Ostern steht vor der Tür und bald schon können Brückenbauer über Auffahrt einige Tage verreisen oder die Pfingsttage irgendwo an der Sonne geniessen. Aber eigentlich kann man sich auch sonst mal ein verlängertes Wochenende im Ausland gönnen. Wer nicht fliegen will, der reist am besten mit dem Zug.
Die SBB haben ihre Verbindungen in europäische Destinationen als Tages- und Nachtzüge hier auf einer Karte veranschaulicht:
Bevor du deine Reise planst, lohnt sich ein Besuch auf der Webseite «direkt.bahn.guru». Der Deutsche Programmierer Julius Tens visualisiert darauf direkte Bahnverbindungen in Europa.
Das Ganze funktioniert sehr simpel: Gib im Suchfeld deinen Ausgangsbahnhof ein und schon werden alle Destinationen angezeigt, die per Direktzug erreichbar sind. Je länger die Fahrt dauert, umso rötlicher wird der Punkt:
Der erste Überblick ist gegeben und du kannst bei der SBB die konkreten Verbindungen abchecken. Das sind alle Direktverbindungen ab einigen der grössten Bahnhöfe der Schweiz:
Wer ab der Schweiz eine Direktverbindung ins Ausland sucht, der hat ab dem Zürcher Hauptbahnhof die besten Chancen. Egal ob Paris, Amsterdam, Hamburg, Berlin, Prag oder Budapest – diese Ziele erreichst du alle, ohne umzusteigen.
Auch Reisen nach Ljubljana, Zagreb, Venedig, Mailand oder Genua gibt es vom grössten Schweizer Bahnhof direkt:
Ab Basel führen internationale Direktverbindungen praktisch ausschliesslich nach Norden. Die allermeisten Destinationen erreichst du auch ab Zürich. Zwei der Ausnahmen sind Neumünster und Kiel nördlich von Hamburg.
Von Bern aus sind Ziele in Frankreich oder den Niederlanden nicht direkt erreichbar. Bei den deutschen Städten ist das Angebot aber gross. Im Süden kommst du ohne umsteigen bis Mailand.
Genf ist neben Zürich der einzige Schweizer Startort, der eine direkte Verbindung bis Venedig bieten kann. Im benachbarten Frankreich hast du hier zudem diverse Optionen. Dijon ist allerdings – im Gegensatz zu Zürich oder Basel – keine Möglichkeit. Ziele in Deutschland erreichst du ab Genf nicht direkt.
Von St.Gallen aus kannst du auf direktem Weg die Welt nur eingeschränkt entdecken. Ohne Umsteigen kommst du bis München oder ins österreichische Bregenz.
Ab Luzern hast du genau zwei Möglichkeiten, um direkt ins Ausland zu gelangen: Como und Mailand. Bis vor wenigen Jahren war zwischen den beiden Orten auch Monza noch möglich Das ist aktuell aber nicht mehr der Fall.
Von den drei grössten Bahnhöfen mit den meisten Direktverbindungen ins Ausland – Zürich, Basel und Bern – erreichst du gewisse Destinationen zudem mit einmal umsteigen.
Wenn du sagst: Einmal Umsteigen liegt drin, aber bitte insgesamt nicht (viel) länger als sechs Stunden unterwegs sein, dann liegen beispielsweise auch folgende Destinationen für dich drin:
Das belgische Brüssel erreichst du ab Zürich in 6:13 Stunden, ab Basel bist du in 5:10 Stunden in Marseille oder triffst in Bordeaux am Atlantik von Genf aus in 6:22 Stunden ein.
Früher gab's direkte nach Rom, heute nix mehr. Dabei hätte mit der NEAT alles besser werden sollen. Ausserdem gibts nun zwischen Milano und Rom durchgehend Neubaustrecke.
Früher gab's direkte nach Luxemburg und Brüssel.
Früher gab's auch direkte nach Barcelona. Auch dort, obwohl heute auf der Hälfte des Weges Neubaustrecke steht.
Und zwischen Basel und London steht auf 95% des Weges Neubaustrecke für 300km/h. Trotzdem sieht, ausser einem GLP Politiker, niemand die Notwendigkeit einer direkten Verbindung.
Es ist ein Jammer.