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In die Betroffenheit nach dem Terroranschlag in Nizza und dem Amoklauf in München mischen sich nun auch Instrumentalisierungsversuche von Politikern. An vorderster Front steht dabei der Walliser SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor. Im Blick fordert er: «Schweizer, bewaffnet euch!» Die mörderischen Ereignisse der letzten Wochen hätten gezeigt, dass «die Staaten die Sicherheit ihrer Bürger nicht mehr gewährleisten können – so auch die Schweiz.»
Der SVP-Hardliner sorgt mit seinen Provokationen immer wieder für Schlagzeilen. Nach dem Mord an der Genfer Sozialtherapeutin schrie er sogleich nach einer Wiedereinführung der Todesstrafe. Sein schnelles Mundwerk brachte ihm jüngst auch eine Klage wegen Rassendiskriminierung ein. Der Grund: Nach einer Schiesserei in einer St.Galler Moschee 2014, die ein Menschenleben forderte, twitterte Addor: «Wir wollen mehr davon!»
Und nun die Forderung nach schärferen Waffengesetzen. Der Neo-Nationalrat liess es sich auch nicht nehmen für das Titelbild mit gezogener Waffe zu posieren. Mit einem Vorstoss will er erreichen, dass die Schweizerinnen und Schweizer ohne grosses Tam Tam eine Waffe mit sich herumtragen und im Notfall auch benutzen dürfen. Heute braucht es einen Waffentragschein. «Bewaffnete Schweizer auf den Strassen können den Terror zwar nicht verhindern, aber durch beherzten Einsatz der Waffe Menschenleben retten und so das Leid lindern», behauptet der Walliser.
Hardliner Addor beisst bei den Linken mit seinem Anliegen erwartbarerweise auf Granit. Die SP-Politikerin Chantal Galladé befürchtet, dass bei einer Gesetzeslockerung Terroranschläge noch blutiger würden, wenn jeder Passant plötzlich drauflosballern würde. Aber auch Parteigenossen winken ab. SVP-Nationalrat Walter Wobmann jedenfalls wehrt sich gegen einen «Wilden Westen in der Schweiz». (rwy)