Ein Teil des Waldes neben der Strafanstalt Pöschwies im zürcherischen Regensdorf soll gerodet werden. Dies beantragt der Regierungsrat im kantonalen Richtplan. Die Idee dahinter: Die Bäume bieten Deckung für allfällige verbotene Aktivitäten. Deshalb müssen einige davon weg.
Konkret geht es um eine Erweiterung des äusseren Sicherheitsperimeters um die Strafanstalt, wie das Zürcher Amt für Justizvollzug am Dienstag eine Meldung des «Zürcher Unterländers» bestätigte. «Wir schützen mit unserer Anlage und unserer Arbeit die Bevölkerung vor gefährlichen Straftätern», sagte Amtssprecherin Rebecca de Silva.
Wie viele Bäume für die Schaffung der neuen Freihaltefläche um das Gebäude weg müssten, ist noch unklar. Geplant ist eine Zone, die mit einem Zaun abgeschlossen wird. «Sie soll Distanz schaffen und die Einsehbarkeit ins Umgelände der Strafvollzugsanstalt verbessern», wie de Silva weiter ausführte.
Man brauche Rahmenbedingungen, die der aktuellen Bedrohungssituation angepasst seien. Als Beispiele nannte sie etwa das Werfen von Dingen über den Zaun, Drohnen oder Erkenntnisse aus dem In- und Ausland. «Der dichte Wald bei der Pöschwies nimmt uns die Sicht und bietet Deckung für allfällige verbotene Aktivitäten.»
Derzeit laufe mit allen Beteiligten der Planungsprozess, sagte de Silva. «Wir suchen eine optimale Lösung unter Wahrung der unterschiedlichen Interessen.» So liegen grosse Teile des Waldes etwa in einer archäologischen Zone. Entschieden sei noch nichts.
Ein Wörtchen mitreden werden nebst der Justiz das Amt für Landwirtschaft und Natur, die Kantonsarchäologie, das Hochbauamt, das Immobilienamt und auch das Amt für Raumentwicklung. Auch die Gemeinde Regensdorf und der Verein Zürcher Wanderwege sind am Prozess beteiligt. (whr/sda)