Der Nationalrat debattiert heute über die Einführung von drei bezahlten Trauertagen für Frauen nach einer Fehl- oder Totgeburt. Bis dato haben nur Mütter deren Kind ab der 23. Schwangerschaftswoche (also ab dem 6. Monat) stirbt, Anrecht auf Mutterschaftsurlaub, sonst nicht. Die Forderung stammt aus einer Standesinitiative aus dem Kanton Tessin.
Im internationalen Vergleich nimmt Neuseeland eine Vorreiterrolle ein: Eltern haben nämlich schon seit 2021 nach einer Tot- oder Fehlgeburt Recht auf drei Tage Sonderurlaub.
Wir sind auf die Strasse gegangen und wollten von euch wissen, was eure Meinung zu diesem sensiblen Thema ist. Zusätzlich hat es uns interessiert, ob auch die Partner und Partnerinnen der Mütter bezahlte Trauertage erhalten sollten.
Will man denn dem Unternehmen so offen kommunizieren, dass man eine Fehlgeburt hatte?
Mehr braucht es nicht. Man würde sonst ein "Präzedenz-Ereignis" schaffen. Und jedes andere potentielle Trauma müsste dann das gleiche Recht bekommen.
3 Tage machen aus meiner Sicht kaum einen Unterschied... Eine Krankschreibung ist praktisch unumgänglich, ich glaube nicht, dass jemand ein solches Ereignis in drei Tagen wegsteckt und wieder arbeiten kann.
Und ja, als Mann leidet und trauert man auch. Auch nach fast zwei Jahren, denke ich jeden Tag an meinen verstorbenen Sohn.