Schweiz
Zürich

Mario Fehr: Zürcher SP-Regierungsrat für Burkaverbot

Zürcher SP-Regierungsrat Fehr will keine Burkas: «Wir sollten das nicht zulassen»

Für den Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr (SP) gehören Burkas nicht in die Schweiz. Total verschleierte Frauen sollten hierzulande nicht zugelassen werden.
11.08.2016, 07:3611.08.2016, 08:32
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Der Zürcher SP-Regierungsrat Mario Fehr bezieht in der Burka-Debatte seinen Standpunkt: Die Debatte über die totale Verschleierung sei wichtig. «Zu Touristinnen kann ich nicht freundlich sein, wenn ich ihr Gesicht nicht sehe», sagte Fehr in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung vom Donnerstag. In einer liberalen Gesellschaft zeige jeder sein Gesicht.

Mario Fehr, Zuercher Regierungsrat und Sicherheitsdirektor des Kantons Zuerich, spricht zu den Medien waehrend einer Pressekonferenz zur Sicherheitslage nach den Anschlaegen von Paris, im Polizeiposte ...
Mario Fehr: Hier auf dem Bild links.Bild: KEYSTONE

«Wir sollten nicht zulassen, dass einzelne Touristen ihre Frauen total verschleiert durch die Bahnhofstrasse führen», sagte der SP-Regierungsrat weiter. Er habe für solches Verhalten kein Verständnis.

«Interessant» seien dagegen die Erfahrungen mit dem Burkaverbot im Kanton Tessin, wichtig die damit verbundene Botschaft: Ausländern werde signalisiert, dass sie willkommen sind, «dass aber in diesem Kanton oder in diesem Land das Gesicht gezeigt werden muss». Das gelte genauso für den Handschlag in der Schule. «Eine Gemeinschaft sollte nicht von ihren Werten abrücken.»

Zürcher Ablehnung

Im Mai hatte der Zürcher Kantonsrat eine Parlamentarische Initiative (PI) der christlich-konservativen EDU für ein Vermummungsverbot klar abgelehnt. Ein Vermummungsverbot schade den Frauen, die zum Tragen einer Burka gezwungen würden, warnte die SP damals. Die FDP doppelte nach, Frauen in einer Burka seien in Zürich nur selten anzutreffen. Und wenn, dann handle es sich bei ihnen meist um kaufkräftige Touristinnen, die in der Zürcher Bahnhofstrasse einkaufen.

Im Kanton Tessin ist das Verhüllungsverbot seit dem 1. Juli in Kraft. Auf nationaler Ebene läuft derzeit die Unterschriftensammlung für die Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot». Die Initianten vom sogenannten «Egerkinger Komitee» um den Solothurner SVP-Nationalrat Walter Wobmann haben bis am 15. September 2017 Zeit, die nötigen 100'000 gültigen Unterschriften zu sammeln. (sda)

Ja oder Nein zum Burkaverbot – soll die Schweiz ein Verhüllungsverbot einführen?
Ja. Diese Art der Verhüllung hat hier nichts verloren.41%
Nein. In der Schweiz herrscht Religionsfreiheit. Darunter fällt auch das Tragen einer Burka.36%
Bin verwirrt. Würde das Verhüllungsverbot auch für Bauersfrauen und ihre Kopftücher gelten?23%
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201 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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herpderpschlerp
11.08.2016 08:32registriert Februar 2014
ich will jetzt hier mal klugscheissen: wir haben in der schweiz keine religionsfreiheit, sondern eine glaubensfreiheit. kleiner aber wichtiger unterschied
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Matrixx
11.08.2016 09:04registriert März 2015
Warum muss es ausgerechnet als "Burkaverbot" deklariert sein? Warum kann man es nicht einfach als Initiative mit dem Titel "Gesicht zeigen!" ans Volk bringen? Ich bin auch dafür (als sehr weltoffener "Gutmensch"), bin aber der Meinung, dass dies für alle gelten soll. Nicht nur für Religionen, sondern auch für Ninjas, Meuchelmörder, Superhelden, Superschurken, irgendwelche Mutanten oder Cyborge. Sprich für ALLE!
Dafür ist der Titel "Burkaverbot" aber unglücklich gewählt.
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Calvin Whatison
11.08.2016 07:48registriert Juli 2015
Watson: Mario Fehr: Hier auf dem Bild links. ?:) Hammer, ich dachte glatt, es sei der rechts :)))
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