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Übernachten im Wohnmobil oder Camper: Mehr Stellplätze in der Schweiz

Zwoelf neue Ladestationen fuer Elektroautos hat es an der Gotthard Raststaette an der Autobahn A2 in Erstfeld am Montag, 27. August 2018. (KEYSTONE/Alexandra Wey)
Einer der 465 Stellplätze für Camper und Wohnmobile befindet sich auf der Gotthard Raststätte an der Autobahn A2 in Erstfeld.Bild: KEYSTONE

Parkflächen für Wohnmobile und Camper: Stellplätze haben sich in 6 Jahren vervierfacht

Auf dem Weg durch Europa sind Reisende mit Wohnmobilen und Campern auf Parkmöglichkeiten angewiesen, wo sie die Nacht verbringen können. Vielerorts ist dies nicht erlaubt. Doch die Zahl der Stellplätze hat sich in der Schweiz massiv erhöht.
16.07.2025, 09:4016.07.2025, 09:40
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Im Vergleich zu Campingplätzen sind Stellplätze oft unbedient. Auch Wasseranschlüsse und Entsorgungsstationen gibt es nicht überall.

Dennoch sind sie für Feriengäste mit Camper oder Wohnmobil ein Segen, da sie so auf dem Weg durch die Schweiz die Nacht im Land verbringen können, statt ins Ausland zu fahren. Viele übernachten auch auf normalen Parkplätzen in Städten, was teilweise verboten oder eher geduldet wird und mit Einschränkungen verbunden sein kann.

Von 112 auf 465 Stellplätze in 6 Jahren

Ein Verein hat in den vergangenen Jahren daran gearbeitet, die Zahl der Stellplätze in der Schweiz massiv zu erhöhen, da es vergleichsweise wenige gibt. «Vor ein paar Jahren waren Camper gezwungen, ins Ausland zu reisen, weil es in der Schweiz neben den Campingplätzen viel zu wenige Stellplätze gab», sagt Rolf Järmann, Geschäftsführer von Wohnmobilland Schweiz, zu SRF.

Gab es 2019 noch 112 solcher Stellplätze, waren es im Juli 2025 bereits 465 Parkmöglichkeiten. Nur Entsorgungsstellen gebe es dort noch zu wenig, weil sie kein Geld einbringen würden, erklärt Järmann.

Viel Skepsis in der Tourismusbranche

Der Verein habe viel Aufklärungsarbeit geleistet und Kantonen, Gemeinden und privaten Betreibern aufgezeigt, dass sie beispielsweise Parkplätze von Badis oder Skigebieten in der Nebensaison für Camper zur Verfügung stellen könnten. «Es sind also nicht unbedingt viele neue Plätze erstellt, sondern bestehende Plätze umgenutzt worden.»

Dennoch trifft Järmann noch immer auf Skepsis und Vorbehalte. Er glaubt, dass manche Tourismusregionen keine Konkurrenz für Hotels und Campingplätze wollten. Zudem gebe es Bedenken wegen Lärm und Rentabilität. Generell sei die Schweiz auf diese Art Tourismus schlecht vorbereitet.

Dabei sei es mehr eine Ergänzung als eine Konkurrenz. Das sieht auch Vanessa Flack vom TCS so: «Manchmal bietet es sich an, einfach bei einem Stellplatz den Zwischenstopp für die Durchreise zu nutzen. Das macht durchaus mehr Sinn, als einen ‹Umweg› bis zu einem Campingplatz zu machen.» (vro)

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