Die Empörung beim Islamischen Zentralrat Schweiz (IZRS) war gross. Vor wenigen Wochen wurde der Organisation verboten, eine Konferenz im Oerliker World Trade Center zu organisieren. Das selbsternannte Zentralorgan der Schweizer Salafisten sprach danach von einer zunehmenden Islamophobie in der Schweiz.
Als Konsequenz kehrte der IZRS der Schweiz den Rücken zu – und verlegte die Konferenz nach Istanbul. Doch die Organisatoren machten einen entscheidenden Fehler, wie der Tages-Anzeiger heute berichtet. Sie verpassten es, eine Bewilligung einzuholen.
Die Konferenz hätte in einem Hotel stattfinden sollen, doch die türkische Polizei drehte den Veranstaltern offenbar den Strom ab. Das war verheerend, weil den schweizerischen IZRS-Mitgliedern, die nicht nach Istanbul reisen konnten, eine Live-Übertragung im Internet versprochen wurde.
Ein amerikanischer Komiker, der einen Auftritt für den IZRS gehabt hätte, schreibt auf Facebook, dass man noch versucht habe, beim türkischen Innenministerium zu intervenieren. Jedoch ohne Erfolg.
Dennoch erzählte der amerikanische Komiker ein paar Witze für die anwesenden Gäste. Doch die Polizei stoppte ihn und drohte mit einer Verhaftung. Der Komiker wollte darauf die Show nach draussen, vor die berühmte Blaue Moschee verlegen, doch die Polizei verhinderte auch dies. Öffentliche Aktionen des Islamrats seien in der Türkei nicht erlaubt, so die Begründung.
Janina Rashidi, Pressesprecherin des IZRS, meint gegenüber dem Tages-Anzeiger: «Ein bisschen mehr Flexibilität hätten wir von den türkischen Behörden sehr wohl erwartet.» Ein Teil der Veranstaltungen fand dann aber doch noch statt – auf einem extra gemieteten Boot, mit dem die Teilnehmer über den Bosporus tuckerten. (cma)