Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Michael Schwendinger (25) und Alun Meyerhans (26) ist der Fake-Hype des Jahres gelungen: Wo nichts war, kreierten die Cast-Studenten von der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) eine Szene rund um eine feierfreudige, draufgängerische, hippe und irgendwie gefährliche Zürcher Gokart-Crew namens WD40, indem sie Social Media und Medien gezielt manipulierten.
Mit der Auflösung des Fakes beginnt erst die wahre Geschichte. Die Jungs kritisieren die immer schneller werden digitalen Medien für das Übernehmen des Fakes und machen die Menschen auf das FOMO-Phänomen aufmerksam: Die ständige Angst was zu verpassen.
«Überhaupt nicht lustig» finden das aber die Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ). Sie haben schon vor zwei Wochen Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Grund: Im Video ist zu sehen, wie sich zwei Gokart-Fahrer am Tram befestigen und hochschleppen lassen und dabei filmen – ohne Drehbewilligung.
«Wir finden das brandgefährlich und können es nicht tolerieren, auch wenn es sich um eine Bachelor-Abschlussarbeit handelt und wir auch künstlerische Freiheiten respektieren», sagt VBZ-Sprecher Andreas Uhl. «Wir wollen ein Signal an potentielle Nachahmer senden.» Die Stadtpolizei hat den Eingang der Anzeige bestätigt und ermittelt.
Bei den Fahrern im Video handelt es sich nicht um die Studenten selber. Ihre Verantwortung nehmen sie aber trotzdem wahr: «Wir werden das Gespräch mit den VBZ suchen und uns entschuldigen», sagt Alun Meyerhans. Im schlimmsten Fall droht den Fahrern eine Busse von 500 Franken aufwärts.
Die Dozenten an der ZHdK stehen voll und ganz hinter ihren Studenten. Der wissenschaftliche Mitarbeiter Eric Andreae hat die Arbeit mentoriert: «Das ist ein ausgezeichnetes Bachelorprojekt, das von den Studenten akribisch durchdacht und reflektiert durchgeführt wurde», sagt Andreae. «Sie konnten aufzeigen, wie schnell sich junge Menschen, auch mithilfe der Medien, leiten lassen von Dingen, die vielleicht nicht so sind, wie sie scheinen.»
Auch der Leiter des Fachbereichs Cast / Audiovisuelle Medien sagt: «Wir stehen grundsätzlich hinter der Arbeit und den beiden Studenten, auch wenn allenfalls gewisse Ereignisse strafrechtlich relevant sein sollten.»