Die im Januar angekündigte Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz nimmt Formen an. Gerüchten zufolge soll sie im Juni in der Innerschweiz stattfinden.
Das wissen wir:
Die Schweiz will im Sommer eine Ukraine-Friedenskonferenz abhalten. Das wurde bereits im Januar bekannt, als sich Bundespräsidentin Viola Amherd bei einem Besuch von Wolodymyr Selenskyj in der Schweiz mit dem ukrainischen Präsidenten austauschte.
«Die Schweiz ist bereit, einen hochrangigen Friedensgipfel zu organisieren», sagte Amherd damals vor den Medien. Sie kam damit einem von Selenskyj vorgebrachten Wunsch nach. Seit dem Austausch zwischen Vertretern der Schweiz und der Ukraine weibelt der Bundesrat bei offiziellen Terminen mit anderen Staaten für die Friedenskonferenz in der Schweiz.
Am Montag berichtete die US-amerikanische Agentur Bloomberg, dass die Friedenskonferenz Mitte Juni, wohl am 16. und 17. Juni, stattfinden könnte. Rund 80 bis 100 Staaten sollen demnach daran teilnehmen. Im Bericht spricht Bloomberg über die Stadt Luzern als möglichen Standort. Wie der «Tagesanzeiger» nun berichtet, ist aber der Bürgenstock im Kanton Nidwalden der wahrscheinlichste Kandidat.
Auf dem Berg, rund 45 Minuten von Luzern entfernt, befindet sich das Bürgenstock-Luxusresort. Es wurde 2017 nach neun Jahren Bauzeit wiedereröffnet und umfasst vier Hotels sowie Wellness-Einrichtungen und eine Reihe von Restaurants. Das Resort gehört seit 2011 Katara Hospitality, einer Tochtergesellschaft des katarischen Staatsfonds.
Ob Katar selbst teilnehmen wird, ist noch unklar. Bei seinem Besuch in Saudi-Arabien und Katar hatte Bundesrat Guy Parmelin gemäss Medienberichten aber dafür geweibelt.
Die Pläne für einen Friedensgipfel auf dem Bürgenstock wurden von offizieller Seite noch nicht bestätigt. Das Aussendepartement hat die Informationen gegenüber dem «Tagesanzeiger» weder bestätigt noch dementiert.
Allerdings schreibt die Zeitung, eigene Recherchen würden den Bericht von Bloomberg bestätigen. In den Kantonen Luzern und Nidwalden hätten bereits entsprechende Planungssitzungen stattgefunden.
Am Mittwoch soll sich der Bundesrat mit dem Ukraine-Friedensgipfel beschäftigen, so der «Tagesanzeiger», der sich auf «mehrere Quellen» beruft. Gut möglich also, dass morgen ein offizieller Entscheid dazu gefällt und bekannt gegeben wird.
Mit Spannung erwartet wird zudem die Frage, wer an einem solchen Friedensgipfel teilnehmen wird – das Thema könnte von grosser Bedeutung sein. Insbesondere die Frage, ob eine Vertretung aus China anwesend sein wird, gilt als entscheidend für einen möglichen Erfolg der Friedenskonferenz. Gemäss Bloomberg ist dazu noch wenig bekannt. Demnach sollen primär Länder aus dem «Globalen Süden» ihr Interesse an einer Teilnahme angemeldet haben.
Gegenüber Bloomberg habe eine Quelle aus dem Aussendepartement EDA gesagt, man stehe diesbezüglich in «engem Kontakt mit China, Indien, Brasilien, Südafrika und Saudi-Arabien.»
Russland hat bereits früh vermelden lassen, dass es kein Interesse an einer solchen Konferenz hat. (lak)
Welch Überraschung... genauso wenig überraschend, dass die Schweiz sich davon nicht beeindrucken lässt - also veranstaltet man eine völlig sinnlose Konferenz, damit man weiter von irgendwelchen "guten Diensten" schwafeln kann.
Wieso keine Konferenz zur Verständigung auf echte Sanktionen? Da ist es auch nicht schlimm, wenn Russland und China nicht dabei sind.
Ein Trauerspiel.
Das ist nicht ganz richtig. RU wurde gar nicht erst eingeladen (auf Wunsch der UA). Daraufhin hat RU gesagt, dass diese Veranstaltung sinnlos ist. Das sehe ich auch so, wenn man nur eine Seite einlädt.