Damit hat wohl niemand gerechnet. Wie der TV-Sender RSI berichtet, verzichtet der Trainer der Schweizer Nationalmannschaft, Vladimir Petkovic, zukünftig auf Valon Behrami.
My international career is over.🇨🇭 pic.twitter.com/vRh8iCUeht
— Valon Behrami (@ValonBera) 6. August 2018
Petkovic habe ihn am Mittag angerufen, erzählt Behrami im Interview mit RSI. Er sei zuerst von einem normalen Gespräch ausgegangen, fährt er fort. «Stattdessen setzt er mich vor die Tür.» Er hätte sich gewünscht, dass ihm Petkovic den Entscheid persönlich übermittle und nicht in einem 30-sekündigen Telefonat.
Petkovic bestätigt den Rausschmiss von Behrami. «Es handelt sich ausschliesslich um einen sportlichen Entscheid.» Eine Massnahme, um den Neuaufbau der Equipe in Angriff zu nehmen.
Behrami macht aus seiner Enttäuschung keinen Hehl und spricht von einer politischen Entscheidung. «Petkovic kann sagen, was er will. Dieser Entscheid wurde von einer Person getroffen, die nichts vom Fussball versteht.» Dies sei generell, das Problem des SFV. «Es haben immer Leute das sagen, die noch nie Fussball gespielt haben.»
🇨🇭Uno stralcio dell'intervista di Valon #Behrami che trovi integralmente qui: https://t.co/fKms42hU0a pic.twitter.com/nbZUhEtk2Y
— Sport RSI (@RSIsport) 6. August 2018
Behrami sieht seinen Rauswurf im Zusammenhang mit den Vorkommnissen während der Weltmeisterschaft in Russland. Da war die Doppeladler-Affäre rund um Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri, die nach ihren Toren zum 2:1-Sieg im Gruppenspiel gegen Serbien mit ihren Gesten auf ihre albanische Herkunft hinwiesen. Da waren aber auch die unglücklichen Aussagen von Alex Miescher. Der Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbandes hatte in einem Interview die Frage aufgeworfen, ob Doppelbürger in der Schweizer Mannschaft ihre Spielberechtigung haben - und hatte damit eine nicht enden wollende Debatte ausgelöst.
«In meiner Karriere habe ich immer versucht das Team zu vereinen», sagt Behrami weiter. «Egal, ob die Situation gut oder schlecht ist.» Für ihn sei der Rauswurf aber kein grosses Problem. Dadurch habe er mehr Zeit für seine Kinder und seine Frau.
Gemäss dem Tessiner Fernsehsender RSI werden neben Behrami zukünftig auch Lichtsteiner, Djourou und Fernandes kein Aufgebot mehr erhalten. Ob dies tatsächlich zutrifft, ist noch nicht abschliessend klar. Der Mediensprecher des SFV hat lediglich Gespräche zwischen Petkovic und den Spielern bestätigt. Petkovic selber hat sich noch nicht zu den anderen Personalien geäussert.
(fvo/sda)
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