Keine Entspannung in Sicht: Die aktuelle Wetterphase mit einem ausgedehnten Hochdruckgebiet und schwülheissem Wetter hält voraussichtlich bis Mittwoch kommender Woche an. Die Hitzewarnungen werden bis dahin verlängert.
Die Hitzewarnung Stufe 3, die im Flachland gilt, wird bis am kommenden Mittwoch verlängert, wie MeteoSchweiz und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag mitteilten. Für das Wallis und das Genferseebecken wird die Warnung gar von Stufe 3 (erheblich) auf Stufe 4 (gross) erhöht. In der Südschweiz bleibt die Hitzewarnung Stufe 4 bis am Sonntag bestehen.
Nördlich der Alpen muss in den Niederungen mit Tageshöchstwerten zwischen 32 und 35 Grad gerechnet werden. In der Nacht dürfte die Temperatur im Norden kaum mehr unter 17 bis 23 Grad sinken. Wegen der etwas höheren relativen Feuchtigkeit fühlt sich die Luft zudem schwülheiss an.
Im Süden rechnen die Meteorologen mit mehr Wolken und Niederschlägen. Deshalb dürfte die Hitzebelastung ab Montag deutlich abnehmen und höchstens noch die Stufe 3 erreichen, wie es weiter heisst.
Aufgrund der Hitzewelle wird auch die Trockenheit auf immer mehr Alpbetrieben zum Problem. Einige Bauern müssen sich Wasser per Helikopter auf die Alpen fliegen lassen. Die Schweizer Armee hat diesen Sommer bereits neun solche Einsätze in der Ostschweiz geflogen. Der aktuellste hatte am Freitag die Alp Oberbätruns zwischen Schänis SG und Weesen SG zum Ziel. Mehrere tausend Liter Wasser wurden dafür aus dem nahegelegenen Walensee entnommen.
Ein Armeeeinsatz ist aber meist das letzte Mittel. Private Flugunternehmen bieten diese Dienstleistung ebenfalls an. Swiss Helicopter alleine hat seit Anfang Juli von seinen 14 Basen aus über 30 Wassertransporte geflogen, wie es am Freitag hiess. Heli Linth, die in Mollis GL ansässig ist, hat in der aktuellen Hitzeperiode bisher vier bis fünf Einsätze geflogen.
Die aktuelle Hitzewelle begann am 30. Juli. Seither lagen die Temperaturen jeden Tag verbreitet über 30 Grad. In den tiefen Lagen müssen sich die Menschen seither auf mittlere Höchsttemperaturen von 32 bis 34 Grad einstellen.
Damit erlebt die Schweiz laut MeteoSchweiz eine der zehn intensivsten zehntägigen Hitzeperioden seit Messbeginn 1864. Lokal, etwa in Basel oder Zürich, zeichne sich gar die viert intensivste solche Hitzeperiode seit Messbeginn ab.
Auf der Alpensüdseite stieg die maximale Tagestemperatur bereits ab dem 22. Juli regelmässig über 30 Grad. In Locarno-Monti dürfte es die dritt intensivste 17-tägige Hitzewelle seit Messbeginn 1935 werden. So erreicht die mittlere Höchsttemperatur derzeit über 32 Grad.
So heiss war es ähnlich lang anhaltend nur in den Hitzesommern 2003 und 2015. Damals stiegen die Höchsttemperaturen im 17-tägigen Mittel auf über 33 Grad.
Die gegenwärtige Hitze geht an den wenigsten spurlos vorbei, besonders gefährdet ist aber die Gesundheit von älteren oder chronisch kranken Menschen, Schwangeren und Kleinkindern. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt allgemein, körperliche Anstrengungen während der heissesten Tageszeit zu vermeiden und mindestens 1,5 Liter Wasser am Tag zu trinken. Nach sportlichen Betätigungen gelte es, den Salzverlust auszugleichen. (leo/whr/sda)