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Ein Viertel weniger «Late Update»-Zuschauer

Quoten-Einbruch für Elseners Satire-Show: Ein Viertel weniger «Late Update»-Zuschauer

Nach einem rosigen Start der neuen SRF-Satiresendung «Late Update» sanken die Zuschauerzahlen bei der zweiten Folge markant. SRF relativiert.
28.01.2019, 16:53
Sandra Meier / ch media
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Michael Elsener
Michael Elsener

Rund 412'000 Zuschauer schalteten den Fernseher ein, als Michael Elseners satirischer Wochenrückblick «Late Update» das erste Mal über die Bildschirme flimmerte. Mit einem Marktanteil von 29.3 Prozent zeigte sich SRF äusserst zufrieden.

Auf die Freude folgt nun die Ernüchterung: Rund ein Viertel weniger, sprich 309'000 Zuschauer lockte Elsener bei der zweiten Ausgabe vor den Fernseher, wie SRF auf Anfrage bekannt gibt. Der Marktanteil sank demnach um 7.6 Punkte auf 21.7 Prozent. Und dies, obwohl Elseners Gast, die umstrittene Juso-Präsidentin Tamara Funiciello, normalerweise als Quotengarant gilt. 

Von einem Misserfolg will SRF jedoch nicht sprechen. Dass die Quote tiefer liege, sei zu erwarten gewesen. «Wir wollen der Sendung, Michael Elsener und seinem Team, ganz bewusst Zeit geben, sich zu entwickeln.» Dazu gehöre auch, sie nicht einem «Quotendruck» auszusetzen. 

SRF relativiert weiter: Schwankungen der Zuschauerzahlen würden zu einer Neulancierung gehören. Zumindest Elseners Vorgänger Giacobbo/Müller erging es ähnlich: Nach einem Traumstart mit 619'000 Zuschauern schalteten eine Woche später noch 491'000 Neugierige ein. Neun Staffeln später war Giacobbo/Müller längst Kult. Den Stecker zieht SRF Elseners Sendung vorerst also nicht – im Gegenteil: «Unser Ziel ist vor allem strategischer Natur: Die Satire auf dem prominenten Sendeplatz am Sonntagabend wieder als wichtigen Bestandteil des Unterhaltungs-Programms zu etablieren.»

In den Sozialen Medien könnten die Reaktionen zur zweiten Folge nicht unterschiedlicher sein. Kommentare reichen von «Ohje, noch viel Luft nach oben» bis zu «Heute amüsiere mich köstlich». Lob gab es von Politikexperte Mark Balsiger: «Michael Elsener präsenter, bessere Pointen – das kommt gut», schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. 

Nur um eine bekannte Kritikerin der ersten Stunde blieb es bisher verdächtig still: FDP-Nationalrätin Christa Markwalder, die sich vergangene Woche mächtig über Elseners Seitenhiebe gegen die Freisinnigen geärgert hatte. Unmittelbar nach der Sendung setzte sie auf Twitter den Hashtag «elsenernotfunny» in die Welt. Ob sie zu den 103'000 Zuschauer zählt, die der zweiten Folge fernblieben? Angedroht hatte sie es zumindest. 

Tagesschau abgebrochen

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Nach der Sendung twitterte SRF: «Sorry für den Sendungsabbruch. Cornelia Bösch wurde es schwarz vor Augen. Nun gehts ihr wieder besser!»
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Renato entschuldigt sich bei den Wichser

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40 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Normi
28.01.2019 17:28registriert April 2016
Täusche ich mich oder sehen seine Haare aus wie ramen?
Quoten-Einbruch für Elseners Satire-Show: Ein Viertel weniger «Late Update»-Zuschauer
Täusche ich mich oder sehen seine Haare aus wie ramen?
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zellweger_fussballgott
28.01.2019 17:07registriert November 2017
Elsener nimmt leider oftmals die Pointen schon im Voraus weg oder baut seine Pointen jeweils sehr umständlich und langwierig auf. Dadurch werden diese vorhersehbar oder sind nur mässig witzig. Renato Kaiser als Aussenreporter ist jedoch ein Genuss, da er viele Pointen in kurzer Abfolge bringen kann. Teils ein wenig schwarzer Humor, aber das passt.
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Schnapphahn
28.01.2019 17:11registriert August 2015
Fand die zweite Folge deutlich schlechter als die Premiere. Der Teil über die Algorithmen war nahezu quälend mitanzusehen...
Einziger Lacher: Tamara. "Mutter ist sexistisch, das lässt sich kulturhistorisch zeigen." Wie sagt man dann? "Das Teil wo die Schraube reinkommt."
An Lächerlichkeit kaum zu überbieten.
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