Der Bund wehrt sich gegen den Vorwurf, dass er zu wenige und zu wenig gezielte Corona-Tests durchführt. «Wir testen jeden Tag mehr, und wir testen spezifisch», sagte Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). Die Möglichkeiten seien aber beschränkt. Seit Montag seien in der gesamten Schweiz rund 2250 Tests durchgeführt worden. Sehr viele davon seien negativ ausgefallen, obwohl vor allem Personen mit schweren Symptomen, Risikogruppen und Pflegepersonal getestet würden.
«Wir sind praktisch immer am Maximum.» Es kämen laufend neue Labors dazu, die Tests auswerten könnten. Deshalb könnten die Kapazitäten in einer Woche schon viel höher sein als heute. Es sei das Ziel, auch weniger symptomatische Personen zu testen, damit sich diese nach einem positiven Befund nicht mehr in der Öffentlichkeit aufhielten. Es sei aber nicht sinnvoll und derzeit auch nicht möglich, «alle zu testen, die den kleinsten Schnupfen haben».

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Koch entgegnete auch Kritikern, wonach der Bund der Öffentlichkeit Zahlen verheimliche. «Im Moment ist der Anstieg einfach so schnell, dass wir die Daten nicht alle erfassen können.» Der Bund versuche «mit Volldampf», den Rückstand aufzuholen. Der Fakt, dass es einen Rückstand gebe, sage viel über den Ernst der Situation aus.
Schliesslich machte Koch noch einmal klar, dass Kinder nicht der Treiber der Epidemie seien. «Es sind nur wenige Kinder, welche die Krankheit übertragen.» Zudem seien in den Spitälern praktisch keine erkrankten Kinder zu sehen. «Kinder sind nicht die, die mir Sorgen machen.» Viel wichtiger sei, dass die Generationen getrennt würden.
(sda)