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«Marielou»: Wintereinbruch mit Windspitzen von 160 km/h

Wintereinbruch mit Windspitzen von 160 km/h – «Marielou» hält die Schweiz in Atem

Am Wochenende hat in der Schweiz der Wintersturm «Marielou» für verwehte Frisuren und mehrere abgesagte Weihnachtsmärkte gesorgt. Starke Winde fegten seit Samstagnacht übers Land und peitschten vielerorts den Regen an die Fensterscheiben.
09.12.2018, 08:5209.12.2018, 17:16
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Im Flachland wurden in der Nacht zum Sonntag gemäss dem Wetterdienst Meteonews verbreitet Böenspitzen von 80 bis 100 Kilometern pro Stunde (km/h) gemessen – in Le Bouveret VS am Genfersee erreichten sie sogar 111 km/h.

Am Sonntag gab es in Quinten SG und Niederuzwil SG die stärksten Böen mit 118 km/h. Gemäss SRF Meteo brachte in den Bergen ein Orkan Windspitzen über 160 km/h, so zum Beispiel auf dem Säntis (164 km/h). Bereits in der Nacht auf Samstag bliesen stürmische Winde. Verantwortlich dafür ist das Sturmtief «Marielou».

In der Zentralschweiz mussten wegen der heftigen Winde Weihnachtsmärkte abgesagt oder vorzeitig geschlossen werden – etwa in Willisau LU, Stans und Einsiedeln SZ. Nicht betroffen war der Weihnachtsmarkt am Franziskaner Platz in der Stadt Luzern.

Auch in Weinfelden TG wurde wegen der Sturmwarnungen ein Adventsmarkt abgesagt. Der Nikolaus konnte ebenfalls nicht wie geplant zu einem Besuch vorbeischauen. Der Wind hat im Kanton zudem Baustellenabschrankungen umgerissen.

In Flawil SG stürzte ausserdem ein Baum auf das Dach eines Hauses. Für dessen Entfernung musste die Feuerwehr aufgeboten werden. Es entstand ein Sachschaden von mehreren tausend Franken. Verletzt wurde niemand.

Weihnachtsbäume und -dekorationen in Gefahr

Die Böen machen auch vor den weihnachtlich geschmückten Gärten und Balkonen nicht Halt. Christbäume und andere Weihnachtsdekorationen könnten daher in Mitleidenschaft gezogen oder zu gefährlichen Gegenständen in der Luft werden, wenn sie nicht gut gesichert sind.

Spaziergänge im Wald könnten zudem wegen Ästen, die abbrechen, oder Bäumen, welche entwurzelt werden, gefährlich sein. Auch im Strassenverkehr ist weiterhin erhöhte Vorsicht geboten.

Mit dem Sturmtief «Marielou» soll auch der Winter Einzug halten: MeteoNews prognostiziert, dass die Schneefallgrenze im Tagesverlauf gegen 1000 Meter sinkt. Gemäss SRF Meteo soll sie am Montag bei etwa 500 Metern ankommen. Zudem soll es nass bleiben. Am Alpennordhang soll es bis am Dienstagmorgen 50 bis 100 Zentimeter, lokal sogar 150 Zentimeter Neuschnee geben. 

Flugverkehr beeinträchtigt

Auch im Flugverkehr macht sich das Sturmtief bemerkbar. Am Sonntagmorgen musste eine Maschine der Singapore Airlines ihre Landung am Flughafen Zürich abbrechen.

(viw/sda)

Kein Wetter für Andrea ...

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Olmabrotwurst vs. Schüblig
09.12.2018 12:32registriert Dezember 2014
Falls jmd den Deckel meiner Styroporbox sieht bitte melden, sonst wird mein Gemüse faul auf dem Balkon (natürlicher Kühlschrank) ;)
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Bafu-Direktorin warnt vor zunehmenden Klimarisiken in der Schweiz – die Sonntagsnews
Die Direktorin des Bundesamts für Umwelt (Bafu) warnt vor zunehmenden Klimarisiken für die Schweiz, für österreichische Nachtzüge soll Schweizer Personal zu Löhnen unter dem hiesigen Median rekrutiert werden, und zwischen Klaus Schwab und der aktuellen WEF-Führung brodelt es weiter: Das und mehr berichten die Sonntagszeitungen.

Die Direktorin des Bundesamts für Umwelt (Bafu) hat im «SonntagsBlick» vor zunehmenden Klimarisiken in der Schweiz gewarnt. «Naturgefahren werden häufiger und intensiver, die Schweiz wird auch durch die dichte Besiedlung verletzlicher», sagte Katrin Schneeberger in Interview mit der Zeitung. Ein grosses Problem sei etwa der tauende Permafrost, der zu einer instabileren Bergwelt führe. Aber auch Städte seien betroffen, da versiegelte Flächen bei Starkregen kaum Wasser aufnehmen könnten. Etwa die Hälfte der Hochwasserschäden gehe heute darauf zurück.

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