Bei den Ausschreitungen am G20-Gipfel in Hamburg hat die Polizei neun Schweizer Staatsbürger aus dem Verkehr gezogen. Insgesamt wurden fünf Personen festgenommen, vier weitere nahm die Hamburger Polizei in Gewahrsam.
Damit bestätigte sie am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda erstmals offiziell, dass auch Schweizer nach den schweren Krawallen festgenommen wurden.
Wegen welcher Vorwürfe sich die fünf Personen verantworten müssen, konnte die Polizei nicht sagen. Unklar ist auch, ob sich noch Schweizer in Untersuchungshaft befinden.
Bei Grenzkontrollen vor dem G20-Gipfel im norddeutschen Hamburg hat die Polizei nach einem Bericht der Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montag) mehrere hundert Straftäter gefasst. Bis Samstag um Mitternacht seien 673 offene Haftbefehle für Straftaten vollstreckt worden, die nicht mit dem G20-Treffen in Zusammenhang stehen.
Dass so viele ins Netz gingen, war nach Angaben aus Sicherheitskreisen ein Nebenerfolg der auf einen Monat befristeten Kontrollen, heisst es in dem Bericht.
Die Kontrollen waren am 12. Juni eingeführt worden, um potenzielle Gewalttäter an der Einreise zu hindern. Sie sollen laut Innenministerium noch bis Dienstag in Kraft bleiben.
In den vergangenen Tagen war es bei dem Gipfel zu schweren Krawallen und gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Gewalttäter zündeten Autos an, beschädigten und plünderten Geschäfte und bewarfen Polizisten mit Böllern, Steinen und Flaschen. Die Einsatzkräfte setzten mehrfach Wasserwerfer ein. Im Rahmen des Polizeieinsatzes wurden fast 500 Beamte verletzt. (sda/dpa)