Schweiz
Thurgau

Keine Missstände bei Thurgauer Schafhalter nach unangemeldeter Kontrolle

Keine Missstände bei Thurgauer Schafhalter nach unangemeldeter Kontrolle 

17.10.2018, 10:4017.10.2018, 11:36

Nach Vorwürfen des Vereins gegen Tierfabriken (VgT) gegen einen Thurgauer Schafhalter haben die Behörden eine unangemeldete Kontrolle durchgeführt. Missstände wurden nicht entdeckt. Kritik gibt es am Vorgehen des VgT.

Am Dienstagnachmittag habe das Thurgauer Veterinäramt, begleitet durch Staatsanwaltschaft und Polizei, auf dem Hof eines Schafhalters aus Herrenhof eine unangemeldete Kontrolle durchgeführt, teilte die Thurgauer Staatskanzlei am Mittwoch mit.

ARCHIVBILD ZUM URTEIL BUNDESGERICHT IN SACHEN EHRVERLETZUNGSKLAGE DANIEL VASELLA GEGEN ERWIN KESSLER --- Erwin Kessler, Angeklagter im Prozess, betritt das Schloss Burgdorf, anlaesslich des Tieversuch ...
Erwin Kessler, Präsident des VgT.Bild: KEYSTONE

Die Behörden reagierten damit auf eine Anzeige, die der Verein gegen Tierfabriken (VgT) am Montag gegen den Schafhalter eingereicht hatte. Am Dienstag informierte der VgT unter anderem auf seiner Facebook-Seite über die Vorwürfe und untermauerte sie mit einem Video aus anonymer Quelle: Der Landwirt soll Schafe durch den Stall geworfen und sie mit Tritten und einem Knüppel misshandelt haben.

Keine Missstände

Bei der Kontrolle seien keine Missstände festgestellt worden, teilten nun die Behörden mit. Der Tierhalter habe offen informiert und sich kooperativ gezeigt. Sowohl der Betrieb als auch der Zustand der Schafe seien überprüft worden. Weder eine Gefährdung des Wohlergehens der Tiere noch Anzeichen von Tierquälerei wurden festgestellt.

Die Forderungen des VgT nach einem sofortigem Totaltierhalteverbot und einer Beschlagnahmung der Tiere seien nicht gerechtfertigt. «Ob sich der Tierhalter strafrechtlich etwas hat zu Schulden kommen lassen, werden die weiteren Abklärungen von Polizei und Staatsanwaltschaft zeigen.»

Kritik am VgT

Die Veröffentlichung einer Anzeige nur wenige Stunden nach der Einreichung erschwere «die Beweissicherung in jeglicher Hinsicht», heisst es in der Mitteilung weiter. Ausserdem führe die Publikation zu einer übereilten öffentlichen Vorverurteilung mit existenzbedrohenden Konsequenzen für den Tierhalter. In einem Rechtsstaat gelte bis zu einem rechtskräftigen Entscheid die Unschuldsvermutung. (sda)

Mit Drohnen Rehkitze retten

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Lukas Hässig
17.10.2018 11:51registriert Juli 2018
Ich bin ja auch für eine faire Haltung von Tieren. Und verabscheue jegliche Gewalt gegen Tiere, aaaaaaber;

Die Kritik an die VgT ist völlig berechtigt, wo soll dieses diffamieren in aller Öffentlichkeit & Internetpranger nur hinführen?!

Persönlich würde ich rechtliche Schritte mit einem Anwalt gegen VgT besprechen. Und rigoros Gegenanzeige erstatten.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
7immi
17.10.2018 13:20registriert April 2014
... und die medien sind mal wieder auf eine rufmordkampagnen eingegangen? erbärmlich wie einfach das heute geht...
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Bits_and_More
17.10.2018 14:45registriert Oktober 2016
Man munkelt das ein grosser Teil der Gelder von VgT für Gerichtsverfahren drauf geht...
Auch die "Zeitschrift" die VgT an zig Haushalte verteilt, ist häufig gespickt mit wissenschaftlich widerlegbaren Inhalten (z.B. Das sich Schimpansen rein vegetarisch ernähren"). Damit verlieren sie für mich jegliche Glaubwürdigkeit.

Tierschutz Ja
VgT: Nein!
00
Melden
Zum Kommentar
14
In ersten Schweizer Städten gibt es zu viele Kita-Plätze – das ist keine gute Nachricht
Der Wettbewerb in der Kinderbetreuung wird härter. Grosse Ketten wie Globegarden, Small Foot und Pop e Poppa dominieren den Markt zusehends. Das hat mit sinkenden Geburtenzahlen zu tun, aber auch mit fehlgeleiteten Subventionen.
Als die Kinderkrippe Hoppel im Jahr 1997 in Zürich von verzweifelten Eltern gegründet wurde, war die Versorgung mit Kitas noch so prekär, dass sogar die Winterhilfe spendete. Das hat sich geändert: Mittlerweile gibt es viele Kitas und immer weniger Kinder – mit Konsequenzen für den einstigen Pionier. Vor einem Jahr schloss die Krippe ihren Standort in Zürich, den zweiten in Oetwil am See übergibt sie per 1. Januar 2026 den ZFV-Unternehmungen. Das ist kein Einzelfall.
Zur Story