Mit dem Happy End wurde es zwar nichts. Dennoch schrieb Luke Littler in den letzten Wochen ein Märchen. An der Darts-WM im Alexandra Palace in London rauschte der ungesetzte Debütant mit beeindruckendem Spiel bis in den Final. Erst dort fand der Engländer, der in zwei Wochen 17 Jahre alt wird, in Luke Humphries einen Bezwinger.
Der rasante Aufstieg eines Teenagers mitten in die Weltspitze faszinierte das Publikum und sorgte dafür, dass Darts auch ausserhalb der angestammten Kreise Beachtung fand. Der Pay-TV-Sender «Sky Sports», der die WM in England überträgt, meldete Rekord-Quoten.
Von Fussballspielen abgesehen, hatte der WM-Final am Mittwochabend die meisten Zuschauer in der Geschichte des Senders. Es schalteten mehr Menschen ein als beim auf der Insel populären Ryder Cup der Golfer oder bei den Ashes, der legendären Cricket-Serie zwischen England und Australien.
«Wir sind begeistert, dass sich in den letzten Wochen noch mehr Menschen ins Darts verliebt haben und dass diese unterhaltsamste aller Sportarten so im Rampenlicht steht», schwärmte Jonathan Licht, der «Sky Sports»-Geschäftsführer. «Wir können es kaum erwarten, bis im Februar die Premier League beginnt.»
Diese Turnierserie findet an 17 Donnerstagen bis im Mai statt, nur acht ausgewählte Spieler dürfen teilnehmen. Luke Littler ist als neuste Attraktion im Darts-Zirkus natürlich dabei. Der Sport habe schnell gehandelt, um daraus Kapital zu schlagen, hielt der «Guardian» fest. Für den Verband PDC sei es unmöglich geworden, den Youngster zu ignorieren.
«Das ist unglaublich», sagte der Teenager, nachdem am Donnerstag das Line-up der Premier League verkündet wurde. «Als ich nach dem WM-Final mit den Interviews fertig war und die Familie getroffen habe, nahm mich mein Manager zur Seite und fragte mich, ob ich teilnehmen möchte. Ich sagte: ‹Los, machen wir's, vielleicht kommt die Gelegenheit nicht wieder.›»
Neben Littler sind gleich sechs Weltmeister am Start. Dies sind der aktuelle Champion Humphries sowie Michael van Gerwen, Gerwyn Price, Michael Smith, Peter Wright und Rob Cross. Achter Teilnehmer ist Nathan Aspinall, World-Matchplay-Sieger 2023. «Das wird eine unglaubliche Erfahrung werden», blickt Littler voraus. Die 1. Runde steigt am 1. Februar im walisischen Cardiff.