Schweiz
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Wegen eigener Volksinitative schmeisst die SVP Luzern ihren Parteisekretär raus

Parteisekretär Richard Koller wurde von seiner Partei rausgeschmissen.
Parteisekretär Richard Koller wurde von seiner Partei rausgeschmissen.quelle: svp

SVP Luzern wirft Parteisekretär wegen eigener Volksinitiative raus

24.07.2017, 05:2024.07.2017, 14:16
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Die Lancierung einer eigenen Volksinitiative, die ein geplantes Volksbegehren der SVP Schweiz konkurrenzieren könnte, hat den Parteisekretär der SVP des Kantons Luzern den Job gekostet. Richard Koller wurde von der Parteiführung per sofort freigestellt.

Dies erklärte die Präsidentin der Kantonalpartei, Angela Lüthold, der «Luzerner Zeitung» vom Montag. Sie begründete den Schritt mit Interessenskonflikten ihres Parteikollegen.

Die SVP Schweiz will bis Ende Jahr mit der AUNS eine Volksinitiative zur Kündigung der Personenfreizügigkeit lancieren. Mitte Juni hatte der SVP-Angestellte Koller mit einem überparteilichen Komitee begonnen, Unterschriften für eine eigene nationale Initiative zur Beschränkung der Zuwanderung zu sammeln.

Kollers Anliegen mit dem Titel «Zuerst Arbeit für Inländer» verlangt, die Zuwanderung in den Schweizer Arbeitsmarkt zu stoppen, wenn mehr als 3,2 Prozent der Menschen erwerbslos sind. 2016 lag dieser Wert bei 4,8 Prozent.

Entweder oder

Bereits zum Sammelstart legte der damalige Luzerner SVP-Kantonalparteipräsident und Nationalrat Franz Grüter dem Parteisekretär nahe, sich zu entscheiden: Halte er an der Initiative fest, müsse er seinen Job bei der Partei abgeben, sagte Grüter damals gegenüber SDA Video.

Franz Grüter
SVP-Nationalrat Franz Grüter.Bild: franz grüter

Für den geschassten Sekretär ist die Kündigung nicht nachvollziehbar, wie er gegenüber der LZ erklärte. Er müsse diese aber wohl akzeptieren.

Koller erkennt den Angaben zufolge keinen Interessenskonflikt. Er ist der Meinung, dass sich dank zweier Initiativen zum Thema die Bevölkerung noch stärker mit der Zuwanderung befassen werde. Der Informatiker ist noch Präsident der SVP-Ortspartei in Beromünster. Dieses Mandat behält er. (sda)

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13 Kommentare
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derEchteElch
24.07.2017 06:11registriert Juni 2017
Auch ich erkenne keinen Interessenkonflikt. Ich habe eher das Gefühl, dass einige Leute angst bekommen haben, er könne mit dieser Initiative den Kollegen die Show stehlen und sogar noch Erfolg haben.
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Töfflifahrer
24.07.2017 07:37registriert August 2015
Könnte es sein, dass eigene Meinungen und Initiativen in der SVP nicht gefragt sind?
Wäre natütlich blöd, wenn die an der Urne angenommen würde, denn der Wirtschaftsflügel will das ja nicht wirklich umgesetzt wissen, sonst hätten die bereits bei MEI light das Referendum ergriffen.
Die SVP-Strategen wollen einfach 'ihr' Thema weiter bearbeiten, da kommt ihnen eben eine Initiative, noch dazu Überparteilich die noch Erfolg haben könnte, ganz schlecht.
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Ursus ZH
24.07.2017 07:39registriert Februar 2017
Rausschmisse und Zerfleischung in der SVP. Gleich wie in ihrer deutschen Zwillingspartei AfD.
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