24 Penaltys wurden in der WM-Gruppenphase gepfiffen – so viele wie noch nie an einer Endrunde. 18 Mal ging der Ball rein, sechs Spieler haben verschossen: Christan Cueva (Peru), Lionel Messi (Argentinien), Gylfi Sigurdsson (Island), Cristiano Ronaldo (Portugal), Fahad Al-Muwallad (Saudi-Arabien) und Bryan Ruiz (Costa Rica). Der Captain der Ticos hatte allerdings das Glück, dass der Ball nach seinem Lattenknaller via Rücken von Yann Sommer trotzdem ins Tor ging.
Mit dem Beginn der K.o.-Runde rücken Elfmeter noch mehr in den Fokus. Allerdings nicht die während der regulären Spielzeit oder der Verlängerung, sondern die im Penaltyschiessen.
26 von 134 K.o.-Spielen der bisherigen WM-Geschichte wurden seit der Einführung des Elfmeterschiessens 1978 nach Penaltys entschieden. An der WM 2014 gab es vier Penaltyschiessen.
Mit Deutschland ist das Team mit der besten Penaltystatistik bereits ausgeschieden. Die DFB-Elf gewann alle ihre vier Penaltyschiessen bei WM-Endrunden – ausser Uli Stielike 1982 im Halbfinal gegen Frankreich haben alle deutschen Schützen ihre Versuche versenkt.
Von den 16 Achtelfinalisten von Russland mussten 12 bereits einmal in ihrer WM-Geschichte zu einem Penaltyschiessen antraben. Argentinien weist dabei die beste Statistik auf: Die «Albiceleste» verlor lediglich 2006 im Viertelfinal gegen Deutschland.
Die mieseste Bilanz weist wie zu erwarten England auf: Die «Three Lions» verloren 1990 im Halbfinal gegen Deutschland, 1998 im Achtelfinal gegen Argentinien und 2006 im Viertelfinal gegen Portugal. Noch ohne WM-Sieg nach Penaltyschiessen ist auch die Schweiz: 2006 verlor die Nati im Achtelfinal gegen die Ukraine (an der EM 2016 im Achtelfinal auch gegen Polen) ohne einen einzigen Treffer. Der Reihe nach scheiterten Marco Streller, Tranquillo Barnetta und Ricardo Cabanas.
Da drängt sich natürlich sofort die Frage auf, wohin man einen Elfmeter am besten schiesst. Die Statistik gibt die Antwort: Wichtig ist vor allem «hoch»! 90 Prozent aller Penaltys, die «hoch» geschossen wurden fanden den Weg ins Netz – egal ob links, zentral oder rechts.
Wer die Nerven hat, sollte übrigens in die Mitte schiessen. Von den 15 WM-Penaltys, die zentral unter die Latte flogen, wurde noch kein einziger gehalten. Allerdings ist dort auch das Risiko für Fehlschüsse ziemlich hoch.
Insgesamt wurden exakt 70,8 Prozent aller Elfmeter, die bei Weltmeisterschaften in Penalty-Duellen bislang geschossen wurden, verwandelt. Seit 1982 scheiterten 70 von 240 Schützen. 49 Mal hielt der Torhüter, 21 Mal wurde daneben gezielt. 12 Mal ging der Ball an den Pfosten oder an die Latte.
Bleibt die Frage, an welcher Stelle man am besten schiessen soll, damit der Ball sicher reingeht. Auch darauf hat die Statistik eine Antwort. 71 Prozent aller Versuche fanden bislang den Weg ins Tor. Nur viermal liegt die Quote höher: Beim ersten und beim dritten Schützen der beginnenden Mannschaft sowie beim ersten und zweiten Schützen der nicht beginnenden Mannschaft.
Besonders hoch ist die Versagensquote beim zweitletzten und letzten Schützen der nicht beginnenden Mannschaft – dann ist der Druck am höchsten. Etwas überraschend wenig Probleme hat dagegen der letzte Schütze der beginnenden Mannschaft. Wer wählen kann, sollte im Penaltyschiessen also unbedingt als erster schiessen: Zu 58 Prozent gewinnt nämlich das Team, das zuerst antreten darf.