Was die Zürcher Stadtpolizei von der Frauendemo erwartete – und was wirklich passierte
Auch in Zürich, und auch dieses Jahr wieder, versammelten sich zahlreiche Frauen am internationalen Frauentag, um für Gleichberechtigung zu demonstrieren. Die Kundgebung war unbewilligt, wer dazu aufgerufen hat, ist unbekannt, allerdings schien die «Revolutionäre Jugend Zürich» mitzumischen: Über Facebook vermeldete das Bündnis am späteren Abend die Einkesselung von Demonstrierenden und bat um «Verstärkung».
Am darauffolgenden Morgen verschickte die Polizei eine detailliertere Mitteilung: Es seien 100 bis 200 Demonstranten gewesen, über 100 Personen habe die Polizei kontrolliert, einen Mann vorübergehend festgenommen. Der angerichtete Sachschaden betrage mehrere tausend Franken. Es seien Wände, Türen und Fenster verschmiert worden. Erste alarmierte Polizeikräfte seien mit Böllern und Petarden angegriffen worden, deshalb seien zusätzliche Polizistinnen und Polizisten aufgeboten worden. Während der Einkesselung hätten sich mehrmals Gruppierungen gebildet, die zur Lagerstrasse gelangen wollten, heisst es in der Mitteilung weiter. Diese hätten die Einsatzkräfte bedrängt und attackiert, so dass Reizstoff und Gummischrot habe eingesetzt werden müssen. (dwi/sda)
Dementsprechend nervös agierte die Polizei: Zwei Wasserwerfer standen im Einsatz, das Gebiet um die Lagerstrasse wurde grossräumig abgesperrt (inklusive Teile der Militär- und Langstrasse) und selbst als nur noch eine Handvoll Demonstrierende im Kessel feststeckten, erhielten die Polizisten noch Pfefferspray-Pistolen in die Hand gedrückt. Passiert ist abgesehen von Sprayereien allerdings nichts, die Scheiben der Europaallee blieben unversehrt, Polizisten und Demonstranten unverletzt.
Kurz: Erwartung und Realität klafften gestern Abend ein kleines bisschen auseinander.
Was die Polizei von der Demo erwartete ...
... und was wirklich passierte:
Was die Polizei an «Verstärkung» erwartete ...
... und wer wirklich kam:
Was die Polizei an Sachbeschädigung erwartete ...
... und was wirklich geschah:
Was die Polizei an Littering erwartete ...
... und wonach es wirklich aussah:
Wie sich die Polizei den Wasserwerfer vorstellte ...
... und was wirklich geschah:
Was die Polizei für sich selber befürchtete ...
... und was wirklich passierte:
Was die Polizei an Farbangriffen erwartete ...
... was (in lesbarer Form) auch geschah ...
... was aber vor allem geschah:
(dwi)
