Sein Fall ging um die Welt: Ein Schweizer wurde in den Sommerferien in Thailand verhaftet, weil er in der Öffentlichkeit eine E-Zigarette dampfte. Für sein Vergehen landete er im Gefängnis – «unter erniedrigenden und menschenunwürdigen Bedingungen», wie der Urner E-Zigaretten-Hersteller StattQualm schrieb, der mit dem Betroffenen in Kontakt stand.
Nun durfte der Betroffene in die Schweiz zurückkehren. Dies bestätigt das Eidgenössische Aussendepartement EDA auf Anfrage von watson. Auch StattQualm zeigt sich auf Facebook erleichtert darüber, dass «der betroffene Freund» nun in Sicherheit ist. «Schlussendlich musste er eine Busse zahlen und konnte nach Hause reisen», schreibt die Firma.
Der Schweizer kam damit glimpflich davon: Auf das Dampfen von E-Zigaretten stehen in Thailand bis zu fünf Jahre Haft. Gewisse Quellen sprechen gar von einer Maximalstrafe von zehn Jahren Gefängnis. Wie hoch die Busse war, die der Betroffene im aktuellen Fall bezahlen musste, ist nicht bekannt.
Bereits vor seiner Rückkehr war der Schweizer auf Kaution freigelassen worden, durfte Thailand bis zur Gerichtsverhandlung aber nicht verlassen. Die Schweizer Botschaft in Bangkok stand während dieser Zeit «in regelmässigem Kontakt mit der betroffenen Person und betreute sie im Rahmen des konsularischen Schutzes», wie es beim EDA heisst.
Das thailändische E-Zigaretten-Verbot war bis zur Festnahme des Schweizers kaum bekannt. Das EDA weist in seinen Reisehinweisen nicht explizit daraufhin. «Für zahlreiche Produkte bestehen Einfuhr- und Ausfuhrbeschränkungen oder Verbote», heisst es darin lediglich. Es gelte, die Informationen der thailändischen Zollbehörden zu beachten.
Deutlicher wurden diesen Sommer die britischen Behörden. Im August, kurz nach der Festnahme des Schweizers, rief die zuständige Botschaft britische Touristen eindringlich dazu auf, ihre E-Zigaretten bei Thailand-Reisen zu Hause zu lassen.