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«Easyjet unterschätzt»: Swiss-Manager räumt Fehler bei der Strategie in Genf ein

THEMENBILD ZU DEN RENTABILITAETSPROBLEMEN DER FLUGGESELLSCHAFT SWISS AM STANDORT FLUGHAFEN GENF COINTRIN --- A Swiss International Air Lines aircraft runs on taxiway at Geneva International Airport in ...
Swiss-Flieger am Genfer Flughafen.Bild: KEYSTONE

«Easyjet unterschätzt»: Swiss-Manager räumt Fehler bei der Strategie in Genf ein

29.08.2016, 04:2129.08.2016, 06:07
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Die Fluggesellschaft Swiss hat nach Angaben ihres Westschweiz-Chefs Fehler gemacht in ihrem Bemühen, ihre Stellung am Flughafen Genf-Cointrin auszubauen. Laut Lorenzo Stoll hat Swiss die Konkurrenz von Platzhirsch Easyjet unterschätzt.

«Wir wollten zu schnell zu viel», sagte Stoll in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Matin». Die Schwierigkeit, die eigene Marke jener von Easyjet entgegenzustellen, sei unterschätzt worden. Easyjet ist in Genf-Cointrin mit über 43 Prozent Marktanteil die mit Abstand grösste Airline. Swiss hat einen Anteil von 15 Prozent, British Airways folgt mit 4,7 Prozent.

An easyJet Air Line aircraft runs on taxiway behind a Swiss International Air Lines aircraft at Geneva Airport, in Geneva, Switzerland, Tuesday, March 20, 2012. (KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi)
Easyjet hat rund 43 Prozent Marktanteil auf dem Flughafen Genf-Cointrin.Bild: KEYSTONE

Vor einer Woche wurde bekannt, dass der deutsche Lufthansa-Mutterkonzern überprüft, ob Genf künftig von der österreichischen Billigtochter Eurowings bedient werden solle. Ein Entscheid soll aber erst in zwei bis drei Jahren fallen; Swiss bleibt vorerst in Genf. Swiss wollte in Genf Anfang 2017 schwarze Zahlen schreiben. Die Pläne wurden ein Jahr nach hinten geschoben.

Weniger Destinationen

Der Ausbau des Swiss-Netzes in Genf sei zu rasch vorangeschritten, sagte Stoll weiter. Ohne neue Flugzeuge einzusetzen, sei die Zahl der Routen von 13 auf 42 gewachsen. Künftig sollen noch rund 30 Destinationen angeflogen werden – teilweise mit erhöhten Frequenzen. Bessere Geschäftszahlen erhofft sich Swiss auch durch den Einsatz der Sprit sparenden Bombardier-Flugzeuge ab dem kommenden April.

Mit einem Potenzial von 25 Millionen Passagieren im Jahr 2030 sei der Flughafen von fundamentaler Wichtigkeit und den Standort zu verlassen, sei nicht «denkbar», sagte Stoll weiter. Doch es sei möglich, dass dereinst eine andere Fluggesellschaft den Betrieb übernehme, räumt er ein. (sda)

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