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So oft arbeiten SRG-Mitarbeiter fremd – nun liegen erstmals Zahlen vor

Patrizia Laeri
Moderatorin ECO
2017

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Die Veröffentlichung im Zusammenhang mit Hinweisen auf die Programme von Schweizer Radio und Fernsehen ist honor ...
Patrizia Laeri wickelt ihre Nebenjobs über eine eigens dafür gegründete Firma ab.bild: srf.ch

So oft arbeiten SRG-Mitarbeiter fremd – nun liegen erstmals Zahlen vor

01.03.2018, 08:2601.03.2018, 19:11
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Kurz vor der No-Billag-Abstimmung liess «Rundschau»-Moderator Sandro Brotz die Hosen runter. In der Sendung von letzter Woche gab er vor der ganzen Schweiz seinen Lohn bekannt: 130'000 Franken brutto pro Jahr. Dazu kämen Nebeneinkünfte von rund 5000 Franken pro Jahr, präzisierte er anschliessend.

Wie Brotz verdienen viele SRG-Aushängeschilder nebenher noch einen Zustupf. Nach Schätzungen von Branchenkennern lassen sich Top-Shots wie Sven Epiney für externe Moderationen bis zu 10’000 Franken zahlen – pro Event. Manche wie Sport-Moderator Rainer Maria Salzgeber oder «Börse»-Moderatorin Patrizia Laeri haben gar eigene Firmen, über die sie ihre Nebengeschäfte abwickeln, schrieb die Schweiz am Wochenende unlängst. 

Wie viele Auftritte die SRG-Mitarbeiter neben ihrem Job leisten, galt allerdings als gut gehütetes Geheimnis. Bis jetzt. Auf Anfrage von watson gibt das Unternehmen erstmals Zahlen bekannt.

Letztes Jahr hat die SRG 65 Gesuche von publizistisch tätigen Vollzeitangestellten bewilligt, wie Mediensprecher Daniel Steiner sagt. Dazu kommen gut 200 Gesuche von Teilzeit-Mitarbeitern.

«Der Datenschutz verbietet es der SRG allerdings, einen Teilzeitbeschäftigten oder einen selbstständigen Auftragnehmer zu verpflichten, all seine Einkünfte zu melden», so Steiner.

«Unsere publizistisch tätigen Mitarbeitenden dürfen nur in passendem Rahmen auftreten und sich nie in Abhängigkeiten begeben.»
Daniel Steiner, SRG-Sprecher

Die Nebenbeschäftigungen sind laut Steiner breit gefächert: Sie reichten von Moderationen von Anlässen und Podien bis hin zu Nebenjobs als Teilzeit-Fitnesstrainer.

Alle Mitarbeiter – ob Vollzeit oder Teilzeit angestellt – müssten sich dabei an strenge Richtlinien halten. Oberster Grundsatz: «Unsere publizistisch tätigen Mitarbeitenden dürfen nur in passendem Rahmen auftreten und sich nie in Abhängigkeiten begeben.»

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Video: watson/Lya Saxer
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104 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Murky
01.03.2018 09:11registriert März 2015
Ähm, aber das ist doch ziemlich normal, oder? Politiker lassen sich als Redner auch sehr gerne bezahlen. Und Schliesslich ist Moderation ja oft ihr Job, weshalb sollten sie das nicht nebenbei noch zusätzlich machen? Ich finde das jetzt nicht sonderlich empörend. Jedenfalls gibt es einer Veranstaltung definitiv eine andere Qualität wenn man einen Profi als Moderator hat. Und wenn man es sich leisten kann nimmt man auch einen von der SRG. Haben wir in meiner Firma auch schon öfters gemacht und es ist eine gute Sache.
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piedone lo sbirro
01.03.2018 09:22registriert November 2016
das ist ein klacks im vergleich dazu was parlamentarier neben ihrem eigentlichen honorar für ihre lobbyarbeit z.b. für die krankenkassen, atom- und waffenindustrie kassieren.
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ubu
01.03.2018 09:42registriert Juli 2016
Es ist wie immer bei dieser No Billag-Sache. Am Anfang wittert man einen Skandal, dann schaut man genauer hin und merkt: da ist keiner.
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