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«Zeit für eine Lohnerhöhung? Lass dir einen Bart wachsen!»

Corinne Schaerer, Geschaeftsleitungsmitglied der Gewerkschaft UNIA, rechts, hat sich zusammen mit Kolleginnen symbolisch einen Bart angeklebt, um ihrer Forderung nach Lohngleichheit zwischen den Gesch ...
Mit Bärten gegen die Lohnungleichheit von Mann und Frau.Bild: KEYSTONE

«Zeit für eine Lohnerhöhung? Lass dir einen Bart wachsen!»

11.09.2018, 11:0311.09.2018, 11:03
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Die Gewerkschaft Unia kämpft weiter gegen ungleiche Löhne für Männer und Frauen. Nach einem kürzlich publizierten fiktiven Jobinserat mit unterschiedlichem Lohnangebot für Frauen und Männer startete sie am Dienstag mit rosa Bärten eine «provokative» Kampagne.

So wurden die Politikerinnen und Politiker, die sich am frühen Dienstagmorgen zur Session ins Bundeshaus begaben, von Frauen und Männern mit aufgeklebten Bärten empfangen. Auf Schildern machten sie auf die Lohnunterschiede aufmerksam. So verdient einem Transparent zufolge beispielsweise ein Coiffeur 4300 Franken, während eine Coiffeuse 3440 Franken bekommt.

Aktivistinnen der Gewerkschaft UNIA haben sich symbolisch rosa Baerte angeklebt, um ihrer Forderung nach Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern Nachdruck zu verleihen, am Rand der Herbstsession der ...
Bild: KEYSTONE

«Das Lohngefälle zwischen Frauen und Männern beträgt in der Schweiz immer noch durchschnittlich 20 Prozent», schreibt die Gewerkschaft in der Mitteilung zur Aktion. Mit dieser sollten die Politikerinnen und Politiker für das Thema sensibilisiert werden. Insbesondere die Mitglieder des Nationalrats, denn dieser behandelt am 24. September die Revision des Gleichstellungsgesetzes.

Im August hatte sich die zuständige Kommission des Nationalrats nur mit dem Stichentscheid der Kommissionspräsidentin dafür ausgesprochen, dass grosse Unternehmen prüfen müssen, ob sie Frauen und Männern für gleichwertige Arbeit einen gleichen Lohn zahlen.

Aktivistinnen der Gewerkschaft UNIA haben sich symbolisch Baerte angeklebt, um ihrer Forderung nach Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern Nachdruck zu verleihen, am Rand der Herbstsession der Eidg ...
Bild: KEYSTONE

Sie war damit dem Ständerat gefolgt, der sich in der Sommersession im zweiten Anlauf dafür ausgesprochen hatte, Unternehmen mit 100 oder mehr Angestellten zu Lohngleichheitsanalysen zu verpflichten. Der Bundesrat schlägt eine Grenze von 50 Angestellten vor. In der diese Woche angelaufenen Herbstsession geht das Geschäft nun in den Nationalrat.

Die Kampagne besteht gemäss der Mitteilung aus «provokativen» Plakaten mit der Botschaft «Zeit für eine Lohnerhöhung? Lass dir einen Bart wachsen!». Weiter werde auf Social Media ein Video verbreitet. Am 22. September gibt es in Bern zudem eine nationale Demonstration. Die Lohngleichheit war bereits am Tag der Arbeit am 1. Mai das grosse Thema. (whr/sda)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FritzO
11.09.2018 11:51registriert August 2017
Und wieder stellt sich die Frage warum keine Firma nur Frauen einstellt und somit 20% Lohnkosten einspahrt...
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johnny lässig
11.09.2018 11:14registriert Januar 2016
Ach herjee...
Lohngleichheit steht im Gesetz. Alles andere ist schlecht verhandelt...
Wo im Gesetz nicht gleichberechtigung herrscht:
Pensionsalter / Dienstplficht u.v.m
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Ökonometriker
11.09.2018 11:21registriert Januar 2017
Jemand sollte den Politikern mal sagen, dass eine mangelhafte Datenlage welche eine saubere Miteinbeziehung aller konfundierenden Faktoren in das Modell verhindert, nicht bedeutet, dass Diskriminierung vorliegt.

Es gibt einen Unterschied zwischen mangels Daten 'unerklärbaren Unterschieden' und Diskriminierung. Ist das für Juristen wirklich so schwer zu verstehen?
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