fremdscham bis hin zu unerträglichen Empfindungen der Ohren. Und wieder andere wussten gar nicht, dass die magischen vier Buchstaben noch am Leben sind.

Die legendäre Popgruppe ABBA veröffentlichte nach fast 40 Jahren Pause ein neues Album mit dem Titel «Voyage». Die Reaktionen waren genauso überraschend wie das Comeback selbst:

China will im Ausland keine Kohlekraftwerke mehr finanzieren

China finanziert weltweit die meisten Kohlekraftwerke. Noch. Im November kündigte das Riesenreich an, den Geldhahn zudrehen zu wollen. «China wird die Unterstützung anderer Entwicklungsländer bei der Entwicklung grüner und kohlenstoffarmer Energie verstärken und keine neuen Kohlekraftwerke im Ausland bauen», versprach der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping im November an der Generalversammlung der Uno. Was das genau bedeutet, erfährst du hier:

EU will einheitliche Ladekabel

Die EU-Kommission hat einen Vorschlag für ein einheitliches Ladekabel vorgelegt und sagt dem Kabelsalat den Kampf an. In Zukunft sollen Handy, Tablets und andere elektronische Geräte nur noch via USB-C-Standard geladen werden. Die weniger gute Nachricht: Bis es so weit ist, dürfte es noch etwas dauern. Das heisst: frühestens 2024.

Wildtierbestände haben in Kenia stark zugenommen

Kenia hat seinen Wildtierbestand systematisch gezählt. Dabei kam heraus: Besonders die Population von Elefanten und Giraffen hat stark zugenommen.

epa05213330 A family of elephants during an elephant collaring operation in Tsavo East National Park, approximately 337km south east from Nairobi, Kenya, 15 March 2016. KWS and Save The Elephants (STE ...
Bild: EPA

Die Zahl der Elefanten ist seit 2014 um zwölf Prozent gestiegen. Bei den Giraffen stieg die Population seit 2019 um fast 50 Prozent. Und auch die Anzahl Nashörner, Löwen, Zebras und Antilopen ist gemäss eigenen Angaben gestiegen.

Die Schweiz verkauft immer mehr E-Autos

Elektroautos gewannen 2021 in der Schweiz massiv an Marktanteil. Von Januar bis November kletterten die E-Autos auf einen Marktanteil von 12,3 Prozent, gegenüber 8,2 Prozent im Vorjahr. Bis Ende des Jahres dürfte der Anteil weiter steigen, da besonders beim Elektrohersteller Tesla ein Rekordmonat erwartet wird.

Doch es gibt ein Problem: Die Lieferfristen verlängern sich immer weiter. Unser Redaktor Peter Blunschi, der seinen Diesel loswerden und auf die Elektromobilität umsteigen wollte, könnte davon ein Lied singen:

Facebook schafft Gesichtserkennungsfunktion ab

Facebook wollte 2021 nicht nur den Namen, sondern auch die Gesichtserkennungsfunktion, mit der Nutzerinnen und Nutzer automatisch in Fotos markiert werden konnten, loswerden. Der Konzern, der nun Meta heisst, habe Daten zur Identifizierung der Gesichter von mehr als einer Milliarde Menschen gelöscht.

10. Sinfonie von Beethoven durch KI zu Ende komponiert

Über zwei Jahre wurde an der Vollendung der 10. Sinfonie von Ludwig van Beethoven getüftelt. Ein Team konnte nun mithilfe von künstlicher Intelligenz das nicht vollendete Stück zu Ende komponieren. Beethoven konnte es vor seinem Tod selbst nicht mehr fertigstellen.

Die Schweiz qualifiziert sich für die Fussball-WM

Und noch eine gute Nachricht, die uns auch im neuen Jahr (hoffentlich!) viel Freude bereiten wird: Die Schweiz liess den Europameister Italien hinter sich und qualifizierte sich vor dem amtierenden Europameister für die WM 2022 in Katar.

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bild: keystone
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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sophia
19.12.2021 14:44registriert Juli 2015
Es ist ja nie alles schlecht, das würden wir kaum überleben. Aber was die Verschwörungstheorertiker und die Impfphobiker sich so alles ausdenken und wer das alles glaubt, das ist schon sehr, sehr komisch. Da appliziert sich einer dieser Angsthasen Chlordioxid in den Hintern und stirbt dran, und daran sind die Aertze schuld, die ihn retten wollten. Da liegt einer dem Sterben nahe auf der Intensiv. und behauptet steif und fest gegenüber den Fachärzten, kein Corona zu haben. Ich bin so um die 80, aber so viel Blödsinn habe ich in all den vielen Jahren noch nie so konzentriert erlebt. 2021!!
848
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The Mask
19.12.2021 14:14registriert August 2020
Danke dafür, in Zukunft bitte mehr davon!
384
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jusa
19.12.2021 20:54registriert September 2021
Super - Artikel! Mein Aufsteller; ich habe eine Weiterbildung gemacht und 2021 erfolgreich abgeschlossen. Und auch bereits eine Stelle gefunden, in der ich das Gelernte anwenden kann. High Five!
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